Volley Näfels und die drei Fragezeichen

Das Spiel gegen Lausanne UC ist für Biogas Volley Näfels ein kapitales Spiel im Rennen um die Play-offs. Ein Sieg ist Pflicht, will Näfels den Zug nicht verpassen.

Zum Abschluss der zweiten von drei Qualifikationsrunden reist Biogas Volley ins Waadtland. Das Spiel gegen Lausanne ist erneut ein Spiel der letzten Chance in der Meisterschaft. LUC hat sechs Punkte Vorsprung auf Näfels und liegt derzeit auf dem begehrten vierten Tabellenrang, welcher nötig ist, um in das Play-off Halbfinale einziehen zu können. Ein Sieg von Näfels ist deshalb Pflicht, will es im Play-off-Geschäft bleiben.

Wie geht’s dem Killerinstinkt?
Die Gründe für die enttäuschende Punkteausbeute der Näfelser in der bisherigen Meisterschaft wurden schon mehrfach erläutert: Näfels spielte viele starke Partien, liess aber zu viele Punkte liegen, weil am Ende der Killerinstinkt fehlte. Näfels stehen in der Qualifikation noch sieben Spiele bevor, 21 Punkte sind zu vergeben. Das sind genügend Chancen um den eingehandelten Rückstand aufzuholen. Immer wieder spricht man bei Näfels vom vorhandenen Potenzial. Trainer und Coach Honza Vaclavik ist entsprechend gefordert. Er muss alles daran setzen, damit sein Team vorhandene Chancen kompromisslos verwertet. Auf die Frage, was er mache um den Killerinstinkt zu schärfen, sagt er: «Das beste Rezept ist im Ernstkampf eine solches Erfolgserlebnis zu haben und so das positive Gefühl und die Stärkung des Selbstvertrauens zu erleben. Im Training simulieren wir diese Situationen, aber es wird nie dasselbe sein wie bei einem NLA-Spiel. Unser nächstes Spiel in Lausanne wird zeigen, ob unsere Bemühungen Früchte tragen werden. Dieses Team ist ganz bestimmt stark genug um in Lausanne zu gewinnen.»

Wann kommt der Topscorer zurück?
Eine zufällige und nicht repräsentative Umfrage bei einigen Fans, ob Näfels das Halbfinale erreichen wird, zeichnet ein gemischtes Bild. Die Hälfte der Befragten ist optimistisch, glaubt an das Halbfinale. Mit dem ersten Vollerfolg kurz vor Weihnachten im Derby gegen Jona konnte Näfels zumindest Vertrauen tanken und mit einem guten Gefühl das Jahr abschliessen. Dem Motto «Neues Jahr – neues Glück» entsprechend meint ein Fan: «Die Spieler haben sich jetzt gefunden und den Schalter auf Play-off gestellt». Doch es gibt auch die andere Hälfte der Anhänger, die diesen Optimismus nicht teilt und klar zum Ausdruck bringt: «Das reicht nicht.»

Zuletzt musste Näfels ohne Topscorer Bojan Strugar auskommen. Er verletzte sich vor einem Monat am Fuss. Auf Nachfrage gibt Teammanager Ivan Bedrac folgende Auskunft zum Gesundheitszustand des besten Punktesammlers im Team: «Mit einem Einsatz von Bojan Strugar ist leider nach wie vor nicht zu rechnen. Dank der guten Arbeit unseres medizinischen Betreuerstabs sind Fortschritte zu verzeichnen. Es kann jedoch noch nicht gesagt werden, wann er wieder auf dem Feld stehen wird.»

Omikron als Spielverderber?
Neben all der sportlichen Fragen schwebt zudem ein Damoklesschwert namens ‘Omikron‘ über dem Geschehen in den Volleyballhallen. Teamsportarten wie Eishockey und Fussball aber auch Einzelsportarten wie Skisport waren zuletzt von vielen Isolations- und Quarantäne-Fällen betroffen. Es ist zu befürchten, dass das Virus auch die Volleyballmeisterschaft beeinflussen wird. Präsident und Nationalrat Martin Landolt äusserte sich schon mehrfach zur Pandemie und appellierte dabei an die Solidarität aller. Für die kommenden Wochen wagt er den Blick in die Volleyball-Kristallkugel: «Bei der aktuellen Dynamik wäre ich überrascht, wenn es nicht auch im Volleyball zu Verwerfungen kommt. Ich hoffe aber, dass wir die Meisterschaft zu Ende spielen können; und zwar mit Publikum. Ich bin nur bedingt unglücklich darüber, dass wir in den nächsten Wochen keine Heimspiele haben. Aber wenn es die Mannschaft nun schafft dranzubleiben, werden wir im Februar auf unsere Fans angewiesen sein.»


Qualifikation 12. Runde:

Lausanne UC - Biogas Volley Näfels

Centre Sportif Unil SOS, Dorigny, Samstag, 8. Januar 2022, 17:30 h