Montag, 27. Januar 2020; 12:18
NLA

Nach einem starken Start ins neue Jahr tut sich Biogas Volley Näfels in Lutry sehr schwer

Von: Kai Aebli

Ein stark spielendes Lutry Lavaux überrascht die Gäste aus Näfels und erkämpft sich einen Punkt. Schlussendlich bewahrt Näfels jedoch die Oberhand und gewinnt mit 3:2 (22:25, 19:25, 25:16, 25:18, 15:10).


Seit dem neuen Jahr zeigte sich das Team aus dem Glarnerland meist konstant und kontrollierte die ersten drei Spiele. Neun von neun Sätzen konnten sie in den Spielen gegen Basel, Jona und gegen Pallavollo Kreuzlingen (im Cup) für sich entscheiden. Die Erwartungen an das Spiel gegen Lutry in der Westschweiz waren dementsprechend hoch. Ein weiterer Sieg in drei Sätzen war das Ziel. Doch Coach Oskar Kaczmarczyk warnte die Truppe bereits in der Trainingswoche vor dem Spiel: «Das wird ein sehr schweres Spiel. Lutry serviert gut in ihrer Halle. Ausserdem erwartet jeder, dass wir gewinnen. Sie haben nichts zu verlieren.» Sein Team startete konzentriert und motiviert. Es galt den Gegner nicht zu unterschätzen und der Favoritenrolle gerecht zu werden.


Zu ungeduldig
Näfels startete mit der gleichen Aufstellung wie gegen Basel, jedoch war diesmal Lorenz Küng anstatt der Pole Plizga auf dem Feld. Der Anfang des ersten Satzes gestaltete sich sehr ausgeglichen, bis Näfels sich mit starken Aufschlägen vom Griechen Papangelopoulos um vier Punkte absetzen konnte und somit 12:8 führte. Corda Jérome, der Coach von Lutry-Lavaux, reagierte mit einem Time-Out. Für Näfels war klar, dass es jetzt darum ging, das Side-Out weiterhin durchzuziehen und den Satz ins trockene zu bringen. Beim Spielstand von 14:10 für Näfels nutzte Coach Kaczmarczyk einen Doppelwechsel. Dieser brachte allerdings nicht die gewünschte Wirkung. Lutry erkämpfte sich mehrere Breaks, ehe Aebli und
Nõmmistu beim 19:19 wieder aufs Feld kamen. Die Überlegenheit und Sicherheit von Näfels schien jedoch wie verpufft zu sein. Die Gäste waren zu ungeduldig und agierten teilweise fast schon panisch. In diese Phase machte das glarner Team zu viele Fehler und der Satz ging verdient an Lutry.
Der zweite Satz war vermutlich der schwächste von Näfels in der laufenden Saison. Der Näfelser Trainer reagierte mit vielen Wechseln. Beim 3:1 für die Hausherren kam Ernest Plizga für den Kanadier Fraser aufs Feld, beim 7:6 Passeur Maroulis für Aebli. Dieser sollte mit seiner Erfahrung wieder Ruhe in die Reihen der Gäste bringen. Doch auch dies funktionierte nicht direkt wie gewünscht. Als Lutry mit sechs Punkten Abstand führte, kam noch Nico Süess für Lorenz Küng aufs Feld. Doch Lutry liess sich seinen Vorsprung nicht mehr nehmen. Zu viele Fehler, wenig kämpferische Leistung und geringer Druck am Service führten zum 25:19 für Lutry Lavaux.


Erstarktes Näfels
Auf Seiten von Näfels galt es jetzt zu reagieren. Den dritten Satz starteten sie mit der gleichen Aufstellung, wie der zweite beendet wurde. Und plötzlich ging wieder etwas bei Näfels. Die Mannschaft zeigte sich von ihrer bekannten Seite aus den letzten Spielen. Fokussiert und mit sehr wenigen Eigenfehlern erspielte sich die Mannschaft schon früh einen Vorsprung. Taavi Nõmmistu, der Topscorer aus Estland, wurde vom griechischen Zuspieler Maroulis immer wieder gekonnt eingesetzt und verbuchte ganze 29 Punkte in diesem Spiel. Auch am Block agierten die Gäste wieder besser. In Kombination mit einem soliden Side-Out-Spiel gewann Näfels den Satz mit 25:16.

Wichtiger dritter Satz
Der gewinn dieses dritten Satzes war enorm wichtig für Näfels. Er läutete die Wende im Spiel ein. Im vierten Durchgang zeigte die Kaczmarczyk-Truppe die eigentlich erwartete, dominante Leistung. Mit mehr Geduld im Spiel und wenigen Fehlern bauten sie ihre Führung aus und gewannen auch diesen Satz. Die Entscheidung musste also im Tie-Break fallen.
Im letzten Durchgang ging Lutry mit drei zu null in Führung. Doch die Näfelser liessen sich davon nicht beeindrucken. Mit lautstarker Unterstützung von wenigen mitgereisten Näfels-Fans und dem Polen Damian Hudzik am Service kämpften sie sich zum 4:3 Vorsprung. Mit viel Druck am Service und guten Block-Aktionen konnte Näfels das Tie-Break für sich entscheiden und zwei Punkte mit ins Glarnerland nehmen.

Selbstvertrauen stärken
«In dieser Phase, kurz vor den Playoffs, kommt es nicht mehr viel auf die Punkte an, sondern es geht darum Spiele zu gewinnen, um das Selbstvertrauen zu stärken», mein Assistenztrainer Marco Gygli nach dem Spiel. Coach Kaczmarczyk stimmt ihm zu: «Das Wichtigste ist, dass wir nach den ersten beiden Sätzen eine gute Reaktion gezeigt haben und das Spiel gewinnen konnten.»


 

Matchtelegramm

Lutry Lavaux - Biogas Volley Näfels : 2:3 (25:22, 25:19, 16:25, 18:25, 10:15)

Salle de Sport de Corsy, Chemin de Monteiller. – 70 Zuschauer. – Spieldauer: 153 Minuten.

SR: Sanapo, Enkerli

Lutry Lavaux:
Startformation: Ineichen (Passeur, Captain) (2), Taylor (11 Punkte), Pittet (7), Lin (27), Schiffer (Libero), Maulat (5), Abdes (9)
Einwechslungen: Briquet (Passeur) (0), Durussel (0), McKenzie (3), Jauffret (3), Rémy (0)

Headcoach: Jérome Corda


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli (Passeur, Captain) (1 Punkt), Hagenbuch (Libero), Küng (1), Nõmmistu (29), Hudzik (13), Fraser (2), Papangelopoulos (12)
Einwechslungen: Maroulis (Passeur) (3), Süess (9), Godlewski (0), Plizga (12)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Marco Gygli

 

 

Der Beste des Spiels, Taavi Nõmmistu mit 29 Punkten