Montag, 28. Februar 2022; 07:19
NLA

Volley Näfels bezwingt Lausanne mit 7 Schweizer und 5 Glarner auf dem Feld

Von: Kai Aebli

Ex-Näfelser Hudzik meinte vor dem Spiel, dass Lausanne den zweiten Qualifikations-Rang erreichen will, um eine bessere Ausgangslage für die Playoffs zu schaffen. Nach vier Sätzen gingen die drei Punkte jedoch an die Gastgeber aus dem Glarnerland. Die Rangierung der Näfelser ändert sich dadurch allerdings nicht – Näfels – Lausanne UC: 3:1 (25:13, 23:25, 25:17, 25:21)


Näfels startete das Spiel mit Kai Aebli als Passeur, Lienhard als Diagonal, Ehrat und Nikolov als Mittelblocker, Küng als Libero und Goldrin, sowie Süess anstelle von Zvicer als Aussenangreifer. Bei Lausanne standen Prével und der erste Passeur überraschenderweise nicht auf dem Feld.

Das Spiel startete sehr ausgeglichen. Erst bei Aufschlag Goldrin konnten sich die Näfelser erstmals in Vorsprung bringen. Näfels ging dank zwei Assen des Israeli mit 9:5 in Führung. Junior Lienhard doppelte mit einem Block nach und bei Service Nikolov bauten die Gastgeber die Führung mit zwei Pipe-Angriffen von Süess noch weiter aus. Beim 16:10 hatte der Coach der Westschweizer bereits beide Timeouts benutzt, konnte das richtige Mittel aber nicht finden. Vaclavik wechselte Thuner für Ehrat ein und der Sarganser trumpfte direkt mit einem Block – so ging der erste Satz deutlich mit 25:13 an Näfels.

Im zweiten Durchgang konnten die Gäste vom Genfer-See mehr Druck am Service machen und brachten die Näfelser Offensive so etwas in Schwierigkeiten. So gingen die Gäste erstmals in dem Spiel in Führung. Den Rückstand konnte Näfels zwar noch auf zwei Punkte verringern, zum Satzende waren die Glarner aber nicht abgeklärt genug. Lausanne glich in Sätzen zum 1:1 aus.

Inzwischen Stand Gygli anstelle von Kai Aebli auf dem Feld. Nach der etwas schwächeren Phase im zweiten Satz kamen die Näfelser frisch aus der 10-Minuten Pause aufs Feld. Gygli lancierte seine Angreifer zu einer 61%-Erfolgsquote und Küng organisierte den Annahmeriegel, um die Aufschläge der Lausanner wieder besser zu entschärfen. Entscheidend in diesem Satz war allerdings die Differenz der Eigenfehler zwischen den beiden Teams. Näfels spielte geschickter, machte nur fünf Fehler, während LUC deren 11 produzierte. Näfels entschied den dritten Satz mit 25:17 wieder klar für sich.

Im vierten Satz wurde in der Lintharena Näfelser Volleyballgeschichte geschrieben. Erstmals seit dem Wiederaufstieg in die NLA standen ausschliesslich Schweizer Spieler auf dem Feld, gekrönt wurde das Ganze noch dadurch, dass fünf davon Glarner waren. David Aebli spielte für Goldrin und Thuner für Nikolov. Mit dem NLA-Debüt von Gian Thoma standen für zwei Punkte sogar sechs Glarner auf dem Feld. Ehrenpräsident Klaus Görauch zeigte sich sichtlich erfreut darüber: «Das hat es schon Ewigkeiten nicht mehr gegeben.»

Trotz der vielen jungen Spieler auf dem Feld blieb die Ehrat-Truppe weiterhin abgeklärt. Die jungen Spieler wussten zu gefallen und spielten frech auf. So konnte die Mannschaft unter Coach Vaclavik das letzte Quali-Spiel mit 3:1 gewinnen.

Captain Ehrat zeigte sich nach dem Spiel sichtlich erfreut: «Es war Hammer, dass wir mit so vielen jungen Spielern spielen konnten. Das macht richtig Freude und stimmt zuversichtlich für die Zukunft dieses Vereins.»

Süess ergänze: «Es war schön, dass wir auch mal mit den Auswechselspielern spielen konnten. Das war eine super Erfahrung für alle und der letzte Satz hat richtig Spass gemacht, wir haben gezeigt, dass es auch ohne Ausländer klappen kann.»


Matchtelegramm

Biogas Volley Näfels – Lausanne UC: 3:1 (25:13, 23:25, 25:17, 25:21)

Lintharena, Näfels. – Spieldauer: 86 Minuten. – 150 Zuschauer.

SR: Sanapo, Sieber

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli K. (Passeur), (0 Punkte), Küng (Libero), Süess (15), Goldrin (15), Lienhard (14), Ehrat (Captain), (11), Nikolov (3)
Einwechslungen:  Gygli (Passeur), (0 Punkte), Zvicer (0), Thuner (4), Aebli D. (3), Thoma (0)

Headcoach: Jan Vaclavik
Assistant Coach: Manuel Stadtmann

 

Lausanne UC:
Startformation: Ineichen L. (Passeur), (2 Punkte), Ineichen T. (Libero), Escher (2), Ronkainen (Captain), (9), Montavon (11), Hudzik (8), Ramirez (16)
Einwechslungen:  Poffet (0 Punkte), Sommer (0), Heinzelmann (0)

Headcoach: Massimiliano Giaccardi
Assistant Coach: Pierre Berger                     

Sternstunde: Sechs Glarner stehen gleichzeitig gegen LUC auf dem Feld und dominieren den Meister der Jahre 2018 und 2019

Starker Auftritt: Monatelang war Nico Süess Edelreservist. Gegen LUC stand er in der Startaufstellung und überzeugte in jeder Beziehung

Freude herrscht: Die Schweizertruppe sprühte vor Spielfreude und zelebrierte ihre Erfolge eindrücklich

Keine Lust: Liga Topscorer Daniel Ramirez Pita agierte gegen Näfels lustlos und fehlerhaft

Allein gegen Mister Punktegarant: Robin Lienhard mit einem Monsterblock gegen den LUC-Überflieger

Stimmungskanone: Ob draussen oder auf dem Feld – wo Dave Aebli ist, herrscht Stimmung

Enthusiasmus: Die Schweizertruppe spielt mit viel Feuer

Gegensätze: Näfels jubelt, Lausanne konsterniert

Damian Hudzik: Auch er konnte gegen seinen Club der letzten drei Saisons keine grossen Akzente setzten. Sie seien alle nach einer sehr harten Trainingswoche nicht ausreichend frisch gewesen, meinte er enttäuscht

Herzliche Begegnung: Antti Ronkainen, Näfels Shootingstar der letzten Saison, nimmt die Gratulationen zur Wahl als Best-Player von ehemaligen Teamkollegen entgegen