Näfelser Volleyballer streben den nächsten Cup-Coup an

Im Cup-Halbfinal zwischen Amriswil und Näfels von morgen Sonntag, 18 Uhr, in der Lintharena SGU sind die Glarner klarer Aussenseiter. In dieser Rolle haben sie in den Viertelfinals Lausanne UC geschlagen.

Es hätte auch Uni Bern, der Tabellensiebte der NLA-Meisterschaft, oder Züri Unterland, das in der Finalrunde der Nationalliga B ex-aequo mit Traktor Basel an der Spitze liegt, sein können. Das Los entschied jedoch anders und meinte es nicht sonderlich gut mit Näfels. Die Glarner müssen morgen Sonntag in den Halbfinals des Schweizer Cups ausgerechnet gegen Amriswil antreten. Das Amriswil, das die Meisterschaft dominiert und die Tabelle mit grossem Vorsprung anführt und beispielsweise 32 Punkte mehr aufweist als Näfels. Das Amriswil, das in der bisherigen Saison auf nationalem Parkett erst einmal verloren hat (gegen Luzern), das Amriswil, das in den letzten beiden Cupfinals den Näfelsern keine Chancen liess und 3:1 sowie 3:0 siegte. Das Amriswil, das in dieser Saison in der Meisterschaft Näfels zweimal geschlagen hat. Das Amriswil, das im Cup-Halbfinal deshalb klarer Favorit ist.

Die Strohhalme sind vorhanden
Die Aussichten für Näfels sind alles andere als rosig. Das Team von Trainer Dalibor Polak hat eigentlich keine Chance. Das ist aber gerade seine Chance. Diese gilt es nach dem Motto «Wir haben keine Chance, packen wir sie» zu nutzen. Denn es gibt durchaus auch Aspekte, die für Näfels sprechen. Nach einem überhaupt nicht wunschgemässen Herbst 2018 zeigt die Leistungstendenz der Näfelser stetig aufwärts. Bei den zwei Saisonniederlagen gegen Amriswil haben sie eine gute Figur abgegeben, am vergangenen Samstag gegen Schönenwerd die einzelnen Sätze nur knapp abgegeben, und das ist der grösste Strohhalm, an den sich die Näfelser klammern können: Sie haben mit dem Sieg in den Cup-Viertelfinals in Lausanne schon einmal einen Coup gelandet und einen höher eingestuften  Gegner geschlagen. Beim 3:2-Sieg in Lausanne traten die Näfelser äusserst nervenstark auf, gerieten nicht aus dem Tritt, als sie eine 2:0-Satzführung verspielten und entschieden schliesslich den Tiebreak- Krimi mit 17:15 für sich. Nerven wie Stahlseile werden die Näfelser wohl auch morgen Sonntag brauchen. Sie können aber mit einem Sondereffort die Amriswiler nervös machen.
«Wir sind bestimmt nicht der Favorit», sagt Ruedi Gygli schmunzelnd. «Wir können uns den Gegner nun mal nicht aussuchen. Sonst hätten wir bestimmt nicht Amriswil genommen. Wir sind ganz klar der Underdog, aber deshalb nicht chancenlos. » Für Näfels sei diese Halbfinalpartie wie ein Final. «Und diesen können wir sogar zu Hause austragen», so Gygli weiter.

Unterstützung ist erwünscht
Dabei zählt er auf die lautstarke Unterstützung der eigenen Fans. «Der Vorteil eines Heimspiels sollten wir nutzen können. Deshalb hoffe ich auf viele Näfelser Fans, die sich diesen Cup-Halbfinal nicht entgehen lassen wollen.» Amriswil wird in dieser Hinsicht gut gerüstet nach Näfels kommen. Ein Car wird rund 40 Amriswiler Fans ins Glarnerland bringen, dazu werden zwischen 20 und 30 Anhänger der Thurgauer mit dem Auto anreisen.
Amriswil ist gewarnt Amriswil schätzt Näfels trotz den 32 Punkten, welche die beiden Teams in der Meisterschaft trennen, nicht als Kanonenfutter ein. «Wer Lausanne auswärts schlägt, muss etwas drauf haben», steht in der Vorschau auf der vereinseigenen Homepage der Thurgauer. Die Stärke der Näfelser hätten auch die Amriswiler zu spüren bekommen. So sei die Partie im «Zigerschlitz» eine «äusserst umstrittene Angelegenheit» gewesen, heisst es weiter. Amriswil sei somit gewarnt.
Für beide Teams stehen vor dem Highlight des Wochenendes heute Samstag noch Meisterschaftsspiele auf dem Programm. Während Näfels in Luzern antritt, müssen die Amriswiler an den Genfersee zu Lausanne. «Jeder Punkt ist gut für die Moral», sagt dazu Ruedi Gygli. Aber sind wir ehrlich: Schlagen die Näfelser im Cup Amriswil, ist dem Näfelser Teammanager ein 0:3 in Luzern aber so etwas von egal. Einen Aspekt gibt es noch, der für Näfels sprechen könnte: die Näfelser haben die viel kleineren Reisestrapazen als Amriswil.


½-Finale Swiss Volley Cup

Biogas Volley Näfels – Lindaren Amriswil

Lintharena SGU, Näfels, Sonntag 24. Februar 2019. 18:00 h