Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels will Revanche gegen Lugano
Nach der eher überraschenden Niederlage im Tessin gegen die Dragons aus Lugano wollen die Näfelser Volleyballer unbedingt Revanche nehmen. Am Sonntag bietet sich ihnen in der linth arena die Gelegenheit dazu und ausserdem mit den zwei Punkten die es zu gewinnen gibt, noch die Chance weiterhin an der Spitze dran zu bleiben.
Lugano-Trainer Roberto Tietz war dank seinem sehr effizienten Coaching im Hinspiel von Mitte Oktober in Cadempino massgeblich am Sieg seiner Squadra beteiligt. Die Polak-Truppe verschlief damals den Start total und lag mit zwei Sätzen im Hintertreffen. Nach dem Ausgleich der Glarner wäre eigentlich das Momentum auf ihrer Seite gewesen, doch den Ticinesi gelang, eher unerwartet, noch einmal die siegbringende Steigerung. Seither hat man Trainer Tietz auch wieder in Glarus beim Spiel gegen Volley Amriswil als aufmerksamen Beobachter gesehen. So darf man davon ausgehen, dass er am Sonntag ganz genau weiss, wie er seine Spieler auf den Gegner einstellen muss. Und die Tessiner scheinen gut in Form zu sein, verloren sie doch vor Wochenfrist gegen Leader LUC nach Satzführung nur ganz knapp im Tiebreak.
Näfels muss sich steigern
SEAT Volley Näfels hat mit zwei Siegen gegen Schlusslicht Laufenburg seinem Punktekonto weitere vier Zähler hinzugefügt und behauptet sich damit weiterhin noch vor Chênois auf dem dritten Zwischenrang. Acht Glarner-Siege stehen fünf Tessiner-Siegen gegenüber. Das spricht eigentlich für Näfels. Aber in den beiden letzten Spielen war Näfels’ Leistung nicht über alle Zweifel erhaben und eine klare Steigerung wird gegen die unbequemen Dragons ganz sicher vonnöten sein. Die Angriffe müssen von allen Spielern kompromisslos vorgetragen werden. Gerade da brauchten die Näfelser Angreifer oft zwei oder gar drei Versuche, den Ball auf den Boden zu bringen. Gegen die Südschweizer liegen solche Experimente nicht drin. Zu stark sind die Brasilianer Kleist, Bognar und Bertolini auf Aussen und in der Diagonale und werden es verstehen, ihre Gegenangriffe erfolgreich zu gestalten.
Polak als Spieler oder Coach?
Dalibor Polak hat immer die Qual der Wahl. Soll er nun als Diagonalangreifer selbst für die Punkte sorgen oder seinem Spieler Fabian Brander diese Rolle überlassen? Ist er als Coach effizienter und bringt seinen Spielern so den nötigen Input? Bestimmt legt er sich im stillen Kämmerlein die Taktik und damit die Aufstellung zurecht. Aber im Sport kann immer dermassen viel passieren und innerhalb einer Sekunde kann sich wieder alles ändern. So musste er in Laufenburg unaufgewärmt von der Bank auf die Mitte-Position, nach dem Auschluss von Rooswelt. Funktionieren die Annahmespieler Sinotti und Meyer nicht wunschgemäss, müsste Brander aushelfen und Polak selbst dann wieder Branders Position einnehmen. Aber dann fehlte er wieder als Coach und auf Mani Müllers Schultern läge dann wieder die ganze Verantwortung auf der Bank. Es ist gut alle Varianten zu testen, denn jetzt ist noch Zeit dazu. Spätestens in den Playoff-Spielen muss aber dann alles laufen wie geschmiert, will Volley Näfels endlich wieder einmal ganz vorne mitmischen. Zuerst muss jetzt aber, vor dem schweren Auswärtsspiel im Thurgau gegen Amriswil, erst einmal Lugano zuhause besiegt werden.