Supercup 2011: SEAT Volley Näfels noch nicht in Bestform
Das neu formierte Team unter Spieler/Trainer Dalibor Polak kann seine gute Ausgangslage nicht nutzen und wird nach zwei Niederlagen gegen Volley Amriswil und TV Schönenwerd nur Vierter im Supercup 2011.
Einer 1:3-Niederlage im Halbfinale gegen Volley Amriswil folgte eine weitere, diesmal aber sehr knappe, mit 2:3 gegen den TV Schönenwerd. Durch die Absenz der beiden Mittelblocker Thomy Büsser (Fussverletzung) und Nathan Bennett (er fällt gleich für den ganzen Rest der Saison aus) nicht in Bestformation angetreten, machten die Näfelser Volleyballer das Beste aus ihrer Lage und zeigten zeitweise sehr gutes Volleyball. Trotzdem ist es natürlich schade, dass es der Mannschaft nicht gelungen ist, den schon vor dem Start auf sicher gehabten vierten Platz nicht zu verbessern.
Hochs und Tiefs durchs ganze Team
Der junge Samuel Ehrat, welcher für Büsser spielte, zeigte in seinem ersten Spiel auf diesem Niveau am Anfang noch etwas Nerven, wurde aber rasch sicherer und spielte in der Folge schon munter mit. In der Annahme spielten Fabian Brander und der Ersatz für Gustavo Meyer, der Tscheche Marek Tomas, welcher noch weit von seiner Bestform entfernt zu sein scheint. Sinotti-Nachfolger Zlatko Pulko kam zu Beginn noch nicht zum Zug. Nachher zeigte er aber einige schöne Angriffe und wird sich mit zunehmender Dauer sicher bestens ins Team einfügen. Nico Beelers Leistung kann sicher ebenfalls positiv gewertet werden. Vor allem gegen den TV Schönenwerd spielte er auf Annahme/Aussenangriff zeitweise schon sehr sicher. Roosewelt-Nachfolger, der Serbe Stefan Ilic, zeigte gesamthaft einen guten Auftritt und scheint in der Lage, die gute Leistung des Brasilianers zu toppen. Gewohnt zuverlässig und stabil auch die Leistung von Flying Däni - Dani Werner dem Libero. Wobei aber auch er sicher noch einiges von seiner Bestform entfernt ist. Am ehesten sah man am Spiel der beiden Näfelser Passeure, dass halt doch das halbe Team umgestellt wurde. Oft kamen die Pässe noch nicht optimal an. Zu oft reichten die (zu) unpräzisen Annahmen nicht, um die Angreifer optimal einzusetzen.
Mit Loch im Bauch zur Niederlage
Ausserdem kam erschwerend hinzu, dass durch den sehr engen Terminplan die Mannschaft von SEAT Volley Näfels ohne Mittagessen (!) das Spiel gegen den TV Schönenwerd absolvieren musste. Zwischen dem Ende des Amriswil-Spiels und dem Beginn des Bronzespiels gegen den TV Schönenwerd, lagen gerade mal 45 Minuten. Zu wenig, wie sich im Verlauf des Fünfsätzers zeigen sollte. "Ich bekam einen Hungerast und liess mich auswechseln", meinte nach der knappen Niederlage Passeur Ivan Bedrac. Und auch der Rest der Mannschaft schien nach dem Sieg im Startsatz richtiggehend einzubrechen. Das Resultat waren zwei klare Satzverluste. Der Sieg im vierten Satz war sicher eine grosse Willensleistung des ganzen Teams und fast hätte es im Tiebreak ja noch zum Sieg gereicht.
Vielleicht kommt man ja bei Swiss Volley zum Schluss, wieder auf das Turnier mit zwei Gewinnsätzen zurückzukehren, wie das nun seit Jahren der Fall war. Erst mit dieser Ausgabe wurde jedes Spiel auf drei Gewinnsätze gespielt, also auf die normale Spieldauer eines Meisterschaftsspiels. Dies brachte zum Beispiel mit sich, dass Bronze-Gewinner Schönenwerd zu Beginn der Begegnung mit SEAT Volley Näfels bereits elf Sätze in den Knochen hatte. Und in der Folge noch einmal fünf Sätze spielte und dabei knapp obenaus schwang. Das ist bestimmt konditionell eine ausserordentliche Leistung für die Truppe unter Trainer Marco Bonaria. Jan Schnider, der Beach-Profi und jetzt für die Solothurner voll in der Halle im Einsatz dazu: "Ja natürlich bin sehr müde, aber das geht wohl allen Spielern so. Der Sieg gegen Lausanne UC hat uns beflügelt und nun sehen wir, dass wir mit einer sehr guten Leistung aller Spieler auch mit den grossen Teams mithalten können," zog der Ex-Näfels sein zufriedenes Fazit. Ganz anders tönte es da bei Näfels-Manager Ruedi Gygli: "Eigentlich bin ich über das Abschneiden schon enttäuscht, wobei die jungen Spieler für mich der Lichtblick waren. Sie haben etwas riskiert und gezeigt wozu sie fähig sind". Bleibt zu hoffen, dass ab Start der Meisterschaft auch die Leistungsträger den Tritt finden werden.
Matchtelegramm
SOS-Dorigny-Halle, Lausanne, 25. September 2011, 11:00 und 14.00 Uhr
SEAT Volley Näfels - Volley Amriswil 1:3 (28:30, 20:25, 25:23, 17:25)
SEAT Volley Näfels - TV Schönenwerd 2:3 (25:20, 19:25, 18:25, 32:30, 15:17)
SEAT Volley Näfels:
Bedrac und Gygli (Passeure), Werner (Libero), Brander, Tomas, Pulko, Beeler, Polak, Ilic, Ehrat; verletzt: Büsser (Captain)
Spielertrainer: Dalibor Polak