Freitag, 16. Dezember 2011; 05:52
Allgemein

Meisterschaft NLA: Weekend der Entscheidungen für SEAT Volley Näfels

Von: Rolando K. Küng

Nach dem Europacup-Spiel des CEV-Cups gegen Monza folgt am Samstag das Heimspiel gegen Pallavolo Lugano. Ein kapitales Spiel, welches unbedingt mit drei Punkten gewonnen werden muss. Und schon am Sonntag folgt das nächste wichtige Spiel im Swiss Cup auswärts gegen Lausanne UC.

 

 

 

Volleyball. – Der gute Auftritt gegen die Italiener aus der Serie A1 von Monza war der Apéro. Und diesen haben die Näfelser Volleyballer sichtlich genossen und auch das Publikum kam nicht zu kurz dabei. Kenner des Fachs taxierten die Leistung Näfels als die beste der ganzen Saison. Darauf kann Trainer Dalibor Polak sicher aufbauen und seine Jungs nun gegen den NLA-Vertreter aus der Südschweiz, Pallavolo Lugano, voller Selbstvertrauen in den Kampf schicken. Im Vergleich mit einem Drei-Gang-Menü wäre dieses Spiel die Vorspeise, also äusserst wichtig, um der Polak-Truppe so richtig den Appetitt zu öffnen für das Alles-oder-nichts-Spiel im Schweizer Cup vom Sonntag. Da hat SEAT Volley Näfels einmal mehr schon früh ein schweres Los gezogen. Eine Auswärtspartie gegen LUC schon im 1/8-Finale ist ganz sicher eine sehr nahrhafte Hauptspeise. Doch wenigstens wird dann das Dessert wieder sehr leicht verdaulich. Vielleicht ein Tiramisù? Das Rückspiel in Monza im CEV-Cup darf dann wieder ohne Druck und ganz einfach die Freude am Volleyball zelebrierend in Angriff genommen werden.

 

Pallavolo will Revanche für Heimpleite

Doch vorerst stehen also die Dragons aus Lugano auf dem Speisezettel. Und da gibt es keine Wahl. Dieser Brocken muss geknackt werden. Dass Volley Näfels das kann, hat es bereits auswärts gezeigt. Scheinbar hoffnungslos mit 0:2 Sätzen hinten, fand Näfels ab Satz drei ins Spiel zurück und holte sich unerwartet doch noch den Sieg. Damals stand der Brasilianer Roberto Tietz an der Bande und coachte seine Spieler mit einer wahren Auswechseltirade schwindlig. Seine Nervosität an der Seitenlinie, als er die Felle für seine Dragons davonschwimmen sah, war bestimmt Match entscheidend. Die Spieler verloren Konzept und Faden und tauchten ab. Eine solche Niederlage ist bestimmt sehr bitter und da haben die Ticinesi also gegen die Glarner einiges gutzumachen.

 

Verstappen ersetzt Tietz

Inzwischen ist ja der Holländer Johan Verstappen als Trainer in Lugano verantwortlich. Sein Abschied in Amriswil am Ende der letzten Saison war bestimmt auch eher trocken. Riesige Unstimmigkeiten zwischen ihm und den Spielern, liessen die sonst so erfolgreichen Thurgauer richtiggehend abstürzen. Eine lange nicht mehr gesehene Serie von Niederlagen hinterliess Frust und Ärger und so war die Trennung der Ostschweizer von ihrem Trainer Verstappen letztlich nur noch die logische Konsequenz. Aber in Lugano bei Pallavolo kann es der Meistertrainer der Saisons 09 und 10 ab sofort nur noch besser machen als sein Vorgänger. Und so darf man gespannt sein darauf, wie er es mit der doch eher zusammengewürfelten Truppe an Spielern der Dragons schafft, eine wirklich nachhaltig starke Equipe zu formen. Bisher gelang Lugano erst gegen den CS Chênois ein Sieg und zwar just in der Phase, in welcher die Genfer ohne ihre beiden Mexikaner spielte. Da nutzen die Ticinesi also die Gunst der Stunde und holten sich gegen die Romands die drei Punkte, welche sie jetzt in der Tabelle vor Näfels liegen.

 

Volley Näfels immer noch Herr der eigenen Lage 

Mit einem Sieg kann Volley Näfels nicht nur gleichziehen mit Pallavolo sondern sich den Südschweizern gegenüber eine klar bessere Ausgangslage für das Schlussprogramm verschaffen. Müssen diese noch gegen alle übrigen vier Spitzenklubs antreten, so trifft es die Näfelser nur noch gegen Volley Amriswil auswärts und zum Schluss der Quali-Runde zuhause gegen Lausanne UC. So gesehen hat es Volley Näfels nun selbst in der Hand, mit einem Sieg für klare Verhältnisse im Kampf um einen Platz über dem Strich zu sorgen.

 

Es muss nun der Schwung aus der Partie gegen Monza ausgenutzt werden um mit einem Erfolg gegen die Tessiner den Elan auch für einen Auswärtssieg gegen Lausanne UC zu holen. Und dann wäre dieses Wochenende ganz einfach perfekt und das schwere Menü ganz sicher sehr leicht zu verdauen.

 

 

NLA - Meisterschaft 2011/12 Spiel 14: Seat Volley Näfels - Palavolo Lugano, Samstag, 17. Dezember 17.00 Uhr in der Buchholz-Turnhalle, Glarus.

Swiss Cup 11/12, 1/8-Finale: Lausanne UC - Seat Volley Näfels, Sonnstag, 18.12. 17.00 Uhr in Lausanne-Dorigny VD.

Bild: Köbi Hefti - So stark wie Mauro Gavotto, der Diagonal-Spieler Monzas, sollte der Auftritt von Polak gegen Lugano sein.