Freitag, 12. November 2010; 16:55
Allgemein

Meisterschaft NLA: Start zur Rückrunde gegen Lausanne UC

Von: Rolando K. Küng

SEAT Volley Näfels fährt in die Waadt zu Lausanne UC. Ab jetzt kommt die Phase mit den Auswärtsspielen gegen die drei Topp-Teams. Die Heimspiele konnte Näfels alle mit 3:2 gewinnen, aber jetzt folgt die Stunde der Wahrheit. Nach Verlustpunkten liegen die Näfelser mit Leader Volley Amriswil immer noch gleichauf an der Spitze.

 

 

Die Vorrunde brachte für SEAT Volley Näfels, nebst vielen Verletzungen, aber auch fünf Siege bei nur einer Niederlage. Das Spiel gegen Schlusslicht Laufenburg wird erst später nachgeholt, aber es ist nicht anzunehmen, dass das starke Näfels ausgerechnet gegen die Aargauer Punkte verlieren wird. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass die Glarner nach Verlustpunkten gar noch auf Augenhöhe stehen mit Meister Amriswil. Dies ist ganz sicher vor allem dem unbändigen Kampfgeist und Siegeswille zuzuschreiben, welchen die Polak-Truppe in den bisherigen sechs Spielen zeigte. Die Moral ist intakt und der Glaube an sein eigenes Können fast immer vorhanden.

 

Schmales Kader aber starke Exponenten

Doch das Kader ist schmal. Wie schmal hat man gesehen, als Leistungsträger zum Teil gleich reihenweise ausfielen. Improvisationskunst war gefragt und erstklassige Kenntnisse des Volleyballspiels. Und dass Trainer und Diagonalangreifer Polak die hat, weiss man nicht erst seit letzter Saison. Das hat man schon zu seinen Genfer-Zeiten gesehen, als er mit CS Chênois Meister wurde und zum besten Spieler der NLA gewählt wurde. Zwei weitere ehemalige MVP’s stehen ja ausserdem noch mit Gustavo Meyer (je 1x mit Näfels und auch mit Chênois) und Márcio Sinotti mit Volley Amriswil im Team. Diese Tatsache zeigt, wie stark vom Potenzial her gesehen diese Mannschaft eigentlich ist. Aber keiner ist gefeit vor Verletzungen. Und fallen die drei erwähnten Spieler einmal aus, sitzt auf der Ersatzbank kein gleichwertiger Ersatz mehr. Dies ganz im Gegenteil zu Volley Amriswil, welches über ein komfortabel breites Kader verfügt. Aber wie alles im Sport ist auch dies immer und nur eine Frage des Geldes. So gesehen, holt die Klubleitung von SEAT Volley Näfels fast immer das maximal Mögliche heraus.

 

Revanche an LUC für verpasste Bronzemedaille?

Ob auf Dauer und im weiteren Verlauf der Saison dieses (zu) schmale Kader genügt und bis am Schluss wird vorne mitmischen können, wird sich zeigen. Auch diese Frage hängt entscheidend von der Form der Leistungsträger ab. Wie gut kann diese über die langen und kalten Wintermonate gehalten werden? Letzte Saison kam der Einbruch nach erfolgreicher Hin- und Rückrunde (1. Rang) schon in der Zwischenrunde. Da wurde der Einzug in die Finalspiele der Playoffs leider verpasst. Der Gegner um Bronze hiess Lausanne UC, welches die Medaille dann schliesslich auch gewann.

 

Duell unter Mexikanischen Schwagern

Aus den drei Spitzenteams konnten die Vaudois heuer nur gegen den CS Chênois gewinnen und das vor zwei Wochen auswärts in Genf. Das deutet darauf hin, dass die Lausanner Studenten inzwischen gut in Form gekommen sind. Im Duell der Mexikanischen Schwager (Meyer vs Guerra) ist jeder Ausgang möglich. Vieles wird wohl am Pass entschieden und da haben die Romands mit Bastien Warynski den zur Zeit wohl besten Schweizer Passeur in ihren Reihen. Aber auch Ivan Bedrac konnte sich diese Saison schon oft sehr gut in Szene setzen. Wer den letzten Punkt gewinnt, ist der grosse Sieger in diesem Derby der Traditionsvereine der Schweizer Topp-Liga. Ob es die Romands oder die Glarner sein werden könnte auch der grösste Experte nicht voraussagen. Deshalb gibt es nur eines, hinfahren oder aber auf http://www.lucvolleyball.ch/ das Spiel live am PC verfolgen. Spielbeginn: Samstag 17.30 Uhr.