Montag, 22. Januar 2024; 07:00
NLA

Volley Näfels siegt auch gegen Luzern ohne Satzverlust

Von: Köbi Hefti

Der erste Satz der Finalissima um den fünften Rang zwischen Volley Näfels und Luzern geht an die Glarner, obwohl die Zentralschweizer die besseren Trümpfe in der Hand haben. Am Ende gewinnt Näfels mit 3:0 (28:26; 25:19, 25:17).


Bereits die ersten Ballwechsel zeigten, dass das Duell zwischen Näfels und Luzern ein entscheidendes Spiel war. Beide Teams wollten den Sieg unbedingt und legten entsprechend los. Ein Abtasten gab es nicht, Vollgas war die Devise. So kamen die zahlreichen und stimmungsvollen Fans in der Linthhalle in den Genuss eines attraktiven ersten Satzes. Der Auftakt gelang Näfels etwas besser als den Gästen, die drei ärgerliche Fehler machten und 4:6 in Rückstand gerieten. Dann aber drückte Luzern aufs Gaspedal, spielte sehr gut. Dessen Captain Peer Harksen meinte: «Im ersten Satz konnten wir dort anknüpfen, wo wir letzte Woche aufhörten, als wir Chênois besiegten und im Cup gegen NLB-Leader Colombier klar gewannen.» Der Lohn dafür waren eine 15:12 und vor Satzende eine 23:20-Führung. Die Näfelser kämpften in dieser Phase mit ihrem Spielaufbau. Viele Angriffe blieben in der Abwehr der Luzerner hängen. Nico Süess erklärte: «Es war ein schwieriges Spiel für mich, weil ich mit den ersten Angriffsbällen scheiterte. Auch Vitor Yamamoto, der andere Aussenangreifer hatte Mühe. Dadurch bekamen wir nicht mehr so viele Bälle. So musste Antti Ropponen alles regeln – und er machte es.». Was Süess sagte, zeigte sich auch der Statistik. Die beiden Aussenangreifer erzielten in Satz-1 nur vier Punkte aus 16 Angriffen. Ropponen, Näfels best Player, hingegen buchte neun Mal mit 15 Angriffen.

Entscheidendes Missgeschick
Als Luzerns Topscorer und Best Player Richard Peemüller die Näfelser Abwehr mit einer Finte überlistete, führten die Gäste 23:20. Zwei Punkte fehlten zum Satzgewinn. Doch derselbe Luzerner war danach massgeblich an der Wende zugunsten Näfels’ beteiligt. Zuerst machte er einen Servicefehler, dann wurde sein Angriff von Näfels Libero Samuel Blaser entschärft. Nach einem Sprint übers ganze Feld spedierte Passeur Błażej Podleśny den Ball zu Nico Süss, welcher ihn mit einer Manchette übers Netz hievte. Doch dieser harmlose Ball fiel vor den Füssen Peemüllers zu Boden. Es war eine Situation, die dieses Spiel in andere Bahnen lenkte. Näfels sicherte sich den Satz mit 28:26. «Den ersten Satz müssen wir gewinnen», sagte der Luzerner Harksen und ergänzte: «Ich finde, dass wir zu Beginn das bessere Team waren. Unsere Annahme funktionierte trotz guter Näfelser Services, und wir punkteten». Auch Nico Süess war überzeugt, dass sein Glücksball eine zentrale Rolle spielte: «Ein derartiges Missgeschick verunsichert den Gegner, während es uns die hundertprozentige Überzeugung gibt, dass wir den fast schon verlorenen Satz noch gewinnen können.»

Im Nachhinein betrachtet war der aus Luzerner Sicht verschenke Startsatz deren entscheidender Nackenschlag. Näfels dominierte in der Folge das Spiel, obwohl Luzern seine gewohnten Kämpferqualitäten zeigte. Doch es fand kein Mittel gegen die druckvollen Services von Näfels. In den Sätzen zwei und drei gingen die Glarner jeweils früh in Führung und gaben diese nie mehr ab. Näfels sicherte sich diese Umgänge mit 25:19 und 25:17. Einen besonderen Hingucker gab es beim Matchball. Nach einer Luzerner Finte rettete Yamamoto den Ball akrobatisch, aber tief. Dank einer Fussabwehr Podleśnys blieb der Ball im Spiel und kam zurück zum immer noch an der Mittellinie am Boden liegenden Yamamoto, welcher mit einem Zehnfingerpass den Ball übers Netz hob. Diesen Ball wollte Luzerns Mittelblocker direkt verwerten, doch dies misslang – er drückte ihn ins Netz.

Der Jubel der Einheimischen über den Sieg und die Sicherung des fünften Ranges waren gross. Nur Trainer Hafner blieb ruhig und meinte: «Wir machten im ganzen Spiel immer wieder Fehler, aber wir servierten sehr gut, machten Asse und in der Folge auch Monsterblocks, was das Entscheidende war.» Doch er dachte auch zurück an den ersten Satz und erklärte: «Wir waren das bessere Team mit den besseren Einzelspielern. Wenn man aber Luzern spielen lässt, dann ist es sehr gefährlich. Das haben uns die Gäste im ersten Satz klar vor Augen geführt.»

Nach dem Ende des stimmungsvollen Spiels ging noch die Ziehung der Powerlose über die Bühne. Als Glücksfeen amteten die Spieler. Für Erheiterung sorgte der letzte vergebene Preis – eine Saison-Goldkarte von Volley Näfels. Sie ging an dessen Ehrenpräsidenten Ruedi Gygli.

Fotos zum Spielbericht



Matchtelegramm

Volley Näfels – Concordia Volley Luzern Volleyball: 3:0 (28:26; 25:19, 25:17)

Lintharena, Näfels. – Spieldauer: 69 Minuten.

SR: Droguett, Simonovic


Volley Näfels:
Startformation: Podleśny (Passeur, 8 Punkte), Nikolov (Captain, 7), Blaser (Libero), Biella (3), Süess (7), Yamamoto (10), Ropponen (18)
Einwechslungen: Thuner (2), Aebli David

Headcoach: Matjaž Hafner
Assistant Coach: Álvaro Jurado Moreno


Concordia Volley Luzern Volleyball
:
Startformation: Harksen (Captain, Passeur,2), Peter (Libero), Jukic (10), Allessandrini (3), Broch (4), Peemüller (13), Lengweiler (7)
Einwechslungen: Schmid, Lubina (2), Charpilloz, Traagstad (1)

Headcoach: Ignazio Verdi
Assistant Coach: Jerumanis Janis

Bemerkungen: Luzern ohne Müller

Gefährliche Services: Nico Süess und seine Kollegen setzten Luzerns Annahme unter Dauerdruck

So wird der Sieg und der 5. Platz gefeiert