Montag, 10. Februar 2020; 06:20
NLA

Näfels verliert gegen Schönenwerd ein Spiel ohne Feuer

Von: Köbi Hefti

Biogas Volley Näfels kassiert im Jahr 2020 die erste Meisterschafts-Niederlage. Die Glarner verlieren in Schönenwerd gegen den Tabellenzweiten ein stimmungsloses Spiel 1:3 (19:25, 25:23, 14:25, 22:25).


Im letzten Spiel der Qualifikation ging es in der Betoncoupe-Arena für Schönenwerd wie auch für Näfels um nichts mehr. Der zweite Rang der Solothurner und der sechste der Glarner standen schon vorher fest. Diese Ausgangslage prägte das belanglose Spiel. Nur die eine oder andere gelbe Karte liessen Emotionen hochkommen. Ansonsten fehlten das Feuer und die Stimmung beider Teams wie der Zuschauer. Zeitweise war es in der Halle mucksmäuschenstill.


Hochzeit statt Spiel
Das Spannendste waren Personalfragen. So konnte Etienne Hagenbuch wegen einer Entzündung am Becken nicht mittun. An seiner Stelle spielte Lorenz Küng Libero und wurde mit viel Arbeit eingedeckt, welche er mal besser, mal schlechter löste. Bei Schönenwerd fehlte Topscorer Marcin Ernastovicz, er war bei der Hochzeit seines Bruders in Polen. Dafür gab bei Schöni der neu verpflichtete Kolumbianer Willian Bermudez als Diagonalangreifer sein Debüt. Der 203-Mann ist schlag- und sprunggewaltig. Er war mit 19 Angriffspunkten der klar beste Scorer des Spiels, sorgte für manchen Wow-Effekt, war aber auch fehleranfällig.

Verpasste Chancen
Im ersten Satz lag Näfels meist in Führung. Gegen Satzende kam jedoch die Sendepause. Nach der 18:16 Führung buchte Näfels bis zum Satzende (19:25) nur noch einen Punkt. Im zweiten Umgang geriet Näfels 2:6 in Rückstand. Dank einer Leistungssteigerung und der vielen Geschenke des Gegners konnte es aber den Spiess noch umdrehen und sich den Satz mit 25:23 sichern. Der dritte Satz war eine grosse Näfelser Tristesse. Es fehlte an allem - egal, wen Trainer Oskar Kaczmarczyk aufs Feld beorderte. 14:25 tauchte Näfels. Der vierte Satz war sehr ausgeglichen. Näfels agierte in diesem Umgang eigentlich besser, leistete sich aber zu viele Fehler, was letztlich den Satz entschied. Die Gastgeber verwerteten den zweiten Matchball zum 25:22.

Matchtelegramm

Volley Schönenwerd - Biogas Volley Näfels: 3:1 (25:19, 23:25, 25:14, 25:22)

Betoncoup Arena, Schönenwerd. – 220 Zuschauer. – Spieldauer: 106 Minuten.

SR: Nellen, Kälin



Volley Schönenwerd:
Startformation: Wolanski (Passeur, 2), Gerber (Captain, 18), Fischer (Libero), Sommer (1), Frame (3), Ulrich (15), Bermudez (21)
Einwechslungen: Roth (1), von Burg (5), Moser (1), Tomasetti (Passeur, 1)

Headcoach:
Bujar Dervisaj
Assistant Coach:
Lukasz Motyka


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Kai Aebli (Passeur, Captain, 0), Küng (Libero), Nõmmistu (3), Süess (13), Hudzik (12), Papangelopoulos (3), Plizga (3)
Einwechslungen: Maroulis (Passeur, 2), Müller (Libero), Dimitrov (0), Fraser(6), David Aebli (0), Godlewski (9)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Marco Gygli

Eingedeckt mit viel Arbeit: Lorenz Küng war das am häufigsten angepeilte Ziel der Solothurner Services

Präzisionsarbeit: Leandro Gerber findet den Schlitz haargenau und versorgt den Ball im Briefkasten

Geballte Kraft: Willian Bermudez (COL, 1.1.94, 203 cm) ist der neue Dia von Schönenwerd. Mit seinen Hammerangriffen sorgte zumindest er für etwas Stimmung in der Halle

Nicht nur im Kurzeinsatz: Michał Godlewski war für einmal ziemlich lange im Einsatz und buchte einige sehenswerte Punkte. Wie die ganze Mannschaft erreichte aber auch er die richtige Betriebstemperatur nicht ganz

Punktesieg: Zumindest bei den direkten Blockpunkten hatte Näfels mit 11:10 die Nase vorn, in allen anderen Sparten waren die Platzherren aber besser