Freitag, 2. April 2021; 19:32
NLA

Zum Glück ist der Playout-Final ein Derby

Von: Köbi Hefti

Marco Gygli von Biogas Volley Näfels und Nico Beeler vom TSV Jona Volleyball sind froh, dass der Playout-Final um Rang 5 ein Derby ist, bei dem es um die Nummer Eins in der Region geht und somit Vorfreude aufkommen lässt.


Mit Nico Beeler und Marco Gygli sprach Köbi Hefti

Die Südostschweiz sprach vor dem Final um den 5. Rang mit Marco Gygli und Nico Beeler. Für beide Spieler war es eine Comeback-Saison. Nico Beeler beendete seine Beachvolley-Karriere auf der World-Tour und kehrte zurück in die Halle zu seinem Stammverein Jona. Marco Gygli wollte es nach seinem beruflich bedingten Rücktritt vor vier Jahren nochmals wissen, nachdem er bereits letzte Saison zu einigen ungeplanten Kurzeinsätzen als Playing-Assistent kam.

Für Nico Beeler war es unerwartet, dass er in seiner ersten Saison mit seinem Team bereits den Cup gewinnen konnte. Anderseits empfand er hauptsächlich wegen Corona, dass dieses Jahr von viel negativer Energie geprägt war. Auch bei Marco Gygli sind die Gefühle gemischt. Er habe viel häufiger gespielt als erwartet, was gut für ihn aber schlecht für den Verein sei. Er ist enttäuscht von den Resultaten. Das Podest und der Final wurden verpasst, da es Näfels in den wichtigen Spielen nicht gepackt hätte, was dann schon etwas nage, bilanziert der Routinier

Eben hat Jona nach dem Sieg im Cupfinal den Höhepunkt seiner Vereinsgeschichte feiern können. Dementsprechend euphorisch ist die Stimmung der St. Galler. Wie warm muss sich Näfels anziehen, um nicht unter die Räder zu kommen?

Nico Beeler: Sehr warm (schmunzelt)… Nein, wenn ich unser Training am Dienstag anschaue, dann sind wir es, die uns warm anziehen müssen. Wir freuen uns alle extrem aufs Spielen am Samstag, denn zum Trainieren hat kaum noch jemand  richtig Lust. Wir sind selber gespannt wie es uns läuft. Näfels soll ruhig mit 2:0 Sätzen in Führung gehen (Anm. der Redaktion Jona lag im Cupfinal 2:0 hinten) und dann schauen wir, was rauskommt.

Marco Gygli: Nico, Du weisst schon, dass wir ein anderes Team sind als der Gegner im Cupfinal, wir gewinnen ab und zu mal etwas. Wir sind immer noch Rekordhalter in der Meisterschaft.

Nico Beeler: Aber ich selber habe eine 100-prozentige Erfolgsquote im Cupfinal.

Marco Gygli: Gut, das kann ich von mir nicht behaupten, diese Quote erreichte ich nur, als ich mit Dir zusammenspielte. Aber es ist gut, dass Ihr endlich einen Titel gewonnen habt, es ist doch schön, wenn einmal ein anderes Team etwas gewinnt. Den Cupsieg mag ich Euch gönnen und ich gratuliere Dir und dem Team dazu herzlich. Unsere Mannschaft schaute den Final am Samstag gemeinsam. Dann kam uns die Idee, auf einen Sieger zu wetten. Nur zwei Glarner wetteten auf Euch. Doch als es dann um die Entscheidung ging, hofften wir alle, dass Ihr gewinnt. Jona liegt uns doch näher am Herzen.

Ein Final um Rang 5 bietet keine attraktive Affiche. Zum Glück ist es aber ein Derby und es geht um die Vorherrschaft in der Region. Welche Bedeutung hat dieses Prestige-Duell und der Sieg in der Serie?

Marco Gygli: Ein Derby hat immer eine gewisse Bedeutung. Eine Saison mit einem Sieg zu beenden ist viel besser als mit einer Niederlage. Gegen Jona haben wir jahrzehntelang nicht mehr verloren. Nur in dieser Saison gab es daheim ein 2:3. Klar, wir wollen die Nummer eins der Region bleiben, auch wenn Jona jetzt den Cup gewonnen hat.

Nico Beeler: Über die Vorherrschaft müssen wir nicht diskutieren – das ist klar, das sind wir (Marco Gygli grinst). Aber ich bin froh, geht es nicht um Medaillen. Wir wollen einfach Spass am Spielen haben. Ich kann mich erinnern wie schwierig es war nach dem Cupsieg mit Näfels im kleinen Final erfolgreich zu sein.

Marco Gygli: Nein-Nein. Die Frage der Vorherrschaft ist für uns nicht klar, das können wir so nicht auf uns sitzen lassen. Eigentlich waren wir theoretisch praktisch schon im Play-off Halbfinal gewesen (Anm. der Red.: Auftaktsieg im Viertelfinal in Lausanne, ehe der Modus geändert wurde).

Nico Beeler: Theoretisch, praktisch hättet Ihr gegen Schönenwerd in die Play-offs müssen, nur weil wir in Basel viele Stammspieler schonten und verloren, seid Ihr überhaupt auf Rang 5 geblieben.

Marco Gygli: Ja, da gebe ich Dir recht. Aber jetzt ist es so und es ist cool, dass wir gegen Leute spielen können, die man kennt. Man stelle sich vor, wir müssten an den Genfersee reisen, wohl kaum jemand hätte die nötige Motivation dafür gehabt.

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Marco Gygli: Wie gesagt, gegen Bekannte zu spielen, die Affiche als Derby und es Jona zu zeigen, wer wirklich die Nummer eins der Region ist – oder vielleicht einmal gewesen ist (grinst), sind die reizenden Punkte in dieser Partie.

Nico Beeler: Für einmal bin ich gleicher Meinung wie Marco. Gegen Leute zu spielen, die man mag, ist es viel einfacher, denn da ist immer noch ein zusätzlicher Spassfaktor dabei. Gerade in der aktuellen Situation nach dem Cupsieg ist es für uns schwierig die Konzentration nochmals zu finden. Bestimmt ist es auch schön nochmals mit allen zusammen zu sein. Im Spiel dann einige Faxen unter dem Netz zu machen ist immer lustig.

Marco Gygli: Ja, das ist wirklich so, Spiele gegen Teams, die man mag, habe ich lieber als solche, gegen Gegner, die man nicht so gerne hat.
Weshalb lohnt es sich, am Samstag ab 18 Uhr den Stream zu verfolgen?

Marco Gygli: Diesen Samstag wie auch eine Woche drauf, sollen die Zuschauer hoffentlich zum letzten mal den Match vor dem Bildschirm geniessen. Ich hoffe, dass nächste Saison die Zuschauer dann wieder persönlich in die Halle kommen dürfen.

Nico Beeler: Das unterschreibe ich.

Was möchten Sie sonst noch sagen:

Marco Gygli:
Jona hatte wie wir einen schwierigen Start, bewies aber zuletzt seine Konstanz und gewann den Cup verdient. Doch dieser Sieg gegen Schönenwerd war Jonas letzter Sieg in dieser Saison.

Nico Beeler: Ich freue mich wieder einmal ins Glarnerland zu kommen und dort zu spielen. Und wenn wir ins Spielen kommen, wird es für den Gegner immer schwierig. Das wir lustig werden.

Playout-Finale um Platz 5 : Spiel #1

Biogas Volley Näfels – TSV Jona

Kanti, Glarus, Samstag, 03. April 2021, 18:00 h