Montag, 23. Dezember 2024; 07:10
NLA

Näfels-Trainer Ignacio Verdi: «Jona war die bessere Mannschaft»

Von: Andreas Eisenring

Jona überfährt Näfels zu Beginn, wird aber dank Kampfgeist und Argentiniern doch noch Derbysieger. Trotz bester Saisonleistung der Joner verlieren sie den Entscheidungssatz denkbar knapp. Im vierten Satz biegen die St. Galler auf die Siegesstrasse ein, geben dann gegen die routinierteren Glarner jedoch eine 18:14-Führung preis.


Auch die mit Abstand beste Saisonleistung reichte dem TSV Jona nicht, um einen Derbysieg einzufahren. Statt der möglichen drei Punkte blieb nur einer in Jona. Dieser könnte sich in der Endabrechnung im Kampf um die ersten sechs Plätze (= Playoffberechtigung) allerdings noch als wertvoll erweisen.
Nach dem Spiel analysierte der argentinische Näfels-Trainer Ignacio Verdi unumwunden: «Jona hat sehr gut gespielt, gut verteidigt und uns das Leben schwer gemacht. Eigentlich war Jona heute die bessere Mannschaft, aber in einigen wichtigen Momenten haben unsere erfahrenen Spieler bessere Entscheidungen getroffen.» Damit sind vor allem seine Landsleute Mathias Corzo (Topskorer) und Mariano Giustiniano, der 38-jährige schlaue Fuchs im Aussenangriff, gemeint. Ein Sieg Jonas wäre durchaus verdient gewesen. Umgekehrt kann der Sieg von Näfels aber auch nicht als unverdient bezeichnet werden. Nachdem die Gäste von bissig auftretenden Jonern im ersten Satz förmlich überfahren worden waren (17:25), stempelten die Glarner auch ein und bestanden den Charaktertest, nachdem ihnen der Trainer lautstark ins Gewissen geredet hatte. In der Folge entwickelte sich ein packendes Derby, gespickt mit akrobatischen Defensivleistungen beiderseits, passend zum würdigen Rahmen mit über 300 lautstarken Zuschauern.

Ein Norweger und zwei Argentinier prägen das Derby
Samson Olsen, der junge norwegische Nationalpasseur (22), spielte seine bisher beste Partie im Joner Dress und riss seine Mitspieler zu einer kompakten, kämpferischen Vorstellung mit, angeführt von Topskorer und Captain Ramon Caviezel, der nicht fehlerfrei blieb, aber 21 persönliche Punkte beisteuerte. Nachdem der TSV den möglichen Sieg im vierten Satz noch aus der Hand gegeben hatte, musste das Tiebreak entscheiden. Die beiden Näfels-Argentinier, die nicht weniger als 94 der insgesamt 168 Angriffe ausführten, wurden da noch extremer forciert. Dank der Routine von Corzo und Giustiniano und auch wegen erstmals nachlassender Annahmequalität bei Jona, holte sich Näfels den zweiten Punkt: Ein letztes Aufbäumen der Gastgeber – bei 11:14 wehrten die St. Galler drei Matchbälle ab – wurde nicht belohnt.

Dennoch, der Aufwärtstrend bei Jona hat sich fortgesetzt. Entsprechend positiv fällt das Fazit von Jona-Trainer Johan Verstappen aus: «Ich bin mit dem Spiel und dem Kampfgeist meiner Mannschaft sehr zufrieden. Es tut gut, das Jahr so abschliessen zu können». 

Während für Volley Näfels die Teilnahme an der Zwischenrunde der Top Sechs bereits gesichert ist, stehen für Jona anfangs Januar die zwei kapitalen Spiele gegen die beiden Aufsteiger St. Gallen und Colombier um den letzten Playoff-Platz an.

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Matchtelegramm

TSV Jona Volleyball - Volley Näfels: 2:3 (25:17, 20:25, 25:19, 21:25, 14:16)

Grünfeld, Jona.- 288 Zuschauende. – Spieldauer: 112 Minuten.

Schiedsrichter: Kälin, Becker


TSV Jona Volleyball
:
Startformation: Olsen (Passeur, 4), Caviezel (Captain, 21), Schmid (Libero), Lange (13), Margot (14), Süess (10), Lauener (8) 
Einwechslungen: Ablondi (Passeur), Panzo (1), Licka

Headcoach: Johan Verstappen
Assistant Coach: Nico Beeler


Volley Näfels:
Startformation: Chancy (Passeur, 2), Nikolov (Captain, 7), Peter (Libero), Corzo, (17), Giustiniano (21), Bartholet (7), Campbell (9)
Einwechslungen: Schwitter (6), Schmid, Broch (6), Bogdanovski, Jucker (Passeur,1)

Headcoach: Ignacio Verdi
Assistant Coach: Álvaro Jurado

 

 

Jona – Näfels 2:3 (25:17, 20:25, 25:19, 21:25, 14:16)

Coach Ignacio musste häufig intervenieren - 7 Timeouts verlangte er

Jona verursachte viel Durcheinander bei Näfels

Schwieriges Durchkommen für Näfels’ Topscorer

Mariano Giustiniano griff rekordverdächtige 53 Mal an und war Näfels’ Best Player

Näfelser Jubel nach dem hauchdünnen Sieg im Derby