Donnerstag, 25. Juni 2020; 07:28
NLA

Viele Glarner bei Näfels wie seit Urzeiten nicht mehr

Von: Köbi Hefti

Dem Kader des NLA-Teams von Biogas Volley Näfels werden in der kommenden Saison sechs Glarner angehören. Mit Kai Aebli, Nico Süess und Neo-Libero Küng sind drei von ihnen nominelle Stammspieler.


Die erste Mannschaft von Biogas Volley Näfels wird so glarnerisch wie seit den Siebzigerjahren nicht mehr. Damals spielten bei Näfels mit Eike, Hefti, den Müllers, Spälty und Speich viele Glarner die erste Geige und sorgten für unvergessliche Momente und viel Stimmung im SGU. Auch in der kommenden Saison werden Glarner bei Näfels eine sehr wichtige Rolle übernehmen, da es auf diversen Positionen keine Alternativen gibt. Das Kader setzt sich somit aus sechs Glarnern und ebenso vielen ausländischen Profis zusammen.

Zu den bereits seit Jahren zur ersten Mannschaft zählenden Kai Aebli, Nico Süess und Lorenz Küng stossen mit David Aebli und Aron Murati zwei Nachwuchsspieler zum Team. Dazu gibt Marco Gygli ein Comeback, nachdem er aus beruflichen Gründen vor drei Jahren sich vom Spitzenvolleyball zurückzog.

Comeback eines Näfelser Urgesteins
Am Pass wird Kai Aebli in seiner vierten NLA-Saison erstmals erster Passeur sein. „Mit dieser Nomination habe ich mir eine Art Kindheitstraum verwirklicht“, sagt er und ergänzt: „Ich freue mich auf die Herausforderung welche, Freude und Druck zugleich ist, aber die Freude überwiegt.“ Als zweiter Zuspieler gibt Marco Gygli ein Comeback. Zwei Jahre war er nach seinem Rücktritt beruflich im Ausland. Doch nach seiner Rückkehr vor der letzten Saison packte ihn das Volleyballfieber bereits wieder. Er wurde Assistent von Trainer Kaczmarczyk. Nun kehrt er gar wieder aufs Spielfeld zurück. Er erklärt: „Als Assistent war ich sehr oft dabei. Dabei spürte ich, dass es mich reizen würde wieder zu spielen, denn das Wettkampf-Feeling habe ich als Assistent vermisst. Es reizt mich auch zu erfahren, was es braucht, damit ich wieder auf das gewünschte Niveau komme.“

Mit seiner Erfahrung wird der ehemalige Captain für das neue, junge Team eine Stütze sein, wenn es darum geht, das Team in die richtigen Bahnen zu lenken und seine Insider Infos weiterzugeben, so wie es ihm jahrelang immer wieder bestens gelang. Obwohl der Wiedereinstieg ins Training nicht immer ein Zuckerschlecken und es für ihn eine neue Situation sei, überwiegt bei Marco Gygli die Freude, meint er mit viel Zuversicht.

Nico Süess wird erneut als Annahme/Aussen agieren. Seine Knieverletzung, welche er sich im letzten Spiel der abgebrochenen letzten Saison gegen Luzern zuzog, ist weitgehend verheilt. Er erklärt: „Meinem Knie geht es soweit gut, obwohl es derzeit noch etwas unstabil ist und die Kraft noch nicht ganz zurück ist. Der Meniskus war geprellt und verklemmt. Auf eine Operation konnte aber verzichtet werden.“ Trotz einer Anfrage aus Amriswil bleibt Nico Süess bei Näfels, da er seit diesem Sommer eine Festanstellung im Bereich der Entwicklung und Qualitätssicherung von Ölen und Fetten erhielt. Diese Tätigkeit gefällt mir sehr gut, diese will ich nicht aufgeben“, erklärt er seinen Entscheid.

Neue Herausforderung für Lorenz Küng
Lorenz Küng, der bisherige Annahme- und Aussenspieler wird der neue Libero von Näfels. Obwohl er sich lange Zeit nicht vorstellen konnte auf dieser Position zu spielen, hat er nach ausführlichen Gesprächen mit Trainer Oskar Kaczmarczyk entschieden, sich dieser neuen Aufgabe zu stellen. Die Suche nach einem Libero wurde nötig, da Etienne Hagenbuch bereits Mitte Saison den Plan äusserste, dass er gerne in der kommenden Saison im Ausland spielen möchte. Zwar ist Hagenbuch immer noch auf der Suche nach einem Team im Ausland, denn weder die Position als Libero noch die aktuelle Situation rund um COVID-19 begünstigen seinen Plan nicht. Doch selbst wenn er kein Team finden würde, zu einer Rückkehr nach Näfels kommt es nicht, da sich der Verein dies finanziell nicht leisten kann. So wird Lorenz Küng der nominelle Libero Nummer eins. Seinen Entscheid begründet er folgendermassen: „Ich sah kaum eine Chancen, dass ich auf Annahme/Aussen Stammspieler werde. Derselben Meinung ist auch mein Trainer. Als Alternative bot mir Oskar Kaczmarczyk an, erster Libero und somit Stammspieler zu werden. So entschied ich mich dafür, denn damit kann ich mehr Verantwortung übernehmen und stehe immer im Einsatz. Mittlerweile freue ich mich richtig auf die kommende Saison als Libero. Aber ich erwarte schon, dass ich sehr oft anserviert werde. Doch es ist mein Ziel, dass ich in diesen Momenten die Nerven behalte.“

Aufstieg zweier Junioren
Von der zweiten Mannshaft stossen Aron Murati und David Aebli zur Mannschaft. Aron Murati ist Mittelblocker. Er tritt an die Stelle von Severin Huber, welcher entschieden hat, sich hauptsächlich auf sein Studium zu konzentrieren und im Volleyball kürzer zu treten. Aron Murati sagt zu seinem Aufstieg ins NLA-Kader: „Es war schon immer mein Ziel und mein Traum zur ersten Mannschaft zu gehören und mitzuspielen.“ Der Wechsel in die NLA ist für ihn jedoch nicht absolutes Neuland, trainierte er doch schon seit Mitte November regelmässig mit dem Team. Dabei überzeugte er und als Lohn bekommt er jetzt diese Chance.

David Aebli wird auf Annahme/Aussen spielen. „Ich persönlich bin sehr glücklich, dass ich in das NLA Team aufgenommen wurde“, meint er strahlend und ergänzt, dass mit Lorenz Küng, Nico Süess und seinem Bruder Kai langjährige Teamkameraden bereits zum Kader gehören und dies für ihn die Atmosphäre im Team sehr angenehm mache.

 

Näfels wird einheimischer: Mit David und Kai Aebli, Nico Süess, Lorenz Küng,, Marco Gygli und Aron Murati sind die Hälfte des Kaders Glarner