Freitag, 18. November 2011; 16:09
Allgemein

Näfels startet gegen den Leader in die Rückrunde

Von: Köbi Hefti

Zum Auftakt der Rückrunde empfängt SEAT Volley Näfels den Leader TV Schönenwerd in Glarus. Die Soloturner sind das Überraschungsteam der bisherigen Saison. Spielertrainer Polak hat zwar Respekt vor diesem Gegner, trotzdem zählt für ihn nur der Sieg.

 

 

Dalibor Polak, der Spielertrainer und Meistermacher von Näfels ist mit dem bisherigen Verlauf der Saison nicht ganz zufrieden: „Ich verstehe, weshalb wir bisher nicht immer so gut spielten. Wir haben viele neue Spieler. Diese zu einem Team zusammenzufügen, ist nicht einfach, braucht Zeit. Wir sind noch nicht dort, wo ich Ende Januar sein will.“ Er erwähnt auch, dass die Integration bei einigen Spielern schon beinahe abgeschlossen ist, während andere noch einen weiten Weg vor sich haben. Insgesamt habe sein Team bisher erst etwa siebzig Prozent des vorhandenen Potenzials ausschöpfen können. Trotzdem ist er mehrheitlich zufrieden. Als bisheriger Höhepunkt sieht er das CEV-Spiel in Zagreb. „Da spielten wir echt stark“, sagt er mit Stolz.

 

Die Show boten bisher die Schweizer:

Sehr glücklich ist Polak, dass die Verletzungshexe bisher nicht zugeschlagen hat. Dies ist nicht nur wegen der Spiele, sondern auch für das Training sehr wichtig. So konnte Polak mit seinem breiten Kader die Trainingseinheiten immer in Vollbesetzung durchführen und die Stamm-Sechs gegen den Rest oder Junioren gegen Senioren spielen lassen.

 

Das Urteil über die neuen Spieler fällt positiv aus. Die Mittelblocker Ilic und Klapal erfüllen seine Erwartungen. „Die beiden Aussen Tomas und Pulko brauchen aber noch Zeit. Zum Glück haben wir mit Brander und Beeler gute Alternativen, die diese Defizite wettmachen“, sagt Polak.

 

Personell fielen dem Trainer bisher zwei Spieler besonders auf: „Das Beste in unserem Team ist Libero Daniel Werner. Er spielt sehr konstant. Sehr überrascht bin ich auch von Nico Beeler. Er spielt in wichtigen Momenten sehr gut.“ Der Junior aus Jona war bisher ein richtiger Joker und die Entdeckung der Saison. Er beweist mit seinen überzeugenden Auftritten, dass die Ausbildung zum Volleyballer in Jona unter Coach Urs Winteler ausgezeichnet ist.

 

Unerklärliche Schwächen:

Im bisherigen Verlauf gab es aber auch einige Negativpunkte. Gratisbälle, Pässe und Annahmen, die verhauen wurden, haben dem Team zu viele Punkte gekostet. „Da sind wir nicht zu hundert Prozent bei der Sache“, kritisiert Polak. „Wir müssen aber auch daran arbeiten, als Team zu agieren. Erst wenn wir im Rückstand sind, beginnt das Teamwork zu funktionieren.“ In der Tat, sowohl in Lugano wie in Lausanne sah Näfels zwei Sätze lang wie der sichere Verlierer aus, ehe die Wende kam. Woran dies liegt, bleibt eine unbeantwortete Frage. Augenfällig war jedoch, dass es jeweils Marco Gygli gelang, den Umschwung herbeizuführen. „Er spricht mehr und laut, motiviert seine Mitspieler, das ist alles“, erklärt Polak den Unterschied zu Bedrac. „So müssen wir vom ersten Ball weg spielen, denn die neue 3-Punkteregel ist sehr gefährlich“, ergänzt er (siehe Rangliste Alt-Neu).

 

Auf zur Rückrunde und Revanchegelüste:

Das Minimalziel für die Rückrunde sei ein Rang unter den ersten fünf und damit die Qualifikation für die Play-off Runde, erklärt Polak. Für ihn zähle anderes viel mehr, fährt er weiter: „Der Rang nach der Qualifikation ist nicht so wichtig, viel bedeutender ist, dass wir gut vorbereitet für die nächste Runde sind. Wir sind mental ein sehr starkes Team und können diese Vorbereitung deshalb perfekt angehen.“

 

Zum Auftakt der Rückrunde bietet sich Näfels die Chance im Spiel gegen den Überraschungs-Leader TV Schönenwerd einem direkten Konkurrenten um einen der Playoff-Plätze sehr nahe zu kommen. Nur ungern erinnert man sich an den Auftakt und die 2:3 Niederlage. Noch so gern will man Revanche nehmen. Polak blickt zurück: „Es ist immer schlecht, wenn man die Meisterschaft mit einer Niederlage startet, das ist schlecht für die Moral. Aber Schönenwerd ist ein gutes und eingespieltes Team. Ich glaube aber auch, dass wir ihnen mit unserer Niederlage im Auftaktspiel jenen Schub verliehen haben, der sie an die Tabellenspitze brachte.“

 

SEAT Volley Näfels hat sich auf die heutige Partie im Buchholz intensiv vorbereitet und eingestellt. Das Training verlief sehr gut. Trotzdem ist der Respekt gegenüber dem TV Schönenwerd bei Dalibor Polak spürbar: „Wir erwarten ein hartes Spiel, aber wir fürchten diesen Gegner nicht.“

 

 

Rangliste nach alt:

1. Schönenwerd 16

2. Chênois 14

3. LUC 12 (22:11)

4. Amriswil (*) 12 (19:10)

5. Näfels (*) 12 (20:11)

6. Lugano 10

 

Rangliste nach neu:

1. Schönenwerd 23

2. Chênois 20

3. LUC 20

4. Lugano 18

5. Näfels (*) 17

6. Amriswil (*) 16

 

(*) Direktbegegnung ausstehend, wird am 30. November in Näfels nachgeholt

 

 

SEAT Volley Näfels – TV Schönenwerd

Samstag, 19. November 2011, 18:00,

Glarus Buchholz

 

1.SR: Bärtsch Erwin

2.SR: Sikanjic Aleksander

Motto für die Rückrunde: Zusammenstehen und als Team auftreten