Dienstag, 30. November 2010; 10:01
Allgemein

Meisterschaft NLA: Verbessertes Näfels trotz Niederlage in Genf

Von: Köbi Hefti und Walter Steiner

Nach einer langen und schwierigen Fahrt durch das winterliche Mittelland und die Romandie zeigte SEAT Volley Näfels im Vergleich zu den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend. Die Glarner verloren gegen CS Chênois mit 3:1 (25:21, 27:29, 25:23, 25:20). Es war jedoch über weite Strecken eine sehr ausgeglichene Begegnung.

 

 

Nach fast siebenstündiger Reise bei tiefwinterlichen Verhältnissen quer durch die Schweiz waren die Vorzeichen alles andere als optimal, um gegen den Erzrivalen Chênois in Genf eine Toppleistung zu zeigen. Erst eine halbe Stunde vor dem offiziellen Spielbeginn traf die Mannschaft an der französischen Grenze ein. So blieb nur eine sehr kurze Zeit für die Spielvorbereitung. Coach Polak entschied sich, das Spiel mit Brander anstelle Sinottis zu beginnen. Im ersten Satz lagen die Einheimischen meist wenige Punkte voraus, bei den technischen Timeouts hiess es 8:6 und 16:14. Näfels hatte zwar den gefährlichsten Genfer Cuko mit seinem Block recht gut unter Kontrolle, hatte aber seinerseits Probleme seine Angriffe erfolgreich abzuschliessen. Allen voran über die Aussenpositionen blieben die Angriffe öfters an der Genfer Verteidigung hängen, während die Mitte wie gewohnt zuverlässig punktete. So ging der erste Satz mit 25:21 an Chênois.

 

Andy Sutters Services als Wende

Der zweite Satz war von Beginn an sehr ausgeglichen und spannend. Die Zwischenergebnisse von 7:8 und 15:16 beweisen dies. Im Gegensatz zum ersten Durchgang gelang es nun besser, die Bälle zu Punkten zu verwandeln. Trotzdem schien der Satz verloren zu gehen, führten doch die Genfer mit 24:22. Die Bank von Näfels entschied in diesem Moment, Andy Sutter für Büsser einzuwechseln und servieren zu lassen. Das war ein Volltreffer. Sutter markierte zwei Punkte und glich das Spiel damit aus. Eng ging es weiter. Satzbälle hüben und drüben wurden nicht verwertet. Die Genfer vergaben deren fünf, Näfels einen. Die Glarner nutzten jedoch ihre zweite Chance und gewannen den zweiten Satz mit 29:27.  

 

Entscheidende Einflussnahme der Unparteiischen

Der dritte Satz sah lange so aus, als ob er eine sichere Beute für die Genfer würde. Bei den Timeouts führten sie jeweils mit drei Punkten Vorsprung. Doch nachdem Sutter für Polak beim Stand von 16:13 aufs Feld kam, konnte Näfels den Anschluss nochmals schaffen, gar mit 23:22 in Führung gehen. Gleich mehrere fragwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter führten zur Entscheidung in diesem Satz. So gingen drei Punkten in Folge an die Genfer zum Satzgewinn von 25:23. Näfels war nicht in der Lage nach diesem unglücklich verlorenen Satz eine Trotzreaktion zu zeigen. Polak kehrte anstelle von Sutter ins Team zurück, und auch Sinotti kam kurz nach Satzbeginn zum Einsatz. Doch auch er vermochte die Wende nicht mehr herbeizuführen. Die Genfer lagen stets in Front, 8:5 und 16:15 hiess es bei den technischen Timeouts. Am Ende setzten sich die Gastgeber, welche mit Cuko den klaren Leader und den besten Spieler des Abends in ihren Reihen hatten, mit 25:20 diskussionslos durch.

 

Zu viele Fehler und Cuko gaben den Ausschlag

Diese dritte Saisonniederlage ist kein Unglück, kann gut verdaut werden. „Es war aber ein Spiel, das wir auch hätten gewinnen können“, meinte Teammanger Gygli nach dem Spiel. Er sah eine positive Entwicklung im Vergleich zu den letzten Wochen: „Es war ein klare Steigerung erkennbar. Es war zwar stets ein Auf-und-Ab. Meist waren wir bis kurz vor Satzende am Gegner dran, machten dann aber die entscheidenden Fehler. Ja, heute haben wir verloren, weil wir zu viele Fehler machten.“  Seat Volley Näfels hatte keinen Leader, wie dies bei Chênois mit Cuko der Fall war. Gygli dazu: „Er war der überragende Spieler, er ist der Anker im Team der Genfer. Bei uns fiel kein Spieler besonders auf, weder im Guten noch im Schlechten.“        

 

 

Matchtelegramm

 

Centre Sportif Sous-Moulin, Genf, 27. November 2010, 18:00

Spieldauer: 110 Minuten

Zuschauer: 200

 

CS Chênois VB - SEAT Volley Näfels 3:1 (25:21, 27:29, 25:23, 25:20)

 

SEAT Volley Näfels:

Bedrac (Passeur), Werner (Libero), Meyer (Captain), Roosewelt (de Oliveira), Brander Fabian, Büsser, Polak; Sutter, Gygli, Sinotti

Spielertrainer: Dalibor Polak

 

CS Chênois VB: Ptaschinski (Passeur), Kovar (Libero), Cuko (Captain), Wilson,  Steigmeier, Djokic, Schaller

Spielertrainer: Dritan Cuko

 

 

1.SR: Fischbacher Alain

2.SR: Weinberger Philippe