Sonntag, 10. Oktober 2010; 18:53
Allgemein

Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels überzeugt bei Aufsteiger Schönenwerd

Von: Köbi Hefti

Der TV Schönenwerd, vor Wochenfrist noch stolzer 3:0 Sieger im Auftaktspiel, hielt dem Druck von SEAT Volley Näfels nicht stand. Die Glarner siegten in Olten 3:0 (25:21, 25:22, 25:19). Das ganze Team überzeugte mit einer konzentrierten Leistung.

 

 

Nach 14 Jahren trug der TV Schönenwerd erstmals wieder ein Heimspiel in der obersten Liga aus. Der Beginn vor knapp 300 Zuschauern gelang den Einheimischen gut. Bis zum ersten technischen Time-out beim Stand von 8:7 für Näfels, verwerteten die Angreifer beider Teams praktisch jeden Angriffsball. Nach dem Unterbruch aber änderte das Bild.  Nach einem missglückten Angriff Jan Schniders und zwei Glarner Punkten (Servicewinner Sinotti, Mitte-Angriff Roosewelt), hatten die Gäste erstmals einen drei Punkte-Vorsprung. Das war in diesem Satz die Vorentscheidung. Näfels hielt ab diesem Zeitpunkt die Führung bis zum Satzende. Es gelang mit dem Service viel Druck auf die Solothurner auszuüben und so deren Annahme und damit die Angriffsauslösung in Schieflage zu bringen. Am Ende ging der Satz mit 25:21 an SEAT Volley Näfels. Trotz des Satzverlustes war schon jetzt ersichtlich, dass der NLA-Neuling TV Schönenwerd eine Bereicherung für die oberste Spielklasse ist.

 

 

Der Chef nahm das Heft in die Hand

Im zweiten Satz bekam Näfels zu Beginn diesen frischen Solothurner Wind deutlich zu spüren. Nach einem Servicefehler-Festival hüben wie drüben, fand der TV Schönenwerd besser ins Spiel. Seine Angreifer punkteten regelmässig, während es bei Näfels harzte. In dieser Phase nahm die Bonaria-Truppe die Annahme von Fabian Brander ins Visier und hatte damit kurzfristig Erfolg. Brander stellte sich aber  dieser Herausforderung, steigerte sich von Ball zu Ball. Dazu kam, dass Spielertrainer Polak nach dem 11:14 Rückstand seinen unwiderstehlichen Auftritt hatte. Praktisch im Alleingang sorgte er für die 16:15 Führung. Dabei servierte er derart stark, dass seinem Team drei Breaks in Serie gelangen. So war Näfels zurück im Spiel – nicht nur resultatmässig, sondern auch spielerisch. Die Glarner agierten wie schon im ersten Satz wieder sehr druckvoll beim Service, hatten wenig Mühe mit der Annahme, standen gut am Block und griffen effizient an. Die Früchte dieser Bemühungen waren die klare 22:17 Führung. Mit dem Satzgewinn vor Augen, liess Näfels aber nach, macht unnötige Fehler im Angriff. Es wurde nochmals eng, so dass die Näfelser Bank bei Stand von 23:21 ein Time-out verlangte. Dieser Unterbruch brachte die Konzentration zurück und Näfels gewann den Satz mit 25:22.

 

Dirigent Bedrac dirigiert sein Quintett zur Hochform   

Der Widerstand der Gastgeber war damit zwar noch nicht gebrochen, doch das Selbstvertrauen der Glarner war nach dieser 2:0 Führung umso grösser, so dass sie dem TV Schönenwerd nur noch wenige Chancen liessen, um doch noch einen vierten Satz zu erzwingen. Der sehr gut aufgelegte Passeur Bedrac wusste, dass er sich auf seine Mittelangreifer Büsser und Roosewelt, Aussenangreifer Brander und Sinotti genauso verlassen konnte, wie auf Polak, den Mann des Spiels, welcher am Ende den Matchball zum 25:19 realisierte. Damit stand der überraschend klare 3:0 Sieg von SEAT Volley Näfels fest.   

 

 

 

Matchtelegramm

 

Giroud-Olma-Halle, Olten, 9. Oktober 2010, 16:00

Spieldauer  82 Minuten

Zuschauer: 280

 

TV Schönenwerd - SEAT Volley Näfels 0:3 (21:25, 22:25, 19:25)

 

Gegner: Milanez (Passeur), Heimgartner (Libero), Lier (Captain), Beyeler, Bossart, Schnider, Bartholdi, Gerber: Bächli, Bartholdi, Fölmli

Trainer: Marco Bonaria

 

SEAT Volley Näfels:

Bedrac (Passeur), Werner (Libero), Büsser (Captain), Rosewelt (de Oliveira), Brander Fabian, Sinotti, Polak; veletzt: Meyer (Captain)

Spielertrainer: Dalibor Polak

 

1.SR:  Fischbacher Alain

2.SR:  Wiederkehr Michael

Bild: Köbi Hefti - Roosewelt setzt sich in der Mitte gegen Mittelblocker Daniel Bossart durch. (Bruder des ehemaligen Näfels-Spieler Michael)