Samstag, 20. November 2010; 20:09
Allgemein

Meisterschaft NLA: Zuerst Knatsch - dann Sieg

Von: Köbi Hefti

SEAT Volley Näfels I — TV Schönenwerd I 3:2 (19:25,21:25,25:19,25:19,25:20) Der TV Schönenwerd stand sehr nahe am Sieg, führte nach Sätzen 2:0 und brachte Näfels auch im dritten Satz in Bedrängnis. Am Ende aber siegte SEAT Volley Näfels doch noch 3:2 (19:25, 21:25, 25:19, 25:20, 15:10). Spielertrainer Polak war nach harzigem Start für den Umschwung verantwortlich.

 

 

„Das sind zwei sehr wichtige Punkte“, meinte Teammanger Gygli nach dem Spiel, welches beim einheimischen Publikum über weite Strecken Kopfschütteln auslöste. Die Gäste aus Solothurn waren von Beginn an in allen Belangen den Gastgebern aus Näfels überlegen. Am offensichtlichsten war der Unterschied beim Kampfgeist zu sehen. Während Schönenwerd reihenweise Angriffsbälle abwehrte und erfolgreich konterte, kam Näfels meist einen Schritt zu spät. Der Novemberblues im Team von Näfels war unübersehbar. Einzig Passeur Bedrac und die beiden Mittelangreifer Büsser und Roosewelt überzeugten während des ganzen Spiels. Im zweiten Satz reichte nach einer spektakulären Serviceserie von Bedrac mit acht Punkten in Folge selbst eine 12:3 Führung nicht aus, um den Satz heimzubringen. Auch die  Einwechslungen von Brander und Sutter änderten nichts am Bild. Gerade einmal drei Punkte wurden über die Aussenpositionen in den beiden ersten Sätzen erzielt. Das keck aufspielende Schönenwerd, das ohne seinen bekanntesten Spieler Jan Schnider antreten musste, gewann die beiden ersten Sätze absolut verdient mit 25:19 und 25:21.

 

Polak dreht das Spiel

In der Kabine mussten sich die Spieler von Chef Polak einige Kritik anhören. Die Gesichter der Spieler sprachen Bände, als sie die Halle wieder betraten. Doch die Kritik wurde von fast allen erhört. Endlich wurden auch Punkte über die Aussenpositionen erzielt. Dabei war Diagonalspieler Polak die treibende Kraft. Aber auch Meyer wusste sich zu steigern, ganz im Gegensatz zu Sinotti. Bis zum 18:16 schien jeder Ausgang möglich. Am Ende setzte sich jedoch die Klasse der Profis aus Näfels doch noch durch.

 

Sinotti mit Ausraster

Dank des 25:19 hielt sich Näfels im Spiel. Ähnlich ausgeglichen verlief auch der vierte Satz. Nach einer groben Unsportlichkeit von Sinotti, die auch mit einem Platzverweis hätte bestraft werden können, folgte eine längere Talkrunde. Beim Stand von 12:11 ging es weiter mit Andy Sutter anstelle des schwachen Sinotti. Das Spiel der Solothurner hatte nach diesem Intermezzo jedoch einen Bruch erlitten. Näfels vermochte sich abzusetzen. Gegen Satzende kam Schönenwerd zwar nochmals bis auf 18:20 heran. Wenig später setzte Polak mit einem weiteren kraftvollen Angriff den Schlusspunkt zum 25:20.

 

Erneut musste ein Tie-Break die Entscheidung herbeiführen - und wieder war es Näfels, das dieses ohne zu zittern für sich entschied. In dieser Kurzentscheidung agierte das Team deutlich entschlossener als in den anderthalb Stunden zuvor. Es spielte nun endlich Volleyball, wie dies erwartet werden kann. Grosser Jubel löste dieser Sieg nicht aus, zu schwach war die Leistung. Riesig war die Enttäuschung bei den Gästen, hätten sie doch dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben dürfen.

 

 

Matchtelegramm

 

Linth-arena sgu, Näfels, 20. November 2010, 17:00

Spieldauer: 113 Minuten

Zuschauer: 150

 

SEAT Volley Näfels  - TV Schönenwerd - 3:2 (19:25, 21:25, 25:19, 25:20, 15:10)

 

SEAT Volley Näfels:

Bedrac (Passeur), Werner (Libero), Meyer (Captain), Roosewelt (de Oliveira), Sinotti, Büsser, Polak; Brander Fabian, Sutter

Spielertrainer: Dalibor Polak

 

Schönenwerd: Milanez (Passeur), Heimgartner (Libero), Lier (Captain), Bossart, Bächli, Gerber, Fölmli; Beyeler

Trainer: Marco Bonaria

 

 

1.SR: Müller Marco

2.SR: Grieder Stephan

Bild: Köbi Hefti - Meyer mach den Punkt!