Montag, 21. Februar 2022; 07:15
NLA

Volley Näfels gewinnt das Derby gegen Jona in drei Sätzen

Von: Kai Aebli

Im Derby zwischen Jona und Näfels behalten die Glarner stets die Oberhand in den wichtigen Momenten und entscheiden die Partie klar für sich – Jona – Näfels: 0:3 (21:25, 21:25, 19:25)


Das Derby zwischen Jona und Näfels hatte für beide Teams die gleiche Bedeutung. Weder Jona noch Näfels kann sich noch für die Playoffs qualifizieren. Somit gilt es jetzt eine aus mentaler Sicht gute Ausgangslage für die Rangierungsspiele zu schaffen.

Die Gastgeber vom Zürichsee liefen mit Finschi als Passeur, Voleanschii als Diagonal-Angreifer, Maag und Birchler als Mittelangreifer, Conconi und Caviezel als Aussen und Blaser als Libero auf. Die Glarner starteten mit Zvicer und Goldrin als Aussenangreifer, Ehrat und Nikolov in der Mitte, Lienhard als Diagonal, Gygli als Passeur und Küng als Libero.

Näfels startete verhalten ins Spiel, lag früh mit 3:6 im Rückstand. Das erste Timeout von Näfels zeigte keine Wirkung. Erst im zweiten Timeout beim Spielstand von 15:11 für Jona fand Coach Vaclavik die richtigen Worte für die Glarner Volleyballer. Zu viele Eigenfehler der Joner und ein Spurt der Näfelser, in dem Gygli seine Angreifer gekonnt zu einer 100% Side-Out-Quote nach guter Annahme einsetzte, führte zur Wende im Spiel. Näfels ging in Führung und entschied den Satz mit 25:21 für sich.

Durchgezogen
Im zweiten Durchgang machte Näfels von Anfang an Druck, durch vier Verteidigungsaktionen in Folge von Ehrat gingen die Gäste erstmals in Führung. Näfels zog weiter davon. Die Gegenwehr von Jona erfolgte meist über Conconi und Maag, welche in dieser Phase ihre besten Punktesammler waren. Näfels liess sich aber nicht mehr abbringen und brachte auch den zweiten Satz mit 25:21 ins Trockene.
Näfels hatte die Partie nun gut im Griff und machte im dritten Satz genauso weiter. Während bei Jona nun Habr und Beeler auf dem Feld standen, war die Näfelser Aufstellung unverändert. Jona fand zu wenig Druck am Aufschlag und konnte im Block-Defense-System nicht wie gewünscht agieren. Beim 22:16 kamen David Aebli und Thuner für Zvicer und Nikolov aufs Feld und Näfels brachte die drei Punkte mit 25:19 nach Hause.

Kompliment des Captains an den Youngster
Jonas bester Punktesammler Caviezel meinte nach dem Spiel: «Es war schwierig. Wir haben uns diese Woche stark auf Strugar vorbereitet, der ja verletzungsbedingt gar nicht spielen konnte. So mussten wir spontan reagieren. Zudem hatten wir individuell nicht unseren besten Tag eingezogen. Wir waren zu wenig aggressiv im Angriff und vielleicht auch mental nicht 100%-ig da. Nachdem wir den Druck am Service verloren haben, hatte Näfels ein leichtes Spiel im Angriff und wir ein dementsprechendes schwieriges in Block-Defense.»

Ehrat, Captain der Näfelser, zeigte sich besonders von der Leistung von Junior Lienhard, der erstmals in der Starting-Six stand, beeindruckt: «Sensationell, das war genial, wie er gespielt hat. Er ist ein frecher Spieler. Ich sagte ihm vor dem Spiel, dass er einfach frech aufspielen muss, doch eigentlich ist das bei ihm gar nicht nötig.» Auf die Frage, wieso es für Näfels scheinbar ein relativ einfaches Spiel war, ergänzte der Captain der Schweizer-Nati: «Wir waren von Anfang an sehr fokussiert. Nach der schweren Woche im Training mit kranken Spielern haben wir nicht erwartet, dass wir das so gut in drei Sätzen durchziehen können. Besonders nach der Niederlage vom Sonntag war das sicher nicht einfach, es ist nicht selbstverständlich, dass das Team so professionell reagiert.»


Matchtelegramm


TSV Jona Volleyball – Biogas Volley Näfels: 0:3 (21:25, 21:25, 19:25)

Grünfeld, Jona. – Spieldauer: 72 Minuten. – 150 Zuschauer.


SR: Sikanjic, Nguyen



TSV Jona Volleyball:
Startformation: Finschi (Passeur), (0 Punkte), Blaser (Libero), Voleanschii (7), Conconi (6), Caviezel (11), Birchler (1), Maag J. (8)
Einwechslungen: Habr (Passeur, Captain), (0 Punkte), Margot (4), Beeler (2), Maag S. (0)

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Urs Winteler



Biogas Volley Näfels:
Startformation: Gygli (Passeur), (3 Punkte), Küng (Libero), Zvicer (7), Goldrin (20), Lienhard (14), Ehrat (Captain), (7), Nikolov (8)
Einwechslungen:  Thuner (0), Aebli D. (1)


Headcoach: Jan Vaclavik
Assistant Coach: Manuel Stadtmann

Starting-6: Robin Lienhard stand erstmals bei Näfels von Anfang bis Schluss auf dem Feld und überzeugte mit einem unbeschwerten Auftritt

Triplette: Im dritten Derby der Saison gewann Näfels zum dritten Mal

Gute Angriffsverteilung: Altmeister Gygli verstand es, das Spiel gleichmässig auf alle Schultern zu verteilen

Variantenreich: Mitte, Pipe oder über aussen, Jona hatte Mühe, das Spiel der Glarner zu lesen

Bangen und Hoffen: Robin Lienhard ist überzeugt, dass seine Finte beim Satzball im ersten Satz auf der Linie landete und lag damit richtig, auch wenn das die Joner gerne anders gesehen hätten

Monsterblocks: Ein Dutzend direkte Blockpunkte liessen Jonas Angreifer verzweifeln, allen voran dessen Topscorer Mihai Voleanschii - er fand kein Mittel gegen die Wand aus Näfels

Best Player im Duell: Sämi Ehrat und Robin Lienhard setzen sich gegen Ramon Caviezel durch

Kein Rezept gefunden: Trotz Passeurwechsel und der Hereinnahme von Luca Beeler im dritten Satz blieben die Joner ohne Chance auf einen Satzgewinn

Mister 100-Prozent: Dave Aebli durfte ganz am Ende auch noch kurz ans Werk und war mit 100% Erfolgsquote bei je einer Annahme und einem Angriff der statistisch beste Spieler

Captain Sämi Ehrat: Er lobte Diagonalangreifer Robin Lienhard und das Team für den gelungenen Auftritt, welcher ihn in der Art und Weise überraschte