Dienstag, 15. Juni 2021; 07:00
NLA

Viel Glarnerland bei Volley Näfels auch in der kommenden Saison. Wo Glarus draufsteht ist auch Glarus drin

Von: Köbi Hefti

Die Zusammenstellung der Mannschaft von Biogas Volley Näfels ist für den neuen Teammanager Ivan Bedrac eine Herkules-Aufgabe. Frei des Mottos „Wo Glarus draufsteht ist auch Glarus drin“ sind viele Einheimische im Kader, welche zusammen mit vier Ausländern Näfels zurück in die Top-4 bringen sollen.


Die Mannschaft von Biogas Volley Näfels wird in der kommenden Saison erneut ein ganz anderes Gesicht haben als bisher. Mit Ausnahme der Glarner bleibt kein Stein auf dem anderen. Sämtliche  Ausländer, sowie Libero Andrin Flück und das Trainergespann sind nicht mehr dabei. Mit Ernest Plizga bleibt immerhin ein Spieler dem Verein treu. Der Pole wird Spielertrainer des Herren 1.Liga-Teams und Nachwuchstrainer der Junioren.

Der Strategie des Vereins entsprechend werden auch in der Saison 2021/22 alle Glarner ausser Aron Murati wieder Teil der ersten Mannschaft sein. Mit Robin Lienhard aus Glarus stösst ein weiterer Nachwuchsspieler dazu. Das zwanzigjährige Talent ist ein Universalspieler, spielte zuletzt bei Näfels 1.Liga-Team als Diagonalangreifer. Zu seinem rasanten Aufstieg in die NLA sagt er: „Ich sehe es einerseits als grosse Verantwortung und ich werde mit Engagement und hartem Training alles daran setzen um das Team zu unterstützen. Andererseits ist es eine riesige Chance, dass ich schon nach knapp anderthalb Jahren Volleyballtraining die Gelegenheit erhalte in einem Top-Team wie Näfels auf Profi Niveau mitspielen und mittrainieren zu können.“

Ein Traum geht in Erfüllung
Bereits länger bekannt ist, dass Mittelblocker Samuel Ehrat, welcher seine NLA-Karriere 2011 bei Näfels lancierte, zurückkehrt. Dies wurde möglich, da sich sein bisheriger Verein Traktor Basel aus der NLA zurückzog. Mit Gian-Luca Thuner vom VBC Chur stösst ein weiterer Spieler zu Näfels, welcher wie Lienhard bisher in der 1. Liga spielte. Der 26-jährige 2-Meter-Mann ist der dritte Mittelblocker. Er trainierte zuletzt im nationalen Trainingszentrum in Jona und zeitweise auch mit der Joner NLA-Mannschaft. Thuner meint zu seinem Engagement bei den Glarnern: „Für mich geht ein grosser Traum in Erfüllung, da sich für mich in den letzten Jahren in Chur immer mehr abgezeichnet hat, dass ich mich noch mehr verbessern und steigern will. In meinem "Alter" ist es nicht selbstverständlich den Sprung in die NLA noch zu schaffen. Doch dies spornt mich zusätzlich an um mein Bestes zu geben und das Team zu unterstützen wo ich nur kann.“

Asiatischer Schlüsselspieler und zwei Pendenzen
Für die wichtige Position des Diagonalangreifers wurde Teammanager Bedrac in Asien fündig.  Es ist Mahmood Rasooli. Er kommt aus dem Iran, ist 23-jährig und mit 2.05 Metern sehr gross. Mit ihm wie auch mit dem israelischen Annahmespezialisten Ilya Goldrin war Näfels schon länger einig. Die  benötigten Drittstaaten-Arbeitsbewilligungen wurden von Bundesbern aber erst vor wenigen Tagen ausgestellt.

Somit sieht die Mannschaft bisher folgendermassen aus: Kai Aebli und Marco Gygli sind die beiden Zuspieler, Libero ist Lorenz Küng, Diagonalangreifer ist Mahmood Rasooli zusammen mit Universalspieler Robin Lienhard, auf Annahme/Aussen sind Nico Süess, David Aebli und der Israeli Ilya Goldrin fix, Samuel Ehrat und Gian-Luca Thuner sind die Mittelblocker. Offen sind somit noch zwei Verpflichtungen. Die Suche nach einem weiteren Mittelblocker und einem Annahme-Spieler als Ersatz für die beiden Finnen Porkka und Ronkainen ist immer noch am Laufen. Dass man sich auf eine weitere Zusammenarbeit mit den beiden Nordländern nicht einigen konnte, hat verschiedene Gründe. Bei Ronkainen war es der Entschied des Spielers, bei Porkka jener des Vereins, da man die Angriffsverteidigung am Block verstärken wollte.

Herausfordernde Spielersuche
Bedrac ist in seinem ersten Jahr als Teammanager gefordert. Er muss versuchen, möglichst starke Spieler für einen sehr günstigen Preis zu engagieren – eine Aufgabe, die vergleichbar mit der Quadratur des Kreises ist. Bedrac sagt dazu: „Von den Spielervermittlern höre ich, dass der Markt ziemlich trocken sei. Die meisten Spieler hätten sich bereits entschieden, andere warten auf sportlich und finanziell attraktivere Angebote.“ Die Suche wird zudem dadurch erschwert, dass es Spieler aus dem EU/EFTA-Raum sein müssen, da Näfels nicht damit rechnet, eine weitere Drittstaaten-Arbeitsbewilligung zu erhalten. Zu den noch ausstehenden Verpflichtungen sagt Bedrac: „Wir haben je zwei Mittelblocker und Annahmespieler in der engeren Auswahl. Gut möglich, dass wir in Kürze handelseinig sind, zumindest beim Mitteblocker bin ich optimistisch. Mein Ziel ist, dass wir noch in diesem Monat die Mannschaft vollständig beisammen haben.“

Ganz anderes Gesicht: Bei Biogas Volley Näfels bleibt kein Stein auf dem anderen, ausser bei den Spielern aus den eigenen Reihen

Mahmood Rasooli: Der Diagonalangreifer aus dem Iran

Ein Riese: Mit 2.05 Meter ist Rasooli einer der grössten Spieler der Liga

Robin Lienhard: Nach 1 ½ Jahren Volleyball steht er bereits im Kader der NLA-Mannschaft

Robin Lienhard: Ein Talent, das sich innert kurzer Zeit enorm entwickelt hat

Gian-Luca Thuner: Mit 26 Jahren geht für ihn ein Traum in Erfüllung

Seitenwechsel: Samuel Ehrat spielt jetzt wieder für Näfels