Volley Näfels wird Vize-Meister im Volleyball
Die Näfelser Volleyballer verlieren auch Spiel 3 des Playoff-Finals, diesmal mit 0:3 (21:25, 24:26, 19:25) und gewinnen damit Meisterschafts-Silber. Gegen Double-Gewinner Volley Amriswil blieben die Glarner auch im achten Spiel der Saison ohne Sieg.
Amriswil ist der richtige Meister
Der bisherige Verlauf der Finalserie im Schweizer Herrenvolleyball hatte gezeigt, dass die Thurgauer haushohe Favoriten auf die Titelverteidigung waren. Und sie sind ihrer Favoritenrolle ohne Wenn und Aber auch gerecht geworden. Die Spieler unter Coach Dalibor Polak, fanden auch im gestrigen Spiel nur phasenweise die Mittel, den Überflieger dieser Saison unter Druck zu setzen. Auch beim letzten Auftritt gelang es nicht allen Spielern gleichzeitig, auf allerhöchstem Niveau zu spielen. Das wäre aber nötig gewesen, um Gegner Amriswil echt herausfordern zu können. So geht also nach dem Cupsieg auch die zweite Trophäe der Saison in den Thurgau. Trotzdem dürfen die Näfelser Volleyballer stolz sein auf ihre Leistung, waren sie doch über die ganze Saison gesehen, klar das zweitbeste Team der obersten Spielklasse der Schweiz. Das Ziel mit einem Titel wurde zwar verfehlt, aber immerhin gelang es den Spielern um den scheidenden Captain Marco Gygli, nach dem letzten Titelgewinn von 2011, endlich wieder in den Playoff-Final vorzustossen.
Geburtstagskind Martinez kommt nicht auf Touren
Volley Näfels hatte in der Serie absolut nichts mehr zu verlieren und spielte im Startsatz bis zur Mitte entspannt und auf Augenhöhe mit seinem Gegner. Lag sogar zeitweise mit zwei Zählern vorn. Bei Gleichstand von 11 Punkten starteten die Gastgeber aber ihren Turbo und buchten dreimal in Serie. Ihre Services brachten die Näfelser nun wieder vermehrt unter Druck, der Angriffsaufbau klappte nicht mehr wunschgemäss. Steigmeier und Prével trieben das Score im gegenseitigen Wettlauf in die Höhe. (Das interne Rennen gewann am Schluss der Franzose mit 21:17 Punkten) Passeur Giger war wirklich nicht zu beneiden und dazu kam, dass Diagonalspieler Martinez, an seinem Geburtstag, weit unter der erwarteten Leistung blieb. Ganze acht Punkte buchte er in diesem Spiel. So machten die Blauen kurzen Prozess und holten sich mit dem dritten Satzball, es war wieder Steigmeier, den Startsatz.
Enge Kiste in Satz zwei
Satz zwei war geprägt von vielen Servicefehlern hüben wie drüben. Volley Amriswil lag bis zur Satzmitte immer in Führung, Näfels blieb ihnen aber auf den Fersen. Bei 14:14 war erstmals Gleichstand. Aber leider nicht für lange, denn sofort zündete der Gegner wieder seinen Turbo und konnte sich absetzen. Volley Näfels kämpfte, jetzt mit Captain Gygli am Pass, und kam durch Radomski und Fort - er ersetzte Vukasinovic - wieder heran. Trainer Pavlicevic riskierte nichts und nahm sofort ein Timeout. In der Folge blieb der Satz spannend, immer mit leichtem Vorsprung Amriswils. Durch einen zu diesem Zeitpunkt sehr dummen Servicefehler Ehrats kamen die Oberthurgauer zum ersten Satzball. Vukasinovic konnte parieren. Doch Passeur Howatson fand bei den nächsten zwei Angriffen wieder Prével, welcher die Sache in Ordnung brachte und sein Team auch diesen Satz gewinnen liess.
Nach dieser knappen Satzniederlage wäre es eine grosse Überraschung gewesen, hätte Volley Näfels noch einmal sein bestes Volleyball auspacken können. Das Publikum im Tellenfeld begann sein Meisterteam bereits zu feiern. Nicht einen Moment lang liess die Konzentration des Heimteams mehr nach. Mit viel Druck und sehenswerten Spielzügen brachte Volley Amriswil den grossen Vorsprung über die Ziellinie. Da nützten auch die zwei letzten Punkte von Vukasinovic zu seinem stolzen Total von 14 Zählern nichts mehr. Sie waren leider nur noch etwas für die Statistik.
Matchtelegramm
Sporthalle Tellenfeld, Amriswil TG, 23. April 2017, 14:00 Uhr
Spieldauer 78 Minuten; Zuschauer: 1320
Biogas Volley Näfels:
Giger (Passeur), Vukasinovic, Martinez, Ehrat, Walzer, Radomski, Sutter (Libero); Gygli (Passeur und Captain), Roosewelt, Fort, Wunderle, Müller.
Trainer: Dalibor Polak
Volley Amriswil:
Howatson (Passeur), Clément (Libero), Fellay, Steigmeier, Ljubicic (Captain), Van Berkel, Prével; Baghdady, Stiel, Brändli.
Trainer: Ratko Pavlicevic

Nationalhymne: Auch das gehört zu einem SM-Final

Sorgenkind: M. Prével stellte Näfels oft vor unlösbare Aufgaben

Trotz Schieflage: Amriswil fand fast immer die beste Löung

Kampf: Marc und Kuba geben alles

Edeljoker: Dominik Fořt hat seine Aufgabe sehr gut geamcht

Letztes Aufbäumen: Samuel Ehrat setzt Amriswil nochmal unter Druck

Schluss: Näfels Abwehr geht an die Decke

Silber gewonnen: Darüber darf man sich auch freuen

Danke: Jungs, ihr habt eine tolle Saison gespielt und die Ziele erreicht – COOL!