Freitag, 25. November 2022; 07:30
NLA

Volley Näfels empfängt den Meister und will punkten

Von: Köbi Hefti

Am Samstag gastiert Meister Amriswil bei Volley Näfels. Die Glarner sind in guter Form, während die Thurgauer in der Meisterschaft bisher selten überzeugten.


Mit dem Ostschweizerderby zwischen Näfels und Amriswil wird die erste Hälfte der Qualifikationsrunde abgeschlossen. Dass bei diesem Derby Näfels als Ranglistenzweiter und Amriswil als fünftklassiertes Team aufeinandertreffen, ist eine nicht erwartete Ausgangslage. Doch in der Tabelle sind sechs Teams nahe beieinander. Zwischen Näfels und Amriswil liegen nur zwei Punkte. Einzig Leader Chênois und Lausanne UC auf dem sechsten Platz haben einen etwas grösseren Abstand. Näfels’ Teammanager Ivan Bedrac sagt dazu: «Ich habe erwartet, dass es eng und Chênois stark sein wird. Dass aber Amriswil so weit hinten ist, hätte ich nicht gedacht.»

Wachsende Unterstützung
Zurück zum bevorstehenden Derby. Näfels zeigte zuletzt gute Spiele gegen Schönenwerd und Lausanne UC. Das Team von Coach Matjaž Hafner macht Freude, begeistert. Dies zeigte auch Wirkung bei den Anhängern. Die Fangruppe wurde grösser und sorgte für Lärm und Stimmung. Kurzum: Volley Näfels zeigt Leistung, erfüllt die Erwartungen und wird dafür honoriert. «Die Mannschaft hat sich recht schnell gefunden und konnte gut mit den Ausfällen umgehen», lautet Bedrac’ Zwischenbilanz. Dazu ergänzt er: «Gian-Luca Thuner spielte in seiner Rolle als dritter Mittelblocker sehr gut, aber auch David Aebli war in Schönenwerd sehr wichtig.» Doch Bedrac ist überzeugt, dass Näfels sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft habe.  Dasselbe äussern auch Spieler, Trainer sowie Beobachter und Fans.

Personalfragen
Amriswil dagegen verlor zuletzt daheim gegen Luzern und gewann gegen Jona ohne zu überzeugen. Doch es gibt auch das andere Amriswil, das im Europacup stark aufspielt. Die Mannschaft sei sehr launisch, ist aus dem Thurgau zu hören. Im CEV-Cup steht Amriswil im Achtelfinal. Bereits 17 Ernstkämpfe haben die Thurgauer keine zwei Monate nach Saisonbeginn in den Knochen - je acht Spiele in der Meisterschaft und im Europacup sowie das Spiel um den Supercup mit dem 3:0 gegen Chênois. Näfels’ Teammanager sagt dazu: «Amriswil hat eine starke Mannschaft, primär was die Starting-6 betrifft. Doch es hat ein Riesenprogramm zu absolvieren und kann heuer nicht im gleichen Mass von der Ersatzbank leben wie in den vergangenen Jahren.» Dies könnte in der momentanen Europacup-Phase der Amriswiler ein Vorteil sein für Näfels, so Bedrac weiter. Seine Ansage vor dem Derby ist deshalb klar: «Es ist eine Chance, die wir packen müssen.»
Neben der immensen Belastung musste Amriswil zuletzt auch noch auf verletzte oder kranke Spieler verzichten. Besonders ins Gewicht fiel dabei das Fehlen von Passeur Filippov. Die spannende Frage ist deshalb, mit welchem Personal und welcher Laune wird Amriswil am Samstag in der Lintharena antreten. Im ersten Spiel der Saison im Tellenfeld hatte Näfels nur im ersten Satz eine Chance und verlor die nächsten drei, da die Thurgauer stark aufspielten.

Fehler gehören dazu
Coach Hafner bewies zuletzt, dass er ein gutes Händchen hat und sein Team bereit ist, wenn es um Punkte geht. Zur Frage, was in diesem Prestigeduell zentral sei, antwortet Bedrac. «Die Taktik und vor allem der Kopf sind entscheidend. Die Frage ist, wie bereit ist man für dieses Derby – da sehe ich die Vorteile bei uns.» Den Siegeswillen hat Näfels bisher stets aufs Feld gebracht – ein Verdienst, an dem Matjaž Hafner einen grossen Anteil hat. Zum Coach, der an der Seitenlinie sehr aktiv ist, seine Spieler lobt, tadelt, anfeuert und aufmuntert, sagt Bedrac: «Er hat einen sehr guten Umgang mit den Spielern und weiss, wie er jeden Spieler nehmen kann.» Besonders positiv erwähnt er aber dessen Fehler-Philosophie. Bedrac erklärt: «Hafner akzeptiert auch einmal einen Fehler, denn Volleyball ist ein Spiel mit Fehlern. Er gibt den Spielern das Gefühl, dass sie gewisse, aber nicht jeden Fehler machen dürfen. Seine Spieler wissen dies, was gut fürs Selbstvertrauen ist. Das gefällt mir sehr gut.» Beobachtet man Hafners Verhalten an der Seitenlinie, so ist seine Philosophie dank seiner immer wiederkehrenden Handzeichen gut zu erkennen: Ist gut – abhaken - nächster Ball.


Qualifikation 9. Runde:

Volley Näfels – LINDAREN Volley Amriswil

Lintharena, Näfels, Samstag, 26. November 2022, 17:00 h 

Matjaž Hafner: Der Coach ist an der Seitenlinie sehr aktiv, er lobt, tadelt, feuert an und muntert auf