Montag, 15. Januar 2024; 07:00
NLA

Stimmungsvolles, aber einseitiges Volleyball-Derby

Von: Köbi Hefti

Volley Näfels jubelt nach nur 66 Minuten Spielzeit über den Sieg im Derby gegen Jona ohne Satzverlust (25:11; 25:17, 25:18). Lichtblicke gibt es aber auch bei Jona.


Nach dem 3:0 Sieg gegen Jona war man sich bei Näfels einig. Das war ein makelloser Auftritt. «Heute hat alles bestens funktioniert, es war eine grossartige Leistung. Der Plan ist voll aufgegangen», sagte Näfels Passeur Błażej Podleśny. Trainer Matjaž Hafner meinte zur Leistung kurz und bündig: «Konzentriert, viel Energie, gute Verteidigung, ein starkes Spiel.» Einige Joner nach der Niederlage wirkten sehr enttäuscht. Doch es gab auch bei Jona positive Aspekte. Coach Polak sagte: «Wir spielten teilweise - aber eben nur teilweise - gutes Volleyball, das reicht selbstverständlich nicht. Mich stimmt es aber glücklich, wenn ich beispielsweise einen Florian Licka sehe. Er hatte viele gute Aktionen und wurde zum Best Player gewählt.» Junge Spieler zu entwickeln und an die NLA heranzuführen ist ein wichtiges Ziel von Jona, dessen Kader sich zur Hälfte aus rund Zwanzigjährigen zusammensetzt. Nico Beeler, der leicht angeschlagen nicht zum Einsatz kam erklärte: «Wir sind ein Ausbildungsverein, wollen die jungen Spieler hochbringen und denken nicht nur kurzfristig.»

Jona gibt nicht auf
Die ersten Minuten des Derbys waren eine Machtdemonstration von Näfels. Jona startete zwar dank eines eindrücklichen Monsterblocks von Birchler mit einem Minibreak ins Spiel. Die folgenden neun Punkte gingen dann an die Hausherren, weil Jona die Servicegeschosse von Näfels’ Zuspieler Podleśny nicht unter Kontrolle brachte und dadurch im Angriff harmlos blieb. Sie hätten nicht besser ins Spiel starten können, meinte der Urheber dieser Punkteserie, dazu. Jonas Coach Polak übernahm aber die Verantwortung für diesen Kaltstart. Er gestand: «Ich machte einen Fehler bei der Aufstellung, hätte mit einer anderen Rotation starten müssen. Als ich das im zweiten Satz änderte, lief es besser.» Nach diesem dominanten Start war es für Näfels ein Leichtes, den Satz durchzuziehen und mit 25:11 ins Trockene zu bringen.

Immer wieder die Services
Der zweite Satz begann mit einer spektakulären, 35 Sekunden dauernden Rally. Der Ball flog zehn Mal übers Netz. Dabei brillierte Näfels’ Abwehr gleich mehrfach mit akrobatischen und reaktionsschnellen Aktionen. Am Ende ging der Punkt nach einem Ropponen-Smash und Netzfehler Jonas an Näfels. Doch dieser Ballwechsel zeigte: Jona gab nicht auf, kämpfte und glaubte immer noch an eine Wende. «Dass wir den Kopf nach dem klar verlorenen Startsatz nicht in den Sand steckten, hat mir heute am besten gefallen», meinte Teamsenior Beeler dazu. Trotzdem sorgte Näfels weiterhin für die Musik, gab die Führung nie aus der Hand. Am Ende des Satzes offenbarte sich erneut Jonas grösster Mangel, die Annahme. Vier Mal in Serie misslang Jona das Side-out nach Bruno Biellas Flatterservices. Zum Schluss verwertete Passeur Podleśny einen zweiten Ball nach einer reaktionsschnellen Abwehr von Nico Süess direkt zum 25:17.

Best Player im Fokus
Zu Beginn des dritten Satzes hatte Jona seine beste Phase. Bis zum 8:8 war das Spiel ausgeglichen. Das zahlreiche Publikum freute sich und sorgte für die würdige Derby-Stimmung. Dann waren es erneut starke Services von Podleśny und ausgezeichnete Defensivaktionen, die Näfels eine 13:8 Führung einbrachten. Es war die Entscheidung in diesem Satz, der mit 25:18 an die Glarner ging.
Podleśny und Licka wurden als beste Spieler ihrer Teams gewählt. Der Joner meinte dazu: «Es ist cool best Player zu werden, aber lieber wäre mir ein Sieg gewesen. Doch diese Wahl nehme ich gerne mit zum Cup-Spiel am Sonntag gegen Lausanne, um dort wieder Vollgas zu geben.» Podleśny, der mit seinem variantenreichen, schnellen Offensivspiel, aber auch mit seiner Defensivarbeit und dem Service brillierte, sagte: «Ich bin sehr glücklich, dass mein Service nach der Zwangspause immer noch funktioniert.»  Das Schlusswort zum zweiten Derby der Saison lieferte Näfels Captain Risto Nikolov. Er strahlte: «Dieses Derby sah genau so aus, wie es für mich immer aussehen müsste. Das war kein Vergleich zum Unfall in Jona im ersten Spiel. Dasselbe erwarte ich auch in den künftigen Begegnungen.»


Fotos zum Spielbericht

 
Matchtelegramm

Volley Näfels - TSV Jona Volleyball: 3:0 (25:11; 25:17, 25:18)

Lintharena, Näfels. – Spieldauer: 66 Minuten.

SR: Enkerli, Sanapo


Volley Näfels:
Startformation: Podleśny (Passeur, 3 Punkte), Nikolov (Captain, 9), Blaser (Libero), Biella (14), Süess (9), Yamamoto (4), Ropponen (18)
Einwechslungen: Thuner (4), Aebli David

Headcoach: Matjaž Hafner
Assistant Coach: Álvaro Jurado Moreno


TSV Jona Volleyball:
Startformation: Ablondi (Passeur), Caviezel (Captain, 6), Schmid (Libero), Roth (8), Plizga (4), Birchler (2), Lauener (0)
Einwechslungen: Licka (10), Finschi (Passeur), Bolli (2), Clement (2)


Headcoach: Dalibor Polak

Näfels’ best Player: Barry Podleśny

Jonas best Player: Florian Licka

Freude über Start-Ziel-Sieg: Näfels lag nur einmal – im 1. Satz nach dem ersten Ball - in Rückstand