Freitag, 29. Januar 2010; 14:54
Allgemein

Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels verliert zweites Heimspiel

Von: Rolando K. Küng

SEAT Volley Näfels gelingt es nicht die anfängliche Überlegenheit gegen Volley Amriswil in einen Sieg zu verwandeln. Die 1:3-Niederlage war nicht zwingend, trotzdem haben die Thurgauer letztlich verdient die zwei wichtigen Punkte mit in die Ostschweiz entführt.



Niederlagen im Sport sind immer unnötig, aber vielleicht hat gerade diese für Volley Näfels etwas später in dieser Meisterschaft noch heilende Wirkung. Vor dem Spiel stand es in den Direktbegegnungen dieser Saison noch 2:1 für die Glarner. Mit dem zweiten Auswärtssieg der Thurgauer gleichen diese die Serie wieder aus. Dabei hat es im Startsatz gar nicht nach einem Erfolg von Volley Amriswil ausgesehen. Die Gastgeber verteilten keine Geschenke in der linth arena, im Gegenteil, es waren die Gäste, welche mit insgesamt neun Servicefehlern überaus grosszügig waren mit ihrem Gegner. Dazu kam, dass Näfels mit Polak, Meyer und Brander erfolgreich und druckvoll servierte. Damit wurde der erste Satz eine klare Beute für Volley Näfels.

 

 

Steigerung von Volley Amriswil brachte knappen Satzgewinn

 

Schon ab Satz zwei hatten die Gäste aber Ihre Geschenke verteilt und es sollten keine weiteren mehr folgen für den Rest des ganzen Spiels. Der Service von Amriswil war jetzt nicht nur stabiler sondern erzeugte in der Näfelser Annahme bereits wesentlich mehr Druck. Zwei Serien mit vier, respektive gar fünf Punkten in Folge brachte Volley Amriswil mit 13:18 in Front. Mittelblocker Willi war es, welcher Mal für Mal die Näfelser Annahmespieler mit seinen perfiden Floats vor schier unlösbare Probleme stellte. Doch mit viel Kampf und einem kurzen Durchhänger der Thurgauer schaffte Näfels doch tatächlich noch einmal den Gleichstand bei 21 Punkten. Jetzt ging es auf beiden Seiten Punkt für Punkt noch oben bis Libero Werner einen Ball nicht kontrollieren konnte und der für diesen einen Service eingewechselte Ersatzpasseur Kevin Hofer einen Servicewinner auf Gustavo Meyer servierte. Zur grossen Freude der wiederum sehr zahlreich angereisten und lautstarken Zuschauer aus dem Thurgau glich damit Volley Amriswil, wenn vielleicht auch etwas glücklich, zum 1:1 nach Sätzen aus.

 

 

Eigentlich wollten die Näfelser den gewinnen

 

In Satz drei sah es zuerst wieder gut aus. Volley Näfels führte mit 10:7 und alles schien nach Plan zu laufen. Dann aber folgte wieder so eine unglückliche Serie mit fünf gegnerischen Punkten. „Ich bin unheimlich traurig, dass es uns genau nicht gelang, diese Serien zu vermeiden und viel schneller zu durchbrechen“, meinte ein nach dem Spiel doch sehr frustrierter Captain Gustavo Meyer. Doch eigentlich war ja in diesem Satz noch nichts verloren, stand es doch jetzt lediglich 11:12. Der Vorsprung war zwar weg, aber die Näfelser hätten ja jetzt auch wieder an das gute Spiel zu Beginn des Satzes anknüpfen können. Bei Volley Amriswil war jetzt aber viel Euphorie im Spiel und dieses zusätzliche Adrenalin wirkte Wunder. Punkt für Punkt schlich sich der Gegner davon. Unglücklich war auch der verlorene Punkt zum 15:18 für eine Gelbe Karte an Gustavo Meyer wegen Reklamierens. Irgendwie schien es aber trotzdem, als Volley Näfels noch einmal zurückkommen könnte, der Rückstand betrug immer noch nur zwei Punkte. Ein Servicefehler des eingewechselten Bedrac, ein Killerblock an Polak und ein Einerblock von Dailey an Benetti in der Mitte besiegelte Näfels’ Schicksal in diesem Satz und liess Amriswil auf 1:2 davonziehen. „Wer diesen Satz gewinnt, geht als Sieger vom Platz, sagte ein Zuschauer schon zu Beginn und er sollte (leider) Recht behalten.

 

 

Gegner zog sein Spiel durch

 

Lange schien es, als dass dieses Spiel in einem Tiebreak entschieden werden würde. Doch bei 13:15 kam wieder so eine dumme 3-Punkte-Serie und als Folge das zweite Näfelser Time-out. Gebracht hat es vorerst nichts, der Rückstand blieb. Aber dann, einige Punkte später gelangen auch Volley Näfels endlich wieder mal drei Punkte in Serie und siehe da, wie Phoenix aus der Asche war nach einem der (zu) wenigen Killerblocks von Gygli und Benetti das Näfelser Team wieder dran. Dann folgte ein unglücklicher Angriffsfehler von Meyer, welchen er mit dem nächsten Punkt aber wenigstens wieder halbwegs gut machte. Das nächste Sideout buchte aber Volley Amriswil durch Schläpfer, welcher nach einer durchzogenen Partie zum Schluss sicherer spielte. Es war der erste Matchball. Den nächsten und letzten Angriff verschlug Polak höchstpersönlich zum Schlussresultat von 22:25 und 1:3 nach Sätzen. „Volley Näfels hat Volley Näfels besiegt“, meinte ein frustrierter Präsident Görauch nach Spielende. Wogegen Manager Gygli daran erinnerte, dass in dieser Meisterschaft von den Spitzenmannschaften jeder jeden schlagen kann. „Das haben wir bisher gesehen und das dürfte auch so bleiben“. Und Trainer Johan Verstappen meinte: „Niemand konnte erwarten, dass wir immer noch so schlecht spielen würden wie im Dezember. Für uns ist aber die Favoritenrolle kein Problem, das sind wir ja eigentlich schon seit Saisonbeginn“.

 

linth arena sgu – 249 Zuschauer – Spieldauer 99 Minuten.

SR1 Schürmann

SR2 Wiederkehr

31-Jan-2010

SEAT Volley Näfels – Volley Amriswil UC 1:3 (25:19, 25:27, 20:25, 22:25)

 

MVP Näfels: Marco Gygli

MVP VA: Jeremy King

 

SEAT Volley Näfels: Meyer (Captain), Gygli (Passeur), Werner (Libero), Fabian Brander, Benetti, Büsser, Polak; Bedrac, Zurgilgen, Michael Brander, Walzer. Spielertrainer: Dalibor Polak Cze

 

Volley Amriswil: Bär (Passeur und Captain), Rutishauser (Libero), Dailey, Durbin, King, Willi, Schläpfer; Hofer, Brühwiler Trainer: Johan Verstappen Ned