Montag, 14. Februar 2011; 09:04
Allgemein

Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels strauchelt im Tessin

Von: Köbi Hefti

SEAT Volley Näfels verlor die dritte Partie um die Play-off Qualifikation im Tessin gegen Pallavolo Lugano mit 1:3 (25:23, 17:25, 18:25, 28:30) Nach dem gewonnenen Startsatz bauten die Glarner ab, während Lugano einen Steigerungslauf zeigte.

 

 

 

Pallavolo Lugano startete mit einer zusätzlichen Spielerin: Glücksgöttin Fortuna stand den Tessinern zu Beginn sehr nahe. Gleich zweimal hintereinander lenkte die Netzkante einen Service so ab, dass Näfels nicht mehr zu reagieren vermochte. Doch ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein rassiges, abwechslungsreiches Spiel. Näfels machte mit seinen Angriffen viel Druck, punktete viel erfolgreicher als die Gastgeber, hatten aber auch Mühe mit den Services. Das Risiko war zu hoch und so schenkte Näfels Lugano viele Punkte. Deshalb blieb das Spiel völlig offen. Am Ende setzte sich Näfels mit dem ersten Killerblock durch, holte sich den Satz mit 25:23.

 

Ohne Aussen-Angreifer auf dem Platz

Lugano reagierte mit einer Trotzreaktion auf diese Pleite. Die Tessiner dominierten das Spiel nun mehr und mehr, punkteten viel häufiger als zu Beginn des Spiels. Ganz anders sah das bei Näfels aus. Der Druck war weg, dafür häuften sich die Fehler beim Angriff. Doch dies waren nur die Auswirkungen der schlechten Annahmen, welche die beiden Passeure Bedrac und Gygli zu Kreisläufern werden liess. Auch die vielen Einwechslungen in den Reihen von Näfels brachten keine Wende. Mit 17:25 ging der Satz an die Tessiner.

 

Der dritte Satz war zu Beginn ausgeglichen. Näfels lag meist knapp in Führung. Die sechs Punkte, welche Lugano vom 8:10 zum 14:10 buchte könnte man aus Glarner Optik mit Pleiten Pech und Pannen betiteln. Es klappte gar nichts mehr. Einzig Dalibor Polak liess mit seinen Angriffen die Hoffnung noch nicht sterben, während Annahme-Aussen inexistent waren. So ging auch dieser Satz mit 25:18 klar und verdient an Gastgeber Pallavolo Lugano.

 

Die einzige Chance nicht genutzt

Im vierten Satz zeichnete sich eine Wende ab. Verbesserte Services hauptsächlich von Sinotti und Polak zusammen mit den sich häufenden Servicefehlern des Gegners erlaubten Näfels Lugano immer wieder bis zu drei Punkten zu distanzieren. In dieser Phase des Spiels steigerte sich Lugano vor allem in der Verteidigung. Sie holten fast jeden Ball. Der Vorsprung der Glarner schmolz dahin. Auch als der Spielstand 23:21 für Näfels lautete, konterte Lugano erneut mit dieser Kampfstärke. Trotzdem kam Näfels zu einem Satzball beim Stand von 27:26. Diese Chance wurde nicht genutzt, genauso wie Lugano seine ersten vier Matchbälle nicht verwerten konnte. Der fünfte Matchball – ein Angriff von Näfels der im Out landete – brachte Lugano den Sieg und damit in eine gute Ausgangslage um den erstmaligen Einzug in den Play-off Final. Aber auch Näfels ist weiterhin mit demselben Ziel auf gutem Kurs.

 

 

Coach und Teammanager Gygli  beurteilte das Spiel sehr nüchtern, war aber auch enttäuscht: „Die grösste Schwäche war erneut die Annahme. Aber auch der Block funktionierte heute nur sehr selten gut. Dazu kam, dass die Effizienz im Angriff mit der Dauer des Spiels immer kleiner wurde. Einmal mehr fehlte der Mannschaft die Konstanz.“

 

 

Matchtelegramm

 

Cadempino, Palamondo, 13. Februar 2011, 18:00

Spieldauer  106 Minuten

Zuschauer: 200   

 

Pallavolo Lugano - SEAT Volley Näfels 3:1 (23:25, 25:17, 25:18, 30:28)

 

Pallavolo Lugano:

Hübner (Captain), Ricardo (Passeur), Verga (Libero),

Filho, Caio, Hofstede, Carlao, Jockovic; Hofstede, Savic, Bertolini, Lerch

Roberto Tietz

 

SEAT Volley Näfels:

Meyer (Captain), Bedrac (Passeur), Werner (Libero), Roosewelt (de Oliveira), Sinotti, Büsser, Polak; Gygli, Fabian Brander, Michael Brander, Walzer

Spielertrainer: Dalibor Polak

 

 

1.SR: Wiederkehr Michael

2.SR: Christoffel Patrik

Foto: Köbi Hefti - Konsternation nach der knappen Niederlage im Tessin