Hammerleistung von Volley Näfels im ersten Spiel der Playoffs
Näfels Volleyballer überzeugen im ersten Spiel der Halbfinalserie von A bis Z. Sie schlagen Schönenwerd mit 3:0 (28:26, 25:19, 25:21).
Antti Ropponen, mit 21 Punkten der Mann des Spiels im ersten Match des Halbfinals (Best-of-5) gegen Schönenwerd, war wie alle seine Teamkollegen nach dem Schlusspfiff bester Laune. Er sagte: «Es machte Spass. Wir spielten auf einem wirklich guten Level.» Dem pflichtet auch Passeur Błażej Podleśny bei. «Das war wirklich toll gespielt. Ich fühle mich derart gut, vor allem wenn ich bedenke, mit welch gesundheitlichen Problemen wir uns diese Woche herumschlagen mussten.» Damit spricht der Pole an, was viele - wohl auch Schönenwerd - nicht erwartet hatten. Coach Hafner griff tief in seine Trickkiste und nominierte Iliya Goldrin als Libero für den krank abwesenden Stamm-Libero Küng. Aus demselben Grund fehlte ebenso Service-Joker Robin Lienhard. Goldrin überzeugte als Libero. Es schien, als ob er schon immer Libero gewesen wäre. Zu seinem neuen Job sagte er: «Das war ein unglaubliches Gefühl und es war super, so dem Team zu helfen. Es ist mein Traum am Ende meiner Karriere noch einige Jahre Libero zu spielen. Aber wir vermissen Lorenz Küng, wir wollen ihn zurück.» Dies waren jedoch nur die sichtbaren Folgen der Krankheitswelle bei Näfels. Sehr viele Spieler waren davon betroffen, das Training während der Woche deshalb alles andere als plan- und wunschgemäss verlaufen. Vielleicht war jedoch genau dies ein Grund, dass Näfels ein derart überzeugender Start in dieser Halbfinalserie gelang. Teammanager Bedrac sagt dazu: «Die Voraussetzungen waren schwierig. Doch heute wussten alle, worum es ging. Jeder konnte sein ganzes Potenzial abrufen.»
Ropponens Show
Näfels rief nicht nur sein Potenzial ab, es spielte von Beginn an konzentriert, anders als zuletzt, als es oft einen Kaltstart erwischte. Gegen Schönenwerd führte das Heimteam rasch mit 8:4, machte bis zu diesem Zeitpunkt keinen Fehler. Danach geriet Näfels jedoch unter Druck, leistete sich einige Missgeschicke, auch weil Schönenwerd gut ins Spiel fand und die Führung mit 14:13 an sich riss. Die Glarner reagierten darauf mit einer ihrer Stärken in diesem Spiel. Passeur Podleśny servierte zwei Asse in Folge und so ging Näfels wieder mit 18:16 in Führung. Was dann folgte, war ein Playoff-Spiel erster Güte und die Show von Antti Ropponen. Der Finne buchte sämtliche Näfelser Punkte vom 23:21 bis zum 27:26 und hatte zum Abschluss des Satzes seine Hand ebenfalls mit seinem Service im Spiel. Schönenwerds Annahme wurde zur perfekten Vorlage für Leandro Mejía, der den Ball mit voller Wucht ins gegnerische Feld zum Endstand von 28:26 donnerte.
Dirigent Podleśny
Was in den Sätzen zwei und drei folgte, war die Fortsetzung einer beeindruckenden Leistung. Im zweiten Satz lag Näfels immer in Führung, bis zum 8:6 nur knapp, danach immer deutlicher. Passeur Podleśny lancierte immer öfter alle seine Angreifer erfolgreich. Nico Süess und Risto Nikolov beispielswiese nutzten in Satz-2 jeden Ball zum Punkt. 25:19 hiess es am Ende. Schönenwerd reagierte auf den 0:2 Satzrückstand mit einem Blitzstart. Doch es war ein Strohfeuer, das nach drei Serviceknallern Ropponens und drei Breakpunkten von Näfels erlosch. Das Spiel erinnerte anschliessend an das Geschehen im zweiten Satz. Schönenwerds Cyrill Kolb meinte dazu: «Näfels setzte uns konstant unter Druck. Wir konnten nur phasenweise dagegenhalten.» Die Glarner, welche von Passeur Podleśny hervorragend dirigiert wurden, gewannen auch den dritten Satz mit 25:21.
Zur Frage, was das Entscheidende dieses Spiels war, meint Captain Marco Gygli: «Ich denke, dies war der erste Satz. Es gelang uns von Anfang an eine fokussierte Leistung. Das gestrige Abschlusstraining lief und tat gut, nachdem wir aus bekannten Gründen vorher wirklich Probleme hatten.»
Matchtelegramm
Volley Näfels – Volley Schönenwerd: 3:0 (28:26, 25:19, 25:21)
Lintharena, Näfels.- 350 Zuschauende. – Spieldauer: 80 Minuten.
SR: Simonovic, Hefti
Volley Näfels:
Startformation: Podleśny (Passeur, 9 Punkte), Goldrin (Libero), Beeler (7), Süess (6), Nikolov (6), Mejía (9), Ropponen (21)
Einwechslungen: Thuner
Headcoach: Matjaž Hafner
Assistant Coach: Álvaro Jurado Moreno
Bemerkungen: Küng und Lienhard abwesend (krank)
Volley Schönenwerd:
Startformation: Giger (Captain, Passeur, 2 Punkte), Gerson (Libero), Taylor-Parks (7), Ulrich (15), Kolb (7), Rodríguez (5) Mahela (11)
Einwechslungen: Moser
Headcoach: Johan Verstappen
Assistant Coach: Adriatik Kajtazi

Freude herrscht: Näfels gewinnt das erste Spiel der Halbfinal-Serie

Best Player: Captain Marco Gygli gratuliert Antti Ropponen

Unerwartet: Iliya Goldring übernimmt den Liberoposten für den kranken Lorenz Küng

Variantenreich: Passeur Barry Podleśny in Hochform

Ausgespielt: Die Angreifer liessen sich vom Block nicht sonderlich beeindrucken – 4 Blockpunkte für Näfels, 3 für Schöni

Lebensversicherung: Antti Ropponen glänzte mit 21 Punkten

Servicekanone: 6 Asse für Błażej

Begeisternd: Näfels entzückte

Vorentscheidung: Näfels sichert sich den 2. Satz

Widerwärtigkeiten getrotzt: Trotz vieler kranker Spieler verbunden mit Personalsorgen im Training war Näfels für das erste Spiel zu 100% bereit