Montag, 31. Januar 2011; 09:15
Allgemein

Swiss Volley Cup: Müdes Näfels von Amriswil überrollt

Von: Köbi Hefti

SEAT Volley Näfels verlor den Cup-Halbfinal gegen Volley Amriswil hoch. Der 3:0 Sieg (25:19, 25:21, 25:18) der Thurgauer stand nie in Gefahr. Die Gäste aus dem Glarnerland wirkten nach dem Auswärtssieg am Samstagabend in Lausanne zu müde.

 

 

 

Die Spiele zwischen den beiden Ostschweizer Rivalen Volley Amriswil und SEAT Volley Näfels versprechen in der Regel immer eine besondere Affiche und oft viel Dramatik. Doch wie heisst es: Keine Regel ohne Ausnahme. So lässt sich der Cup-Halbfinal zwischen diesen beiden Teams zusammenfassen. Statt eines heissen Fights zwischen den Thurgauern und den Glarnern sahen die Zuschauer ein einseitiges Spiel. „Nachdem Amriswil letzte Saison im Viertelfinal im Cup gegen Näfels ausschied, wollen wir heute klar Revanche nehmen und nach einem Jahr Pause wieder den Cupfinal in Bern erreichen», betonte Teammanager René Zweifel vor dem Spiel. Näfels, das sich reelle Chancen ausrechnete, wie in der letzten Saison Amriswil aus dem Cup zu kippen, war am späten Sonntagnachmittag jedoch nie in der Lage, die Gastgeber in Bedrängnis zu bringen. Ausser im ersten Satz, als Näfels einen 1:4 Rückstand nach einem missglückten Start aufholen und gar 6:5 in Führung gehen konnte, rannten die Glarner stets einem Rückstand hinterher. Zwar liess sich die Polak Truppe im ersten Satz lange nicht abschütteln, hielt das Spiel offen. Doch je länger der Satz dauerte, umso klarer wurde der Unterschied in der Durchschlagskraft der beiden Teams. Gegen Satzende reihte Amriswil Killerblock an Killerblock und gewann sehr klar mit 25:19.

 

Energischer Verstappen

Auch in Umgang zwei agierte Näfels zu wenig agil und druckvoll, um dem Spiel eine Wende zu geben. Ausser Spielertrainer Polak und Libero Werner wirkten alle Spieler müde und matt. Wie schon im ersten Satz, hielt Näfels zu Beginn noch mit, ehe Amriswil unter gütiger Mithilfe von Näfels auf 12:7 davonzog. Wenn es etwas Positives an diesem trüben Nachmittag aus dem Lager von Näfels zu berichten gab, dann war es die Reaktion auf diesen Rückstand. Passeur Gygli kam für Bedrac aufs Feld und sofort lief das Spiel einen Hauch besser. Es gelang, den Rückstand bis zum 14:16 aufzuholen. Amriswils Coach Johan Verstappen reagierte deshalb im technischen Time-out sehr energisch und mit ernstem Blick. Es war unübersehbar, dass er mit seinen Mannen nicht zufrieden war. Seine Schützlinge hatten diese Worte richtig verstanden und reihten danach Punkt an Punkt. Nach einer weiteren Tripplette führte Amriswil mit 19:15. Dies reichte locker, um mit Side-outs auch den zweiten Satz mit 25:21 für sich zu entscheiden.

 

Wenn alle Stricken reissen

Die Geschichte des dritten Satzes ist schnell erzählt. Amriswils Motto lautete: Auf die Plätze – fertig – los. Kaum hatte der Satz begonnen, führten sie 6:2. Näfels gab sich auf. Wäre nicht Polak immer wieder mit seinen Angriffen erfolgreich gewesen, wäre Näfels untergangen wie schon lange Zeit nicht mehr. Es klappte gar nichts mehr – alle Stricke rissen. Coach Müller nahm kein Blatt vor den Mund: „So schlecht waren wir noch selten -  nichts klappte: Weder Service noch Angriff, Verteidigung und Block funktionierten  heute.“ Zeitweise war es erbärmlich, was Näfels zeigte. Hauptsächlich die Feldverteidigung der beiden Aussenangreifer und die miserablen Services machten den grossen Unterschied zum Gegner aus. So spazierte Amriswil locker durch, gewann 25:18 und steht erneut im Cupfinal. SEAT Volley Näfels bleibt nur noch im Rennen um die Meisterschaft. Nach den beiden Siegen zum Auftakt gegen Chênois und LUC ist immerhin die Chance, den Final zu erreichen immer noch ungetrübt.

 

 

 

Matchtelegramm

 

Tellenfeld Amriswil, 30. Januar 2011, 17:00

Zuschauer: 460   

 

Volley Amriswil  - SEAT Volley Näfels 3:0 (25:19, 25:21, 25:18)

 

Volley Amriswil:

Bär (Passeur, Captain), Rutishauser (Libero), Kulakauskas, Lipsitz,  Augsburger, Gavrilovic, Tomasik; Pereira, Garcia,

Coach: Johan Verstappen

 

SEAT Volley Näfels:

Meyer (Captain), Bedrac (Passeur), Werner (Libero), Roosewelt (de Oliveira), Sinotti, Büsser, Polak; Gygli

Spielertrainer: Dalibor Polak

 

1.SR: : Wiederkehr Michael

2.SR: Tschrischnig Helmut

Foto: Köbi Hefti - An "Flying Daniel" lag es nicht, dass Näfels diesmal nichts zu bestellen hatte.