Montag, 4. März 2024; 06:45
NLA

Nach dem «Stängeli» ist Schluss für Näfels

Von: Kai Aebli

Im Hinspiel der Viertelfinal-Play-offs erreichte Näfels den zehnten Sieg in Folge gegen Luzern. Im Rückspiel schien das Fass voll zu sein. Luzern entschied die Partie und den entscheidenden Golden Set für sich. Näfels - Luzern (21:25, 23:25, 22:25; 14:16).


Die Näfelser Volleyballer standen mit einem Bein in den Play-off-Halbfinals. Am Mittwoch gewannen die Glarner Volleyballer am Vierwaldstättersee das Hinspiel vermeintlich deutlich mit 3:0. Doch im Rückspiel am Samstag sorgten die Luzerner für die grosse Überraschung. Passeur Peer Harksen kommentierte den emotionalen Sieg: «Wenn mir jemand vor dem Spiel gesagt hätte, dass wir so spielen werden nach 10 Niederlagen in Serie gegen Näfels in den letzten zwei Saison, dem hätte ich definitiv nicht geglaubt. Wir haben einfach drauflos gespielt und haben die Chancen genutzt, welche uns Näfels geboten hat. Einen Golden Set spielt man nicht sehr oft in der Karriere und wenn man diesen dann noch gewinnt, es ist umso schöner. Ich kann es kaum glauben und möchte dem Team für diesen Effort gratulieren.»

Der vermeintlich gute Start
Am Mittwoch musste Näfels fast konstant einem Rückstand hinterherhinken. Die Devise für das entscheidende Rückspiel lautete gut ins Spiel starten. Punktetechnisch setzten die Glarner das zwar um, doch der Schein trügt. Beim Spielstand von 6:6 hatte Näfels bereits vier Eigenfehler auf dem Konto. Der Start in die Partie hätte also durchaus besser sein können, besonders am Aufschlag – die eigentliche Stärke der Näfelser - konnten die Gastgeber noch nicht überzeugen. Doch Näfels zeigte in den vergangenen Begegnungen mit Luzern, dass sie in der Money-Time am Ende der Sätze überzeugen können. An diesem Samstag war es aber Luzerns Topscorer und Best Player des Spiels Peemüller, der mit einem Angriff und zwei Assen in Folge den Satz mit 25:21 ins Trockene brachte.

Euphorisches Luzern
Dass Luzern ein sehr emotionales Team ist, dass in der Hitze des Gefechts aufdrehen und über sich hinaus wachsen kann war Näfels bewusst. Entsprechend standen die Glarner im zweiten Satz mit Überzeugung das Spiel zu gewinnen auf das Feld. Näfels spielte nun besser, machte weniger Fehler und konnte sogar mit 20:16 in Führung gehen. Luzerns Coach reagierte mit einem Timeout und prompt folgte die Wende. Während die Gäste sich in einen Rausch spielten, funktionierte bei Näfels nichts mehr. Fehler und Missgeschicke häuften sich an und aus zehn Punkten buchte Näfels gerade einmal zwei. Den Satzball verwertete Luzerns Passeur Harksen mit einem Block zum 0:2.

Trotz der zehn Minuten Pause konnten die Luzerner den Schwung in den dritten Satz mitnehmen. Sie spielten weiterhin abgeklärt, während Näfels sich mit unnötigen Fehlern immer wieder ins eigene Bein schnitt. Rasch ging Luzern mit 12:6 in Führung. Doch eine Reaktion auf Seite von Näfels blieb aus. Die Mannschaft rund um Captain Nikolov kam zwar nochmals auf 20:22 ran, doch der Rückstand war zu gross. Luzern entschied das Spiel mit 3:0 für sich und ein Golden Set – ein Satz auf 15 Punkte – musste über den Einzug in den Halbfinal entscheiden.

Das bittere Ende
Auch im entscheidenden Golden Set startete Näfels katastrophal. Luzern ging mit 4:0 in Führung ehe die Glarner überhaupt begannen etwas Paroli zu bieten. Dank der Unterstützung des lautstarken Publikums konnte Näfels dennoch zum 10:10 ausgleichen, doch Luzern wollte den Sieg mehr. Broch entschied den Einzug in den Halbfinal mit einem Blockout und brachte den Grossteil der Halle zum Schweigen und Luzern zum Toben.


Bruno Biella, der brasilianische Neuzugang auf der Mitte-Position von Näfels meinte sichtlich enttäuscht: «Es war ein sehr schwieriger Abend. Wir hatten alle grosse Erwartungen, da wir uns seit Anfang Jahr gut gesteigert hatten. Wir bereiteten uns enorm auf das Spiel vor, umso frustrierender ist die Niederlage. Ich glaube wir hatten zu wenig Geduld und spielten in den entscheidenden Momenten nicht intelligent genug, besonders in bei den knappen Spielständen.»

Auch für Matjaž Hafner, den Coach der Näfelser war es schwer Worte zu finden: «Es ist schwer etwas zu sagen. Luzern war Heute besser als wir. Sie kamen nach Näfels, um zu gewinnen und nicht um zu spielen. Wir starteten erneut schlecht und machten uns so selbst Druck. Der zweite Satz war der Schlüssel. Wir lagen 20:16 vorne und danach funktionierte unser Sideout nicht mehr. Ein Golden Set ist immer schwierig und wir starteten erneut schlecht, konnten zwar nochmals aufholen aber den Satz nicht zu machen.»

So spielt Näfels nun um die Ränge fünf bis sieben je zwei Spiele gegen Jona und Genf.


Fotos zum Spielbericht


Matchtelegramm

Volley Näfels - Concordia Volley Luzern: 0:3 (21:25, 23:25, 22:25; 14:16)

Lintharena, Näfels. – Spieldauer: 90 Minuten.

SR: Kälin, Simonovic


Volley Näfels:
Startformation: Podleśny (Passeur, 3 Punkte), Nikolov (Captain, 8), Blaser (Libero), Biella (7), Süess (7), Yamamoto (17), Ropponen (16)
Einwechslungen: Thuner, Aebli K.

Headcoach: Matjaž Hafner
Assistant Coach: Álvaro Jurado Moreno


Concordia Volley Luzern Volleyball
:
Startformation: Harksen (Captain, Passeur, 1), Peter (Libero), Jukic (12), Schmid (4), Broch (10), Peemüller (24), Lengweiler (13)
Einwechslungen: Tanner


Headcoach: Ignazio Verdi
Assistant Coach: Jerumanis Janis

Bemerkungen: Müller verletzt

Farblos

Ratlos

Fassunglos