Mittwoch, 7. Juli 2021; 15:05
NLA

Volley Näfels‘ vier Auslandprofis kommen alle aus dem Südosten

Von: Köbi Hefti

Biogas Volley Näfels Kader für die neue Saison steht. Acht Schweizer und vier Auslandprofis sollen es richten und Näfels zumindest in den Halbfinal führen.


Näfels Neo-Teammanager Ivan Bedrac hat seine Mannschaft zusammen. Die Glarner Fraktion mit Kai und David Aebli, Urgestein Marco Gygli, Nico Süess, Libero Lorenz Küng und dem Jungtalent Robin Lienhard ist gleich gross wie der Rest des Teams. Neben den sechs Glarnern komplettieren mit Rückkehrer und Nati-Captain Samuel Ehrat ein langjähriger Glarner und mit dem Sarganserländer Gian Luca Thuner ein Nachbar die Schweizer Garde.

Auf der Suche nach ausländischen Verstärkungen wurden die Verantwortlichen in Europa und Asien fündig. Ivan Bedrac erklärt den Verlauf der Rekrutierung: „Die grösste Hürde war einen Überblick der zahlreichen Agenten zu erhalten und die Spreu vom Weizen zu trennen. Erst nach dieser Selektion konnten wir die Statistiken der Spieler aus der vergangenen Saison vergleichen. Neben der harten Fakten spielen im Mannschaftssport aber auch die weichen Faktoren eine wichtige Rolle. Diese Informationen wurden über ehemalige Weggefährten oder Trainer der Spieler eingeholt und bei der Teamzusammenstellung berücksichtigt. Bei dieser zeitintensiven Arbeit war das grosse Netzwerk des neuen Trainers Jan „Honza“ Václavík hilfreich und sein Engagement sehr unterstützend – wir mussten ja nicht nur einen oder zwei neue Spieler verpflichten.“ Auf die Frage, wie er im ersten Jahr als Teammanager das Zusammenstellen des Teams erlebte, antwortet er: „Die Arbeit war zeitweise sehr hektisch, während gewisser Phasen auch zeitintensiv. Es war aber eine interessante Arbeit, die Freude machte. Die erste Saison gleich auch noch mit der Suche und Verpflichtung eines neuen Trainers zu starten, war ein steiniger Start. Mit Honza Václavík aber unseren Wunschkandidaten verpflichten zu können, war ein erfreulicher erster Schritt.

Auf dem Weg zum Gipfel
Bereits länger bekannt sind die Verpflichtungen von Mahmood Rasooli und Ilya Goldrin. Der Iraner Rasooli soll als Diagonalangreifer für viele Punkte sorgen. Zu seinem Entscheid meint Rasooli: „Um weitere Fortschritte zu machen, habe ich mich entschieden nach Europa zu kommen. Ich glaube, dass ich den  Gipfel erreichen kann, wenn ich bei Näfels, dem bekannten Verein mit europäischer Geschichte, glänze.“  Die Schweiz ist für Rasooli Neuland. Er erklärt: „Ich war noch nie in der Schweiz. Was ich seit meiner Kindheit und bis heute von der Schweiz gehört habe ist, dass es ein sehr schönes Land mit lieben Menschen sei. Ich freue mich bald in der Schweiz und bei Näfels zu sein.“

Der Israeli Ilya Goldrin ist als Annahme- und Aussenspieler verpflichtet worden. Zu seinen Beweggründen, bei Näfels zu spielen, meint er: „Ich habe mich entschieden meine Volleyballkarriere bei Biogas Volley Näfels voranzutreiben, weil dies für mich der perfekte Ort zu sein scheint. Von allen Aspekten haben mich das hohe Niveau der Schweizer Meisterschaft in der vergangenen Saison und die hohen Ziele von Näfels für diese Saison am meisten angezogen.“ Zu seinem künftigen Domizil meint der Israeli: „Gemäss Bild, das ich vor Augen habe und allem, was ich bisher von Freunden und Familie gehört habe, scheint die Schweiz ein schönes und fortschrittliches Land zu sein. Ich freue mich darauf, die nächste Saison dort zu verbringen.“

Erfahrener Mittelblocker
Die Suche nach einem weiteren Spieler neben Goldrin für Annahme/Aussen und einem starken Mittelblocker nahm viel Zeit in Anspruch. Schliesslich wurde man in Südosteuropa fündig. Mit Risto Nikolov kommt ein sehr erfahrener, 30-jähriger Mittelblocker aus Nordmazedonien nach Näfels. Der 2.02-Meter Hüne soll dem Block der Glarner wieder zu alter Stärke verhelfen. Der Routinier erklärt seine Wahl: „Ich habe mich entschieden für Näfels zu spielen, weil es das seriöseste Angebot war. Dazu kamen all die positiven Empfehlungen zu Näfels und der Schweiz insgesamt. Ich bin hier, um dem Team zu helfen, die Tabellenposition zu verbessern und warum nicht die Meisterschaft zu gewinnen.“ Für Nikolov ist die Schweiz jedoch kein Buch mit sieben Sigel, wie er erklärt: „Von der Schweiz habe vielleicht das beste Bild, das man überhaupt haben kann. Ich war schon in der Schweiz, habe viele Verwandte dort und alle sagen, dass die Menschen in der Schweiz das beste Leben der Welt führen. Warum also nicht hierher kommen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet?“

Breite Begeisterung
Die letzte Verpflichtung konnte erst vor wenigen Tagen abgeschlossen werden und soll die Annahme und den Aussenangriff verstärken. Es ist Ivan Zvicer. Er kommt aus Montenegro, ist fast 2 Meter gross und erinnert an seinen Landsmann Marko Vukasinovic, welcher vor wenigen Jahren bei Näfels spielte. Über ihn sagt Zvicer: „Klar kenne ich Marko, er ist ein sehr guter Freund und zudem mein Teamkollege in der Nationalmannschaft. Seine Worte bedeuten mir sehr viel. Als er mir sagte, dass er eine tolle Zeit in Näfels hatte, wusste ich von diesem Moment an, dass ich keinen Grund mehr habe, über andere Angebote nachzudenken.“ Weiter erklärt er, dass alle wissen würden, wie gut die Schweizer Liga sei, insbesondere für jüngere Spieler, die sich beweisen wollen und deshalb stufe er das Angebot von Näfels als grosse Chance ein. Wie alle anderen Neuen ist auch bei ihm viel Begeisterung zu spüren, wenn er über die Schweiz spricht: „Für mich ist die Schweiz ein sehr schönes Land. Alle, die dort waren, erzählen nur Gutes darüber. Ich denke, es ist ein sehr ordentliches und bestens entwickeltes Land mit einer erstaunlichen Natur. Was mir an der Schweiz auch gefällt, ist, dass sie ihr Bestes geben, um den Sport zu verbessern und jedes Jahr besser zu werden.“

Die ersten Kontakte mit den vier neuen ausländischen Profis waren vielversprechend und wecken Hoffnungen auf bessere Zeiten als zuletzt. Die Zielsetzung von Teammanager Bedrac zielen in dieselbe Richtung: Er sagt: „Von der Mannschaft erwarte ich Feuer und Spielfreude sowie attraktives, schnelles Volleyball. Wenn die Frage auf die Rangliste abzielt, ist die Halbfinalqualifikation das Mindestziel.“

 

 

Risto Nikolov: 2.02 Meter grosser Mittelblocker aus Nordmazedonien

Viel Erfahrung: Risto Nikolov ist mit Jahrgang 1990 ein Routinier, der dem Näfelser Block zu alter Stärke verhelfen soll

Zurück an die Spitze: Risto will Näfels helfen die Rangierung zu verbessern. Er sagt: Weshalb sollen wir nicht die Meisterschaft gewinnen?

Ivan Zvicer: 1.99 Meter grosser Annahme-/Aussenspieler aus Montenegro

Guter Freund: Der ehemaliger Näfelser Marko Vukasinovic ist ein guter Freund und Nationalteam-Kollege des bald 24-jährigen Ivan Zvicers

Grosser Chance: Ivan Zvicer sagt, dass die NLA für jüngere Spieler eine gute Bühne sei um sich zu beweisen. Entsprechend stuft er sein Engagement bei Näfels als grosse Chance ein.