Samstag, 13. Februar 2021; 08:21
NLA

Wieder in die Spur finden

Von: Ruedi Gubser

Nach starken Leistungen im Dezember und Siegen gegen Schönenwerd und Lausanne UC ist Volley Näfels im Januar in ein Formtief gefallen. In den Play-offs gegen Lausanne hoffen die Glarner auf eine Trendwende.


Ausgerechnet Lausanne. Die Aufgabe für Volley Näfels in den Play-off-Viertelfinals ist schwierig. Aber wäre sie gegen Amriswil, Chênois oder Schönenwerd einfacher gewesen? Gegen Lausanne haben die Näfelser diese Saison immerhin einmal gewonnen (3: 0 am 16. Dezember zu Hause), ebenso gegen Schönenwerd (3: 2 am 5. Dezember, daheim), währenddem sie gegen Amriswil und Chênois in den zwei Qualifikationsrunden zwei Niederlagen hinnehmen mussten. Die Frage, wer nun in den Play-off-Viertelfinals der bessere Gegner wäre, wird nie beantwortet werden können. Es ist nun Lausanne.

K.o.-Schlag in Lausanne
Ausgerechnet Lausanne. Denn genau die Waadtländer versetzten den Näfelsern laut ihrem Trainer Oskar Kaczmarczyk in dieser Meisterschaft einen K.o.-Schlag. «Nachdem wir unsere verletzungsbedingten Schwierigkeiten zu Beginn der Saison überwunden hatten, fanden wir unseren Rhythmus, das Selbstvertrauen war da, und wir spielten im November und Dezember wirklich gut. In der fast zweiwöchigen Spielpause im Januar erfolgte dann aber der Bruch. Nach dieser Pause mussten wir in Lausanne antreten und unterlagen klar 0: 3. Mit diesem Spiel verloren wir unsere Selbstsicherheit und kamen von unserem Weg ab», sagt der polnische Trainer. Zum Aufbau des Selbstvertrauens trug die anschliessende 1:3-Niederlage im Cup gegen den gleichen Gegner natürlich nicht bei. «Unser Team verfügt nicht über die Erfahrung anderer Mannschaften und braucht noch etwas Zeit, um solche Probleme ohne Nachwehen verarbeiten zu können.» Natürlich liege der Fokus in der Gegenwart, fährt Kaczmarczyk fort, aber man dürfe nicht vergessen, dass «wir auch an die Zukunft denken müssen.» Für Näfels gelte nicht «jetzt oder nie», sondern «jetzt oder zukünftig».

Zu liebe Spieler
Die Ansicht, dass die 0:3-Niederlage in Lausanne der alleinige Ausschlag für das Nachlassen der Näfelser war, teilt Teammanager Ruedi Gygli nicht vorbehaltlos: «Das alleine kann nicht die Ursache sein», meint Gygli. «Beim 3:0-Sieg gegen die Lausanner zu Hause spielten wir sehr gut und sie zogen einen eher schwächeren Tag ein, beim Rückspiel war es umgekehrt. Daraus gleich eine Krise abzuleiten, ist für mich etwas übertrieben», sagt Gygli.

Nicht entgangen ist dem «alten Volleyballfuchs» natürlich, dass sein Team im Januar nicht mehr an die Leistungen vom November und Dezember anschliessen konnte. Einen Grund findet Gygli aber nicht auf Anhieb. «Die Baisse ist für mich schwer erklärbar. Ein Grund könnte sein, dass unser Top-Skorer Antti Ronkainen nicht mehr so überzeugend auftritt wie am Jahresende. Was uns jedoch bestimmt fehlt, ist ein Spieler, der das ganze Team mitreissen, motivieren und aufrichten kann, wenn es mal nicht so gut läuft. Wir haben offensichtlich eine Mannschaft mit zu vielen lieben Spielern», so Gygli.

Die Vorbereitungen auf die Best-of-five-Serie gegen Lausanne sind gut verlaufen, obwohl Cheftrainer Kaczmarczyk wegen einer Schulteroperation nicht immer dabei sein konnte. «Das Training war gut, die Stimmung im Team ist es ebenfalls. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir gegen Lausanne eine Überraschung schaffen können», sagt Ruedi Gygli.

Zuversicht schöpft er nicht nur aus den Trainings dieser Woche, sondern auch aus der Tatsache, dass «wir in dieser Saison in der Qualifikation mehr Punkte geholt haben als in der vergangenen» und dass die Chancen von Näfels in einer Serie grösser seien als nur einem Spiel wie beispielsweise beim verlorenen Cupspiel.

Ruhiger werden
Als Problem ortete Oskar Kaczmarczyk, dass seine Spieler auf schwierige Situationen nervös reagierten. «Wir wissen mittlerweile aber, was wir in solchen Momenten machen müssen.»

Näfels scheint bereit zu sein, um gegen Lausanne die Überraschung zu schaffen, ausgerechnet gegen Lausanne. «So könnten wir unser Saisonziel immer noch realisieren», sagt Ruedi Gygli. Das lautete, in einem Wettbewerb eine Medaille zu holen.

Playoff ¼-Finale : Spiel #1

Lausanne UC-Biogas Volley Näfels

Centre Sportif Unil SOS II Dorigny.
Samstag, 13. Februar 2021, 17:00 h

Emotionen ins Spiel bringen: Antti Ronkainen (Nummer 8) muss gegen Lausanne die Leaderrolle wieder übernehmen (Bild: Köbi Hefti)