Donnerstag, 30. November 2023; 09:00
NLA

Näfels scheitert im Europacup

Von: Ruedi Gubser

Volley Näfels verliert das Rückspiel in den Sechzehntelfinals des CEV Challenge Cup gegen Székesfehérvár aus Ungarn 1:3 (21:25, 25:17, 22:25, 21:25) und scheidet aus dem Europacup aus. Die Partie war ausgeglichen, Näfels spielte in den entscheidenden Phasen nicht gut genug.


Die Ausgangslage war vielversprechend gewesen. 2:3 hatte Volley Näfels das Hinspiel beim ungarischen Vertreter Székesfehérvár verloren und sich damit alle Optionen offengelassen, die Achtelfinals im CEV Challenge Cup zu erreichen. Mit einem 3:0- oder 3:1-Sieg im Rückspiel in der heimischen Lintharena wäre der direkte Einzug möglich gewesen, bei einem 3:2-Erfolg hätten sich die Näfelser im Golden Set noch für die nächste Runde qualifizieren können.
Und was macht die Truppe von Trainer Matjaz Hafner? Spannend macht sie es. Nach drei gespielten Sätzen liegt sie mit 1:2 im Hintertreffen. Für ein Weiterkommen hätte sie nun zwei Sätze plus den notwendig gewordenen Golden Set gewinnen müssen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, und die Näfelser müssen sich von der europäischen Bühne verabschieden.

Ausgeglichene Partie
Die Näfelser hätten es aber in der Hand gehabt, dem Spiel eine andere Wende zu geben, oder anders gesagt: Sie hätten das Endergebnis durchaus positiv gestalten können. Nach einem ausgeglichenen Verlauf mussten sie den ersten Satz mit 21:25 den Ungarn überlassen. Im zweiten drehten die Näfelser auf, überzeugten mit guten und auch spektakulären Spielzügen. Unter anderem punkteten sie auch nach einer Fussabwehr von Bruno Biella. Diesen zweiten Durchgang entschieden die Näfelser mit 25:17 klar für sich. Im dritten Satz konnten sie dann nicht mehr ganz an die Leistung des zweiten Durchgangs anknüpfen. Sie hielten zwar stets mit und waren beim Stand von 18:18 noch gleichauf mit den Gästen aus Ungarn. Anschliessend konnte Székesfehérvár aber die entscheidende Differenz herstellen und den dritten Durchgang mit 25:22 für sich entscheiden. Auch im vierten Satz hielten die Näfelser mit dem Gegner über weite Strecken mit. Die entscheidenden Punkte erzielte aber das Team aus Ungarn.

Das Positive sehen
Dieses darf nun weiterhin auf der europäischen Bühne auftreten, während für Näfels das «Abenteuer» Europa bereits nach zwei Spielen zu Ende ist. Auf der einen und vor allem auf der sportlichen Seite ist das natürlich zu bedauern, auf der anderen, der finanziellen Seite ist es für die Näfelser eine Erleichterung, nicht mehr europäisch spielen zu müssen oder zu dürfen. «Wenn es sich um sportliche Erfolge im Europacup handelt, wünschte ich mir im Volleyball Verhältnisse wie im Fussball. Tatsächlich ist jede Europacuprunde für uns eine finanzielle Herausforderung. Wir sind deshalb dankbar, dass wir jeweils Gesuche an den kantonalen Sportfonds stellen dürfen», sagt beispielsweise Volley-Näfels-Präsident Martin Landolt.

Neuer Fokus für Näfels
Auch Teammanager Ivan Bedrac sprach bei seiner Nachbetrachtung der Europacupspiele den finanziellen Aspekt an. «Sportlich wären wir gerne eine Runde weitergekommen. Aber finanziell ist es eine Erleichterung, nicht mehr im Europacup vertreten zu sein.» Nun könne man sich wieder komplett der Meisterschaft und dem nationalen Cup widmen, meinte Bedrac. Das Interesse am Europacup schien auch bei den Fans von Volley Näfels gering zu sein. Die Anzahl Zuschauer hielt sich in engen Grenzen. Bei den meisten Meisterschaftsspielen sind in der Lintharena mehr Zuschauer anwesend als am Mittwochabend im Europacupspiel gegen das Team aus Ungarn.
Zum Spiel gegen Székesfehérvár selbst meinte Bedrac, dass Näfels nicht viel gefehlt habe zu einem positiven Ergebnis. «Wir haben in allen drei Sätzen, die wir verloren, sehr gut mitgehalten. In den entscheidenden Phasen haben wir einfach die Punkte nicht gemacht.» Zudem seien den Näfelsern zu viele Servicefehler unterlaufen. Am Ende hätten halt die Details entschieden, meinte Bedrac.


Fotos zum Spielbericht

Matchtelegramm

Volley Näfels – Székesfehérvár 1:3 (21:25, 25:17, 22:25, 21:25)

Lintharena Näfels. – 150 Zuschauer. – Spieldauer: 95 Minuten.

SR Alburdeini (GER), Cepinova (ENG)


Volley Näfels:
Startformation: Habr (Passeur, 12 Punkte), Nikolov (Captain, 9), Blaser (Libero), Süess (11), Yamamoto (9), Biella (2), Ropponen (13)
Einwechslungen: Kai Aebli, Thuner

Headcoach: Matjaž Hafner
Assistant Coach: Álvaro Jurado Moreno

Bemerkungen: Podleśny (verletzt), David Aebli (krank)


MÁV Foxconn Székesfehérvár:
Startformation: Szabo (Passeur, 8 Punkte), Koci (Captain, 15), Takacs (Libero), Ambrus (5), Tomanoczy (9), Pesti (22), Janke (9)
Einwechslungen:  Fazekas, Neufeld

Headcoach: Zoltán Dávid
Assistant Coach: Iurii Sokolov

Europabühne: Nach einem Akt ist der Auftritt auf der internationalen Bühne für Näfels zu Ende

Teilsieg: 14 Blockpunkte für Näfels - 6 davon von Passeur Filip Habr, 11 Blocks beim Gegner

Ausgebremst: Zu viele Missgeschicke der Näfelser besiegeln die Niederlage

Matchstatistik Volley Näfels

Matchstatistik MÁV Foxconn Székesfehérvár