Näfels‘ Volleyballer und die Pflicht des ersten Saisonsieges über die Luzerner
Nach der Niederlage zum Auftakt der Play-offs in Luzern strebt Biogas Volley Näfels morgen Samstag in der heimischen Halle den Ausgleich an - eine heikle Mission, sind doch die Luzerner in diesem Jahr noch ungeschlagen.
Im zweiten Spiel des Viertelfinals zwischen Näfels und Luzern ist die Ausgangslage klar. Näfels muss gewinnen, um in der Best-of-5-Serie nicht schon nach zwei Spielen arg in Rücklage zu geraten. Luzern dagegen darf gewinnen um damit alle Vorteile für den Einzug ins Halbfinale auf seine Seite zu bringen. Teammanager Ruedi Gygli sagt zu dieser Ausgangslage: „Das haben wir uns selber erschaffen, weil wir in Luzern nicht gewannen. Jetzt wird sich zeigen, was wirklich in diesem Team steckt. In Luzern hatte ich den Eindruck, dass es zweieinhalb Sätze dauerte, bis die Mannschaft realisierte, dass jetzt Play-off Zeit ist. Das geht in dieser K.o.-Phase nicht.“ Dabei denkt er vor allem an die Eigenfehler - bis zum 10:10 im ersten Satz waren es fünf Service und ein Angriffsfehler. „Geschenke zu machen in den Play-offs ist vorbei“, meint der Teammanager lakonisch.
Nicht alltäglich
Einen weiteren Grund für die Niederlage in Luzern ortet Ruedi Gygli beim Unvermögen seines Teams. Trotz Führung und Satzbällen brachte es den Satz nicht ins Trockene. Er sagt, dass sich dies danach auf den Auftritt im zweiten Satz ausgewirkt habe und ergänzt: „Wir standen völlig neben den Schuhen. Danach kämpften wir uns zurück, ehe wir im Tie-Break von Luzerns Topscorer Buivids gleich zu Beginn förmlich abgeschossen wurden. Das war auch Pech für uns. So etwas gelingt dem Luzerner nicht alle Tage.“
Näfels ist trotz des Heimspiels und des Drucks siegen zu müssen, auch im zweiten Play-off-Spiel der Aussenseiter. „Wir sind der Underdog - das könnte unsere Chance sein“, meint Gygli. Dass die jüngeren Spieler in den Reihen von Näfels Druck verspüren könnten, verneint der Teammanager nicht, ergänzt jedoch, dass es im Team auch routinierte Füchse habe, welche in solchen Situationen das gewisse Etwas dazu beitragen könnten. Der Teammanager nimmt aber alle seine Angestellten in die Pflicht und erklärt: „Es braucht von jedem eine Spur mehr, dann reicht es.“ Er ist zuversichtlich, dass dies gelingt und Näfels 3:1 gewinnen wird.
Mehr Arbeit für Nõmmistu
Bisher war das Team von Liam Sketcher für die Glarner eine uneinnehmbare Bastion. Ruedi Gygli erklärt den Grund, weshalb das so war: „Luzern spielt gut, hatte keine Verletzten. Die Stammsechs ist sehr ausgeglichen und bestens eingespielt. Der Diagonalangreifer spielt genau so, wie ich das von einem Spieler auf dieser Position erwarte, mit viel Power, Risiko und guten Services.“ Anhand von Beispielen wird er dann konkreter und erklärt, was bisher immer den entscheidenden Unterschied ausmachte: „Wenn ich Dominik Fořt mit Ernest Plizga vergleiche, so agiert der Luzerner cleverer, obschon auch Plizga gut spielt. Aber ihm wie dem ganzen Team fehlt im Vergleich zu Luzern eine gewisse Cleverness. Ich meine auch, dass unser Diagonalangreifer Taavi Nõmmistu, der gut spielte und seine Punkte machte, zu wenig angespielt wurde. Er hätte ebenso viele Bälle erhalten müssen wie Luzerns Antipode.“
Morgen Samstag kann das Team von Trainer Oskar Kaczmarczyk zeigen, dass es erstmals nicht nur dran, sondern weiter ist als Luzern. Teammanager Ruedi Gygli ist jedenfalls optimistisch und erklärt: „Wir geben nicht auf, die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir waren in jedem Spiel etwas näher an Luzern dran. Sowohl im Cup wie im ersten Play-off Spiel war es die Stärke eines Spielers, der uns auseinandergenommen hat. Das gilt es zu akzeptieren und abzuhacken.“
Play-off Viertelfinal: Spiel 2 (Best-of-5)
Biogas Volley Näfels - LINDAREN Volley Luzern
Linthhalle, Näfels, Samstag, 22. Februar 2020, 18:00 h