Mittwoch, 22. September 2010; 08:40
Allgemein

Supercup in Lausanne: Seat Volley Näfels am Supercup mit gedämpften Erwartungen

Von: Rolando K. Küng

Wie jedes Jahr vor Meisterschaftsbeginn findet auch dieses Jahr in Lausanne der Supercup statt. In zwei Vierergruppen eingeteilt, spielen die Gruppensieger am Sonntag im Final um den Siegerpokal. Durch die Absenz von Captain Gustavo Meyer und Mittelblocker Thomy Büsser darf man einen Spitzenplatz nicht erwarten.

 

 

„Primär ist unser Ziel das Zusammenspiel zwischen unseren beiden Passeuren (Gygli und Bedrac) mit den zwei Brasilianern Sinotti auf Aussen und Roosewelt in der Mitte zu verbessern. Und dann sollen auch alle Spieler im Team unbedingt zum Einsatz kommen“, unterstrich Manager Gygli vor der Abreise. Volley Amriswil und auch Chênois träten sicher komplett an und hätten sich auf diese Saison hin verstärkt. Die Thurgauer arbeiten jetzt mit einem Budget von einer Dreiviertelmillion Franken. Eine Zahl, die der Näfelser Verein nicht einmal in seinen besten Zeiten zur Verfügung hatte. Und auch bei den Genfern, so scheint es bei einem Blick auf das neue Kader, dürfte ebenfalls genug Geld vorhanden sein, um ein sehr starkes Team ins Rennen zu schicken. Gastgeber Lausanne UC muss, wie Näfels auch, auf seinen besten Spieler verzichten. Sowohl Gustavo Meyer wie auch sein Schwager Carlos Guerra stehen ab diesem Wochenende in Reggio Calabria an der WM2010 mit Mexiko im Einsatz. Markantester Zuzug bei LUC ist Passeur Sébastien Warynski, welcher vom Léman-Rivalen Chênois nach Lausanne gewechselt hat. Ausserdem spielt auf der Diagonalposition der US-Amerikaner Jonathan Charette als Neuzuzug. Beim Studententeam aus der Waadt stehen vier Ausländer im Team, wobei Miro Grün auch schon viele Jahre in der Schweiz spielt und gar nicht mehr so richtig dazu gezählt werden kann.

 

 

Sieben Ausländer bei CS Chênois und Volley Amriswil

 

Der CS Chênois zählt ganze sieben Ausländer im Team. LUC-Passeur Nick Ptaschinski (USA) tauscht seinen Platz mit Nati-Passeur Warynski. Dritan Cuko bleibt Spieler-Trainer und Youngster Steigmeier hängt noch eine Saison an beim Team aus der Rhone-Stadt. Taylor Wilson, ein 2.01 Meter grosser Amerikaner, spielt neu in der Annahme und auf dem Aussenangriff.

 

Bei Meister Volley Amriswil spielen aus der letztjährigen Stammformation nur noch Libero Rutishauser und Passeur Bär. Wobei es nicht gesagt ist, dass die beiden auch heuer noch Stammspieler sein werden. Getreu der Maxime auf jeder Position zwei nahezu gleichwertige Spieler zu haben, sehen sich beide in der Person von Frieder Strohm respektive Daniel Mathews ganz gehörig unter Druck gesetzt. Dass dies auch neue Kräfte freisetzen kann ist belegt und die Tatsache dass die Thurgauer mit insgesamt sieben Ausländern antreten, macht sie erneut zum klaren Favorit für alle Titel. Bemerkenswert nebst der Rückkehr von Tomasik (Svk) ist die Triplette aus Brasilien mit Spielern, welche noch nie in der Schweiz gespielt haben. Dimitrov und Kulakauskas sind zwar nicht gerade sehr typische Namen für das Land am Zuckerhut, umsomehr aber Pereira, was zu Deutsch Birnbaum heisst. Zwei Amerikaner und ein Venezolaner runden das Ausländer-Septett ab. Alles andere als ein Sieg bei diesem Supercup durch Volley Amriswil wäre schlicht eine riesige Überraschung.

 

 

Gruppeneinteilung kürt Thurgauer und Genfer zu Favoriten

 

Seat Volley Näfels spielt in der Gruppe mit Volley Amriswil, Pallavolo Lugano und dem TV Schönenwerd mit Beachvolleyballer und Ex-Näfelser Jan Schnider. Die Gruppenspiele werden auf zwei Gewinnsätze gespielt, wobei der eventuelle dritte Satz nur auf 15 Punkte geht. Die andere Gruppe ist aus Vizemeister CS Chênois, Lausanne UC, Laufenburg und dem zweiten Aufsteiger, dem VBC Münchenbuchsee zusammengesetzt. Es wäre kein Wunder lautete die Finalpaarung erneut Volley Amriswil gegen den CS Chênois und das Spiel um den dritten Platz LUC gegen Seat Volley Näfels. Vielleicht hat aber Pallavolo Lugano endlich einmal nicht nur Quantität mit vielen Spielern, sondern ebenso Qualität und vielleicht gelingt es auch einem der Aufsteiger Schönenwerd oder Münchenbuchsee seine Duftmarke in der NLA gleich von Anfang an zu setzen. Dann würden sogar Überraschungen möglich und damit ein Aufbrechen der nun schon über Jahre dauernden Zweiklassengesellschaft im Schweizer Herrenvolleyball. Dies täte der Meisterschaft ganz sicher gut, brächte mehr Spannung herein und wer weiss, gesamthaft vielleicht sogar wieder etwas höhere Qualität?