Donnerstag, 17. Dezember 2020; 08:59
NLA

Mit Willen, Mut und Reife zum Sieg

Von: Köbi Hefti / Ruedi Gubser

Volley Näfels spielt gegen Lausanne UC gross auf und lässt den Waadtländern beim 3:0 (25:23, 25:16, 25:15)-Erfolg keine Chance.


«Das war unser bestes Spiel in dieser Saison.» Der Näfelser Trainer Oskar Kaczmarczyk hatte im Vorfeld der Partie gegen Lausanne UC angetönt, dass sein Team jeden Tag und in jedem Training reifer werde. Beim deutlichen Erfolg gegen Lausanne zeigten die Näfelser tatsächlich eine reife Leistung, und sie zeigten, was in ihnen steckt, wenn sie ihr bestes Volleyball auspacken. «Wir haben gelernt, zu gewinnen», lautete Captain Kai Aeblis erstes kurzes Fazit, das er mit «wir haben gut verteidigt, gut serviert und um jeden Ball gekämpft», ergänzte.

In einen Rausch gespielt
Im ersten Satz hatten sich die beiden Teams mehrheitlich im Gleichschritt bewegt, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Diese erspielten sich bei 12:9 und 16:13 zweimal eine Drei-Punkte-Führung und führten auch gegen Satzende (23:22). Dann zeigten die Näfelser, dass sie im Laufe der Saison stabiler und nervenstärker geworden sind. Ein erfolgreicher Angriff von Nico Süess und zwei starke Blocks brachten den Näfelsern, die drei Punkte ein, die für den Gewinn des Startdurchganges nötig waren. Näfels führte in diesem Satz nur zweimal, ganz zu Beginn beim 1:0 und am Ende, als es zählte. Ähnlich wie der erste Durchgang verlief auch die erste Hälfte des zweiten Satzes sehr ausgeglichen. Lausanne führte bis zum 14:13 stets mit einem oder zwei Punkten Differenz. Und es machte den Anschein, als ob sich die beiden Equipen erneut bis zu einem spannenden Satzende «hochschaukeln» würden. Dieser Schein trog jedoch. Näfels drehte nun mächtig auf und buchte zehn Punkte in Serie zu einer beruhigenden 23:14-Führung. Antti Ronkainen stellte mit seinen variablen Services die Lausanner Annahme vor einige Probleme, was ungenaue Zuspiele auf die Angreifer und dadurch weniger effektive Abschlüsse nach sich zog. Fünf Punkte steuerte in dieser Phase alleine Damian Hudzik bei, der mit drei Angriffen und zwei Blocks brillierte. Die Näfelser behielten die Nerven und das bessere Ende im zweiten Durchgang mit 25:16 deutlich für sich.

Unwiderstehlicher Schluss-Spurt
Dieser Effort der Näfelser hinterliess bei Lausanne Spuren. Offenbar beeindruckt vom Näfelser Auftritt gerieten die Waadtländer zu Beginn des dritten Satzes nach einer Serie von vier Servicewinnern von Nico Süess mit 0:5 ins Hintertreffen. Zwar kamen sie nochmals auf 4:5 heran. Es war aber bloss ein kurzes Aufbäumen. Nach dem 10:9 gab Näfels erneut Gas, erspielte sich zuerst eine Drei-Punkte-Führung bis zum 17:14 und beendete die Partie mit einer weiteren Punkteserie vom 19:15 bis zum 25:15. Fabian Martinez mit seinen Angriffen und Henrik Porkka mit seinen starken Blocks sorgten für ein schnelles Ende der Partie. Ein derart glatter 3:0-Sieg der Näfelser hatte nicht erwartet werden können. Das Team von Oskar Kaczmarczyk deutete sein Potenzial in dieser Saison verschiedentlich schon an, zeigte zuletzt aufsteigende Tendenz, aber dass Näfels zu so einer reifen Leistung wie gestern gegen Lausanne bereits fähig ist, kam etwas überraschend. Das Team spielte von Anfang bis Ende gut, war hellwach, agierte mutig, und der Wille, dieses Spiel unbedingt zu gewinnen, war nicht nur vorhanden, er war sogar stark. Teammanager Ruedi Gygli gefiel der Auftritt ebenfalls, er sagte: «Mit solchen Leistungen steht Näfels auf dem gleichen Niveau wie die Spitzenteams.»


Matchtelegramm


Biogas Volley Näfels – Lausanne UC 3:0 (25:23, 25:16, 25:15)

Kantonsschule, Glarus. – Spieldauer: 67 Minuten. – 0 Zuschauer.

SR: Fonio, Sikanjic


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli Kai (Passeur, Captain), (1 Punkt), Flück (Libero), Süess (10), Hudzik (8), Ronkainen (12), Martinez (12), Porkka (5)
Einwechslungen:  Gygli (Passeur), Napiorkowski (0), Küng (Libero)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Błażej Kuśmierz

 

Lausanne UC:
Startformation: Pfund (Passeur, 1), Prevel (Captain, 12 ), Ineichen (Libero) , Rossatti (10), Wojcik (5), Musabegovic (5), Leeson (3)
Einwechslungen:  Harksen (Passeur), Lin (0), Sommer (0)

Headcoach: Massimiliano Giaccardi
Assistant Coach: Pierre Berger, Melanie Cina

 

Wow…!!!: Nach nur 67 Minuten Spielzeit konnte Näfels über seinen auf der ganzen Linie überzeugenden 3:0-Sieg gegen Lausanne UC jubeln

Best Player: Fabian Martinez brillierte gegen LUC mit einer herausragenden Leistung, seine Punkte in den richtigen Momenten waren für Näfels Gold wert.

Lausannes Antreiber: Einmal mehr war Adrien Prevel der beste Punktesammler von LUC, doch auch er scheiterte ungewöhnlich oft an Näfels‘ Verteidigung

Entscheidung im zweiten Satz: Antti Ronkainen brachte mit seinen Services die Annahme von LUC zu Fall, neun Punkte in Folge für Näfels – vom 14:14 zum 23:14

Variantenreich: Ob die Angriffe aus dem Rückraum, durch die Mitte oder auf Aussen erfolgten, Näfels spielte durchwegs gut, so dass LUC am Block meist zu spät dran war

Defensive Qualitäten: Die Annahme und Feldverteidigung Näfels‘ zeigte viel Herz und Kampfgeist und hielt scheinbar verlorene Bälle noch im Spiel.

Eindeutige Sache: Näfels Block überzeugte mit 14 direkten Punktgewinnen, LUC war damit nur fünf Mal erfolgreich

Letzter Service: Nico Süess serviert zum Matchball und macht dabei viel Druck

Letzter Block: Fabian Martinez und Henrik Porkka vollenden das Werk, Wojcik scheitert ein weiteres Mal an der Glarnerwand