Montag, 9. Dezember 2019; 11:54
NLA

Ohne Rhythmus im Spiel verpasst Näfels den ersten Heimsieg erneut

Von: Peter Aebli

Die Näfelser Volleyballer tun sich zu Hause weiterhin schwer und müssen sich dem starken Lausanne UC 1:3 geschlagen geben. Bei Näfels fehlt es an der nötigen Konstanz, um gegen so starke Teams bestehen zu können.


Einer besonders schwierigen Aufgabe musste sich Oskar Kaczmarczyk mit seinem Team stellen: Lausanne UC hat derzeit einen starken Lauf und ist nicht zu vergleichen mit dem Lausanne, das im Oktober zu Hause gegen Näfels eine überraschende Niederlage einstecken musste. Die in dieser Saison notorisch heimschwachen Glarner hatten im Hinrundenspiel in Lausanne gross aufgespielt und hochverdient gewonnen. Im Rückspiel lief es nicht mehr rund, und Peer Harksen, letzte Saison noch als Passeur im Team von Biogas Volley Näfels, erkannte deutliche Unterschiede: «Näfels hat in der ersten Partie beeindruckt durch eine geringe Fehlerquote und grosse Aggressivität. Heute waren wir die Mannschaft, die weniger Fehler produzierte.»

Wenig Konstanz bei den Glarnern
Starke Aktionen, schöne Blocks und druckvolle Angriffe, beispielsweise über den Finnen Taavi Nömmistu wechselten sich ab mit unnötigen Fehlern. Der vergleichsweise klein gewachsene Passeur Thanos Maroulis wurde nicht selten durch den Mittespieler am Block alleine gelassen – Lausanne liess sich dann jeweils nicht zweimal bitten. Aber auch in der Verteidigung spielte Näfels nicht so, wie es sich der Trainer gewünscht hatte. Lausanne überzeugte nicht nur am Netz mit einer starken Leistung, sondern war auch auf den Hinterpositionen um Libero Tim Ineichen hervorragend organisiert.

Lausanne wie eine Gummiwand
Im zweiten Satz fanden die Glarner besser ins Spiel, profitierten auch davon, dass bei den Gästen die Aufmerksamkeit ein bisschen nachliess. Immer wieder konnte Aussenangreifer Ernest Plizga erfolgreich lanciert werden, und der Pole buchte schöne Punkte. Einfach war dies aber nie, denn die Gäste hielten die Bälle oft auf mirakulöse Weise im Spiel. Topskorer Nömmistu schlug mehrfach den Ball derart wuchtig und auch gut platziert ins Feld, dass das gut gelaunte Publikum schon jubelte – und dann mitansehen musste, wie ein Lausanner den Ball doch noch erreichte. Die Partie war nun äusserst hart umkämpft, und spektakuläre Ballwechsel boten beste Unterhaltung.

Näfels hat die Nase vorn
Die einheimischen Zuschauer durften sich auch daran freuen, dass in dieser Phase die Näfelser oft die Nase vorn hatten. Sie profitierten dabei auch von Servicefehlern von Lausanne UC und einem technischen Patzer des sonst starken Lausanner Passeurs Reto Pfund. Schliesslich war es aber Nikolas Papangelopoulos, der mit einem unhaltbaren Angriff über die Mitte den Satzausgleich zum 1:1 realisieren konnte.
Lausanne reagierte auf den Satzverlust mit noch mehr Druck am Service, doch Näfels hielt vorerst mit. Erst als der Finne Joonas Jokela drei Asse in Serie buchte, konnten sich die Gäste etwas absetzen. Sie profitierten von den Eigenfehlern und distanzierten die Einheimischen immer mehr. Der Näfelser Trainer Oskar Kaczmarczyk tat alles, um die drohende Niederlage abzuwenden. Er wechselte den Passeur, brachte den Kanadier Colin Fraser ins Spiel und später auch Lorenz Küng, der sich fürs Vertrauen gleich mit einem guten Block bedankte. Hoffnung kam auf, doch schliesslich war der Gegner einfach zu solide und liess sich den Satz nicht mehr nehmen.

Unzufriedener Kaczmarczyk
Den vierten Satz war polnische Trainer in einer neuen Aufstellung angegangen, in der Hoffnung vielleicht doch noch einen Impuls setzen können. Zumindest aber war nun sichergestellt, dass im Falle einer Niederlage auch das ganze Team daran beteiligt sein würde. Die gewünschte Wende kam nicht, Lausanne war weiterhin das bessere Team, trat selbstbewusst auf und erzwang sich in heiklen Situationen auch das nötige Wettkampfglück. Der Näfelser Trainer war sichtlich enttäuscht: «Wir waren am Pass nicht konstant, zu wenig stabil im Spiel, spielten zwei Bälle gut und dann drei schwach. Unser Rhythmus stimmte einfach nicht. Das reicht nicht gegen Lausanne.»


Biogas Volley Näfels – Lausanne UC 1:3 (19:25,25:23,19:25,16:25)

Lintharena sgu, Näfels. – 220 Zuschauer. – Spieldauer: 106 Minuten.

SR: Hefti, Wolf

Biogas Volley Näfels:
Maroulis (Passeur), Hagenbuch (Libero), Nõmmistu, Süess , Hudzik, Plizga, Papangelopoulos.
Einwechslungen: Aebli (Passeur, Captain), Fraser, Godlewski, Küng

Lausanne UC:
Pfund (Passeur), Ineichen (Libero), Jokela, Stevanovic, Höhne, Sommer, Pr
ével (Captain).
Einwechslungen: Harksen (Passeur), Kaeser, Zerika

Zu Hause weiterhin erfolglos: Ernest Plizga greift stark an und wird schliesslich zum «Best Player» gewählt, aber auch er kann die Näfelser Niederlage nicht verhindern