Näfels zeigt gegen Chênois eine eindrückliche Leistungssteigerung
Volley Näfels verliert zwar zum dritten Mal in Folge, doch der Punktgewinn nach dem 2:3 (25:22, 19:25, 27:25, 18:25, 11:15) gegen Chênois ist trotzdem ein Befreiungsschlag, da die Glarner über weite Strecken überzeugen.
Wegen der null Punkte auf dem Konto sagte Captain Risto Nikolov, dass sie gegen das bisher derart überzeugende und verlustpunktfreie Chênois unter grossem Druck stehen würden. Diesem hat Näfels aber standgehalten, zeigte sich stark verbessert und knüpfte damit Chênois den ersten Punkt in der Qualifikation ab. Der Captain meinte deshalb: «Das war heute deutlich besser. Wir haben während der beiden letzten Wochen Fortschritte gemacht. Noch ist das nicht ausreichend, aber wir spielten viel besser und hatten eine positive Einstellung – wir sind jetzt auf dem richtigen Weg.»
Der Klassiker zwischen Näfels und Chênois verlief spannend, stimmungsvoll und wurde immer wieder von grossen Emotionen geprägt. Erst nach mehr als zweieinhalb Stunden stand der Sieg der Gäste fest. Im Tie-Break liessen die klar favorisierten Genfer nichts anbrennen, spielten ihre Klasse aus. Der erste Punkt ging zwar nach einem Minibreak noch an Näfels, dann aber zog Chênois auf und davon, führte 9:4. Näfels kämpfte, spielte mutig, aber gegen die hervorragenden und fehlerlos agierenden Genfer verloren sie den Entscheidungssatz 11:15. Der Jubel bei den Genfern nach dem dritten Sieg im dritten Spiel war sehr gross, während die Glarner sehr unterschiedlich reagierten. Die einen waren sehr traurig, andere aber glücklich über den gewonnenen Punkt.
Auftakt nach Mass
Der Reihe nach: Näfels, das mit der üblichen Startaufstellung und Kai Aebli am Pass begann, geriet zunächst leicht in Rückstand. Je länger der Startsatz dauerte, umso mehr Schwung kam in die Näfelser Angriffsmaschinerie. In der Mitte des Satzes ging Näfels erstmals mit zwei Punkten in Führung. Diesen Vorsprung verteidigte es - wie von Coach Hafner gefordert - mit solidem Side-out. Die im Vergleich zu den Auftaktspielen ausgewechselt wirkenden Glarner sicherten sich den Startsatz mit 25:22. Die Geschichte des zweiten Satzes, den Näfels mit 19:25 verlor, war geprägt von fünf schwachen Minuten der Glarner. Beim Stand von 3:4 reihten sie innert sieben Ballwechseln sechs Fehler aneinander und gerieten entscheidend mit 4:10 in Rückstand.
Dem Gegner alles abverlangt
Der dritte Satz war an Spannung kaum zu überbieten. Zu Beginn sehr ausgeglichen und mit wechselnder Führung, geriet Näfels 10:13 ins Hintertreffen, schaffte den Anschluss aber nach drei Fehlern der Genfer wieder. Beim Stand von 23:23 und nach einer spektakulären Rettungstat Ropponens auf eine Finte des Genfer Topscorers Kordas, lancierte der eben eingewechselte Zuspieler Filip Habr Nico Süess, welcher mit seinem Block-out zu einem mächtig umjubelten Näfelser Satzball führte. Die Entscheidung fiel aber erst fünf Bälle später. Diesmal war es Nico Süess, der den Angriff des Genfer Topscorers abwehrte und zum zurückgekehrten Passeur Aebli zirkelte, der einen alle überraschenden Rückwärtspass auf Ropponen spielte. Praktisch aus dem Stand und via Genfer Block verwerte der Finne den Satzball und sorgte damit bei allen für viel Jubel. Coach Matjaž Hafner sagte zu dieser Phase: «Kein Ball wurde verloren gegeben. Wir lagen stets einige Punkte hinten, kämpften aber und gewannen.»
Nach diesem Spektakel stand Näfels in den folgenden Sätzen auf verlorenem Posten. Den vierten Satz dominierten die Genfer mit ihrer hervorragenden Offensive und Defensive klar. Näfels konnte sich kaum noch durchsetzen, was sich im Satzergebnis von 18:25 deutlich widerspiegelte
Starker Block
«Nach diesem Spiel überwiegt die positive die negative Seite klar», meinte Hafner und ergänzte, dass er vor dem Match mit einem Punkgewinn zufrieden gewesen wäre. Ihm gefiel der Auftritt seines Teams. Er hob vor allem die Arbeit am Block, die Defensive und die Annahme hervor. Weniger Freude hatte er am Service, weil sein Team damit die Genfer Annahme kaum fordern konnte. Teammanager Bedrac’ Kurzanalyse lautete: «Die Mitte spielte gut, in der Verteidigung wurden viele Bälle geholt, mehr als auch schon, waren dann jedoch zu wenig effizient und machten die Punkte nicht.»
Matchtelegramm
Volley Näfels - Chênois Genève Volleyball: 2:3 (25:22, 19:25, 27:25, 18:25, 11:15)
Lintharena, Näfels. – Spieldauer: 129 Minuten.
SR: Enkerli, Tobler-Kaufmann
Volley Näfels:
Startformation: Aebli Kai (Passeur, 2 Punkte), Nikolov (Captain, 13), Blaser (Libero), Biella (13), Süess (17), Yamamoto (6), Ropponen (18)
Einwechslungen: Habr (1), Thuner, Aebli David
Headcoach: Matjaž Hafner
Assistant Coach: Álvaro Jurado Moreno
Bemerkungen: Podleśny verletzt
Chênois Genève Volleyball:
Startformation: Sanchez (Passeur, 3), Djokic (Captain, 14), Del Valle (Libero), Kordas (21), Norris (10), de Souza (18),Zerika (12)
Einwechslungen: Poffet, Maag, Jucker
Headcoach: Marco Camperi
Assistant Coach: Jérémy Sabater

Grund zur Freude: Bruno Biella, der MVP Näfels’, jubelt über seinen erfolgreichen Mittelangriff

Starke Gegenwehr am Netz: Chênois hat immer wieder Probleme, um sich gegen den Block von Näfels, hier mit Biella und Kai Aebli, durchzusetzen

Spielfreudige Näfelser: Die Mittelangreifer von Näfels überzeugen gegen Chênois