Montag, 23. Januar 2023; 06:50
NLA

Näfels’ Volleyballer finden zum souveränen Siegen zurück

Von: Köbi Hefti

Volley Näfels serviert und blockt mit einer soliden Teamleistung Lausanne UC mit 3:0 (25:23, 25:16, 25:20) ab und bleibt damit weiter auf Playoff-Kurs.


Nicht nur draussen am sonnigen Genfersee blies dem Team von Lausanne UC eine eisige Bise ins Gesicht, sondern auch drinnen im Centre Sportif in Dorigny. Verantwortlich dafür war Volley Näfels. Es bodigte LUC mit 3:0 und beendete damit dessen minime Hoffnung auf die Playoffs endgültig.

Der erste Satz begann mit einem für dieses Spiel typischen Punkt. Näfels’ Zuspieler Błażej Podleśny servierte druckvoll, Lausanne brachte den Ball nicht perfekt zu Passeur Ineichen, welcher den Ball trotzdem auf Mittelangreifer Zerika zirkelte. Doch auf der anderen Seite des Netzes stand Risto Nikolov bereit und setzte einen Monsterblock. Dieses Szenario wiederholte sich bis zum Spielende nach 73 Minuten x-fach. Näfels riskierte beim Service viel und brachte damit die Angriffe der Platzherren ins Stocken. Damit verlief das Spiel exakt nach dem Rezept von Coach Matjaž Hafner: Mit viel Druck beim Service die Annahme von Lausanne in Schwierigkeiten bringen. Nach dem Spiel meinte Hafner dazu: «Das funktionierte heute gut, 16 Monsterblocks das Ergebnis. Wir haben zwar nicht sehr viele Asse erzielt, denn die Annahme von LUC kämpfte gut. Doch jede zweite Annahme kam hinter der Dreimeterlinie zum Passeur, wodurch das Spiel mit der Mitte nicht möglich war, was unserem überzeugenden Block in die Karten spielte. Dies war heute der Schlüssel zum Erfolg.»

Ein Schlussspurt fürs Vertrauen
Im ersten Satz zog Näfels fast mühelos auf 18:10 davon, ehe Näfels wie schon letzte Woche gegen Schönenwerd den klaren Vorsprung aus der Hand gab. Im Eilzugstempo musste Näfels den Ausgleich zum 20:20 hinnehmen. Im Gegensatz zur Vorwoche zog Näfels diesmal den Kopf aus der Schlinge. Ein Servicewinner Iliya Goldrins brachte Näfels den nötigen Breakpunkt zum 23:21 ein. Die beiden letzten Näfelser Punkte zum 25:23 buchte Antti Ropponen mit seiner cleveren Spielweise. Captain Marco Gygli misst der Schlussphase des ersten Satzes eine grosse Bedeutung zu. Er erklärt: «Wir sind weit voraus und denken, das sei eine lockere Kiste. Dann lassen wir aber mit vielen Eigenfehlern den Gegner nochmals aufschliessen. Dass wir den Satz doch noch gewinnen konnten, war am Ende ausschlaggebend. Dies war ein richtiger Boost für unser Selbstvertrauen und machte im zweiten und dritten Satz den Unterschied aus.»

Schreckensmoment
Im zweiten Satz wechselte die Führung bis Satzmitte hin und her. Beim Stand von 14:13 für Näfels geschah das Entscheidende. Nach Nico Beelers tückischen Services setzte Leandro Mejía drei Monsterblocks in Folge, zweimal gegen Liga-Topscorer Johansen und einmal gegen Montavon. Dies knickte die Einheimischen, während Näfels sein Spiel durchzog. Die drei letzten Glarner Punkte buchte Näfels nach bekanntem Erfolgsmuster: Druckvolle Goldrin Services gefolgt von Monsterblocks von Nikolov. Näfels sicherte sich den Satz mit 25:16.
Im dritten Umgang lag LUC meist knapp in Führung. Beim Stand von 11:12 gab es bei Näfels einen kurzen Schreckmoment. Passeur Podleśny verletzte sich leicht. Marco Gygli kam für ihn. Es dauerte einen kurzen Moment, bis Näfels sich auf diese Umstellung eingestellt hatte – Lausanne ging 15:12 in Führung. Ein Timeout Hafners und der taktische Wechsel beim Service zu Robin Lienhard beendete diese heikle Phase. Näfels fand den Rhythmus wieder. Es sicherte sich den Satz mit 25:20 – erneut mit einer Monsterblock-Doublette. Mit dem Sieg gegen LUC rücken die Playoffs für Näfels immer näher. Positiv war auch, dass Näfels wieder mehr Energie auf den Platz brachte, was auch der Trainer bestätigte:  «Das war heute besser, wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht auf jenem Pfad, der uns am Ende des letzten Jahres auszeichnete.» Captain Marco Gygli antwortete auf die Frage, weshalb es gegen LUC besser lief, und ein nicht selbstverständlicher Sieg resultierte: «Ist noch schwierig zu sagen. Wir hatten im Training eine deutlich bessere Woche als sieben Tage zuvor - topp war es aber noch nicht. Doch diese Steigerung spürte man heute in unserem Spiel.»


Matchtelegramm

Lausanne UC - Volley Näfels: 0:3 (23:25, 16:25, 20:25)

Centre Sportif Unil SOS, Dorigny.-
Spieldauer:73 Minuten.

 SR: Milos, Droguett


Lausanne UC:
Startformation: Ineichen (Passeur,1 Punkt), Pascal (Captain, 5), Lecat (Libero), Johansen (13), Pittet (1), Montavon (6), Zerika (8)
Einwechslungen: Ulrich (Passeur), Heinzelmann, Verissimo (5)

Headcoach: Arnaud Josserand
Assistant: Pierre Berger


Volley Näfels:
Startformation:  Podleśny (Passeur, 1 Punkt), Küng (Libero), Beeler (12), Goldrin (8), Nikolov (8), Mejía (10), Ropponen (11)
Einwechslungen: Gygli (Captain, Passeur), Lienhard (1)

Headcoach: Matjaž Hafner
Assistant Coach: Álvaro Jurado Moreno

Abgeblockt: 16 Näfelser Monsterblocks in 3 Sätzen

Durchgezogen: Nur im ersten Satz gerät Näfels ins Wanken, davor und danach spielt Näfels die erste Geige

Im Griff: Liga-Topscorer Germán Johansen erzielt aus 28 Angriffsversuchen nur 11 Punkte

Bereit im wichtigen Moment: Näfels’ Topscorer war schon effizienter als gegen LUC, wenn es aber wirklich wichtig ist, macht er den Punkt

Ohne Worte: ????

Spass-Faktor: Näfels zelebriert seine Punkte

Grosse Freude: Trainer und Coach Matjaž Hafner nach dem verwerteten Matchball

Gemeinsames Feiern: Ob im Einsatz oder auf der Bank, alle feiern das 3:0 gegen Lausanne UC

Pflichtprogramm: Siegerfoto