Montag, 6. Januar 2025; 07:23
NLA

Volley Näfels mit harzigem Sieg

Volley Näfels gibt gegen den Aufsteiger Colombier einen Punkt ab. Trotz des 3:2 Sieges (25:20, 19:25, 25:18, 23:25, 15:10) enttäuscht Näfels mehrheitlich, zeigt sich defensiv anfällig und offensiv durchsichtig.


Ausgangslage
In der drittletzten Runde der Qualifikation empfing Volley Näfels Colombier. Näfels trat als Favorit an. Doch der Aufsteiger vom Neuenburgersee zeigte sich zuletzt mit drei Siegen seit Mitte November in guter Form und kletterte in der Rangliste auf den begehrten sechsten Rang, welcher für die Teilnahme an der Champions Round und den Playoffs berechtigt.

Der Spielverlauf
Nach einem ausgeglichenen und animierten Spielbeginn konnte sich Näfels ab Satzmitte absetzen. Nach guten Services von Nikolov und fünf Punkten in Folge führte Näfels klar und gewann den Satz 25:19. Ähnlicher Spielverlauf, aber umgekehrte Vorzeichen, so die Zusammenfassung des zweiten Satzes. Dabei brillierte der noch nicht zwanzigjährige, 2.07 grosse David Boon von Colombier. Der junge Schweizer liess Näfels mit seinen elf Punkten alt aussehen. Am Ende hiess es 19:25. Auch nach der Pause waren die Gäste das tonangebende Team bis Näfels zum 13:13 ausglich und das Momentum wechselte. Näfels überzeugte mit seinen Angriffen über die Aussenpositionen und sicherte sich den Satz mit 25:18.

Wenig Überzeugung
Was die beiden Teams den dreihundert Zuschauerinnen und Zuschauer im vierten Satz servierten, war fade Kost. Vor allem bei Näfels fehlten Raffinesse und Pfeffer. Der Spielaufbau war noch durchsichtiger als zuvor, schnelle Angriffe und die Mitte fehlten. Der Näfelser Schlussspurt mit drei abgewehrten Satzbällen war nur noch Resultat-Kosmetik zum Satzverlust mit 23:25. Dass die Glarner danach das Tiebreak mit 15:10 klar für sich entschieden, war immerhin ein versöhnlicher Abschluss. Im Gegensatz zu Näfels schwanden bei den Gästen die Kräfte und die Fehler häuften sich. Trotz des Sieges war die Stimmung und Freude in der Halle bei der Verdi-Truppe und dem Publikum verhalten. Nicht so bei Colombier, das mit dem Punkt gegen einen Grossen glücklich war. Captain Joel Brüschweiler meinte: «Das ist ein guter Punkt. Wir wollen die Playoffs erreichen und in einer Woche auch gegen LUC punkten, bevor dann das Finale um den sechsten Platz in Jona folgt.»

Stimmen zum Spiel
Captain Nikolov, der seinen Unmut über die Leistung seines Teams während des Spiels nicht verstecken konnte, sagte: «Positiv, dass wir zwei Punkte gewonnen haben. Colombier hat Fortschritte gemacht. Auch wir sollten Fortschritte machen, uns besser verhalten. Aber wir warten immer wieder darauf, dass ein Spieler dreissig Punkte erzielt wie heute Mariano Giustiniano, um zu gewinnen.» Auch Coach Verdi fand klare Worte: «Wir haben nicht gut gespielt, konnten unseren Spielstil nicht finden. Wir haben nicht gut verteidigt und viele Chancen vertan, die wir nicht verspielen dürfen. Die Gründe dafür sind vielleicht, dass wir den Gegner unterschätzten oder uns während der Festtage nicht gut um unseren Körper gekümmert haben.»


Fazit
Näfels Auftritt gegen Colombier war enttäuschend. «Wenn wir am kommenden Freitag gegen Amriswil so spielen, dann genügt das nicht», urteilt Näfels Captain Nikolov. Coach Verdi, der entgegen seinen Gewohnheiten nicht versuchte, mit Einwechslungen dem Team neue Impulse zu verleihen, erklärte: «Heute habe ich mit den Jungs gespielt, die während der letzten Trainings in Form waren und bessere Leistungen zeigten.»

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Matchtelegramm

Volley Näfels -Colombier Volley: 3:2 (25:20, 19:25, 25:18, 23:25, 15:10)

Lintharena, Näfels.- Spieldauer: 100 Minuten.

Schiedsrichter: Schemeth, Kälin


Volley Näfels:
Startformation: Chancy (Passeur, 3 Punkte), Nikolov (Captain, 8), Peter (Libero), Corzo (21), Giustiniano (25), Broch (14), Campbell (4)
Einwechslungen: Schmid (1)

Headcoach: Ignacio Verdi
Assistant Coach: Álvaro Jurado

Colombier Volley:
Startformation: Briquet  (Passeur), Brüschweiler (Captain, 20), Brunner (Libero), Boon (34), Künzli (8), Maulat (4), Rossignol (7)
Einwechslungen:  Blunier, Del Pedro (1), Paratte

Headcoach: Matteo Cacchiarelli

Volley Näfels - Colombier Volley: 3:2 (25:20, 19:25, 25:18, 23:25, 15:10)

Nur knapp die harte Bauchlandung abgewendet

Im ersten Satz sah es beim Resultat noch nach Plan aus

Der Captain ahnte schon früh, dass es schwierig werden könnte

Colombiers Teenager David Boon war mit 34 Punkten der überragende Topscorer

Näfels Best Player und Matchwinner war Mariano Giustiniano

So sah die Freude der Näfelser nach dem Schlusspfiff aus