Volley Näfels gewinnt das Derby in Jona dank Schlussspurts in allen Sätzen
Das Derby zwischen Burgerstein Vitamine Volley Jona und Biogas Volley Näfels endet mit 3:0 für die Gäste. Das Resultat täuscht, lag doch Jona in allen Sätzen lange Zeit in Führung. Gegen Ende der Sätze aber baute das Heimteam jeweils stark ab, was Näfels routiniert ausnutzte.
Der Derby-Sieg von Näfels gegen Jona im Grünfeld fiel den Glarnern keineswegs leicht. Trotz des klaren Sieges mit 3:0 (25:22, 25:23, 25:20) war es eine spannende und stimmungsvolle Partie. In den entscheidenden Momenten vermochte Näfels sein Potenzial besser abzurufen. Entsprechend war die Gemütslage bei den Trainern. Jonas Urs Winteler war nicht zufrieden. Sein Team hätte nur am Block umgesetzt, woran sie in den letzten Wochen hart gearbeitet hätten, alles andere aber nicht, meint er. Antipode Dalibor Polak war erleichtert und erklärte: „Dieser Sieg ist wichtig – ich bin zufrieden.“
Kaltstart rasch überwunden
Der Auftakt in diesem Derby gelang den Gastgebern aus Jona nach Mass. Gleich in Serie blockten sie Näfels‘ Angriffe ab. Wären da nicht drei Servicefehler der Joner im Spiel gewesen, Näfels wäre wohl deutlicher als nur mit 4:7 ins Hintertreffen geraten. Das verunsicherte Gygli-Team überwand seinen Kaltstart aber rasch und glich das Spielgeschehen aus. Seine Angriffsmaschinerie unter der Regie von Passeur Reto Giger nahm Fahrt auf und agierte deutlich erfolgreicher als jene Jonas. Acht Servicefehler Näfels‘ hielten die Joner aber im Spiel, ehe sie kurz vor Satzende mit einem Service- und zwei Angriffsfehler sich den vorentscheidenden Rückstand einhandelten. Topscorer Martinez beendete mit einem Doppelpack den Satz zum 25:22 für Näfels.
Die Schlussoffensive wiederholt sich
Jona war zu Beginn des zweiten Satzes nach der kurzen Pausenansprache von Trainer Urs Winteler jenes Team, das für die Musik sorgte. Seine Angriffe sassen. Wie schon im ersten Satz vermieste es sich aber eine klare Führung mit misslungenen Services in Serie und so führte es nur knapp 8:6. Danach passten sich die St. Galler dem bescheidenen Niveau der Glarner an. Die Mehrzahl der Punkte resultierte aus Fehlern. Näfels sündigte noch böser, was Jona eine 17:13 Führung einbrachte und Trainer Polak zu einem Time-out mit entscheidender Wirkung veranlasste. Seine Profis fanden plötzlich einen Weg um ihre Angriffe in Zählbares umzumünzen, dazu stand der Block der Glarner meistens am richtigen Ort und liess Jonas Angreifer verzweifeln. Kurz vor Satzende lag Näfels erstmals mit zwei Punkten im Vorsprung. Jona glich nach einem Minibreak durch seinen Topscorer zwar nochmals zum 23:23 aus, doch Marko Vukasinovic sorgte am Ende mit einem Smash und dem anschliessenden Servicewinner zum 25:23 für den zweiten Satzgewinn der Gäste.
Im dritten Satz lag das Team von Urs Winteler bis zum zweiten Time-out immer in Führung. Joel Roos, Topscorer Anatoly Mezhonnov und erneut viele Geschenke der Glarner sorgten für den regelmässigen Punktezuwachs. Näfels hielt sich dank seiner beiden stärksten Angreifer Martinez und Vukasinovic aber im Spiel. Und wie schon im zweiten Satz, steigerte es sich gegen Satzende merklich. Plötzlich gelang sehr viel, während Jona auseinanderfiel. Nach der 17:14 Führung der Joner spielte nur noch Biogas Volley Näfels. Jona erzielte bis zum Satzende keinen einzigen Punkt mehr selber, während Näfels in der Schlussoffensive fast alles gelang was zum 25:20 Satzgewinn führte.
Gelungene Premiere für Reto Giger
Die Zufriedenheit bei den Spielern in Grün war offensichtlich. Marko Vukasinovic, der seine sehr guten Trainingsleistungen im Spiel bestätigte, meinte: „Diesen 3:0 Sieg hatten wir dringend nötig um unser Selbstvertrauen zu stärken. Es war kein einfaches Spiel, Jona lag oft in Führung. In den entscheidenden Momenten gelang es uns heute unsere Stärke auszuspielen.“ Auch Reto Giger erwähnt das Zusetzen am Ende der Sätze: „Am Anfang hatten wir jeweils die Handbremse noch angezogen, am Schluss konnten wir heute aber aufdrehen, etwas, das uns bisher überhaupt noch nicht gelang.“
Trainer mit kritischen Voten
Trotz des Sieges äussert sich Dalibor Polak nicht restlos positiv. „Ich bin zufrieden mit dem Side-out. Dazu haben wir einige Bälle gut geblockt und verteidigt, obwohl unser Service mit 18 Fehlern schwach und drucklos war. Dazu stört es mich, dass wir Gratisbällen nicht verwerten.“ Glücklicher zeigt sich Passeur Reto Giger, der erstmals ein Spiel im Dress der Näfelser durchspielte und von seinem Trainer als Positivpunkt erwähnt wurde. Strahlend sagte er: „Das war ein sehr gutes Erlebnis. Ich freute mich, dass ich in der Startaufstellung stand. Gegen Jona spiele ich immer gerne, da Joel Roos mein Zimmerkollege in der Nati ist und wir am Netz immer viel Action haben.“
Urs Winteler findet viele kritische Punkte in seiner Analyse: „Wir waren am Ende der Sätze jeweils unfähig, Näfels abgeklärter. Fast kein Spieler fand heute seinen Service-Rhythmus. Dazu verspielten wir Bälle, die uns Näfels schenkte, was mich etwas aufregt.“ Joel Roos spricht davon, dass sie heute eine Chance verpassten hätten und ergänzt: „Ich habe das Gefühl, dass jeder auf dem Feld - als es jeweils eng wurde - das machte, womit er sich am wohlsten fühlte. Dies ist dann aber oft nicht das Richtige.“
Matchtelegramm
Burgerstein Vitamine Volley Jona – Biogas Volley Näfels: 0:3 (22:25, 23:25, 20:25)
Grünfeld,Jona. – 250 Zuschauer. – Spieldauer: 78 Minuten. – SR: Hefti-Wyler, Becker
Burgerstein Vitamine Volley Jona:
Startformation: Bürgi (Passeur, Captain), Riedi (Libero), Mezhonnov, Zoodsma, Beeler, Roos, Heidrich
Einwechslungen: Meier (Libero), Aebli, Stadelmann
Bemerkungen: Huser (verletzt)
Headcoach: Urs Winteler
Assistant Coach: Karsten Schumacher
Biogas Volley Näfels:
Startformation: Giger (Passeur), Sutter (Libero), Vukasinovic, Radomski, Ehrat, Martinez, Roosewelt
Einwechslungen: Wunderle
Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller