Montag, 5. Dezember 2011; 07:35
Allgemein

Näfels zittert – bleibt aber zuversichtlich

Von: Köbi Hefti

Das Spiel gegen den CS Chênois hätte für SEAT Volley Näfels zum Befreiungsschlag werden können. Die Chance war da, wurde aber nicht gepackt. Nach der 1:3 Niederlage bleibt man im Lager des Meisters trotzdem zuversichtlich.

Es hätte ein wegweisendes Wochenende in Richtung Play-off-Runde werden können für Näfels. Nach der 1:3 (25:22, 29:31, 20:25, 16:25) Niederlage findet sich Näfels auf dem 6. Platz in der Tabelle wieder mit drei Punkten Rückstand auf Lugano und den rettenden fünften Rang. Damit beginnt das Zittern um diesen heiss begehrten 5. Rang, welcher nötig ist um nicht gegen den Abstieg sondern um die Teilnahme im Play-off Final zu spielen.

 

Cukos Pausenansprache

Dabei wäre am Samstag wirklich viel mehr drin gelegen. Chênois spielte bei weitem nicht so gut wie gewohnt, Näfels hingegen zeigte für einmal schon im ersten Satz, wozu es fähig ist. Chênois‘ Spielertrainer Cuko war am Ende sehr glücklich über den Sieg, habe doch sein Team nicht die gewohnte Leistung zeigen können. Erst nach seiner Pausenansprache hätten sie den Rhythmus besser gefunden, meinte er. Als alles entscheidenden Punkt sah Cuko das Ende des hautengen zweiten Satzes, den sie zum Glück noch hätten kippen können.

 

Lob und Tadel

In diesem Punkt war man sich in beiden Lagern einig. Trotz drei Satzbällen gelang es Näfels nicht, den zweiten Satz für sich zu entscheiden und damit vorentscheidend 2:0 in Führung zu gehen. Zu wenig kaltblütig, dazu wieder einmal mit dem Schiedsrichter hadernd, verlor die Polak-Truppe wie schon gegen Amriswil einen Satz, den man schon fast gewonnen hatte. Es fehlt dem Team derzeit jener Instinkt um in entscheidenden Momenten den Sack zuzumachen. Dies hatte auch am Samstag eine nachhaltige Wirkung auf den weiteren Verlauf des Spiels. Captain Büsser erklärte: „Es ist hart einen Satz so knapp mit 29:31 zu verlieren. Das bleibt im Hinterkopf haften. Wir kämpften danach nicht mehr wie vorher und  konnten nicht mehr an die Leistung der beiden ersten Sätze anknüpfen.“

 

Teammanager Ruedi Gygli blieb trotz der Niederlage gelassen, sah gar viel Positives: „Gegen Chênois hatte ich keine Punkte budgetiert. Die fehlenden Punkte haben wir gegen andere Teams eingebüsst. Was die Mannschaft heute im ersten Satz zeigte, war sehr gut. Alles passte zusammen. Auch im zweiten Satz sah es lange gut aus. Es ist jedoch schade, dass wir nicht in der Lage sind, diese Leistung während des ganzen Spiels abzurufen.“ Den Grund, weshalb dies so ist, kennt Gygli nicht. Er kritisiert aber vor allem das Team, weil es die Taktik nicht durchzog: „Statt weiter Floats zu servieren stellten wir auf die so erfolglosen Jump Services um, obwohl wir genau wussten, dass die Genfer mit guten Floats Mühe bekundeten.“

 

Ab jetzt nur noch gewinnen

Nach dieser Niederlage wird es für Näfels sehr eng. Darüber sind sich alle einig. Trotzdem ist man aber überzeugt, dass man es schafft. Nochmals Gygli: „Es wird eng. Das alles entscheidende Spiel wird am 17. Dezember gegen Lugano daheim stattfinden. Wir können aber auch LUC zuhause und Amriswil auswärts besiegen. Noch ist es lange nicht fertig und unsere Chance sind intakt.“ Auch Thomy  Büsser bläst in dasselbe Horn „Ich habe keine Angst, dass wir die Quali nicht schaffen. In Amriswil können wir uns für die Niederlage am Mittwoch revanchieren und alle anderen Spiele müssen wir einfach gewinnen“, blickt der Captain hoffungsvoll in die Zukunft. Aus Sicht der Glarner bleibt zu hoffen, dass Chênois-Trainer Cuko recht behält: „Näfels bleibt Näfels, ist immer gefährlich.“

 

 

Matchtelegramm:

Lintharena, Näfels, 3. Dezember, 16:00

SEAT Volley Näfels - CS Chênois -  1:3 (25:22, 29:31, 20:25, 16:25)

 

Bild: Verpasste Möglichkeiten wie bei diesem Smash in den Einerblock waren eine zu grosse Hypothek, um gegen Chênois zu punkten