Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels servierte den TV Schönenwerd ab
Nach dem 3:0 Sieg von SEAT Volley Näfels beim Aufsteiger TV Schönenwerd gab es viele zufriedene Gesichter beim Sieger und faire Verlierer, die trotz der Niederlage auch Positives sahen. Bei Näfels fand man aber auch das Haar in der Suppe.
Never change a winning Team, sagte sich Dalibor Polak, der Spielertrainer von Näfels und liess sein Team beim TV Schönenwerd in der gleichen Aufstellung wie beim Sieg gegen LUC vor einer Woche auflaufen. Bedrac stand am Pass, Fabian Brander und Marcio Sinotti waren für Aussen/Annahme verantwortlich. Dies allerdings auch deshalb, weil Meyers Bänder im Fuss – entgegen der Diagnose des mexikanischen Medizinmannes – einige Wochen Schonung benötigen.
Offensivabteilung überragt die Defensive
Trainer Polak hatte nach der Niederlage im Super-Cup gegen diesen Gegner und als aufmerksamer Beobachter des Spiels Laufenburg - Schönenwerd sein Team perfekt auf den TV Schönenwerd eingestellt. Volley Näfels war bereit und befolgte die vorgegebene Marschrichtung. Libero Werner, der nur sehr wenig angespielt wurde, war mit seinem Team zufrieden: „Wir haben die Vorgaben des Trainers gut umsetzen können, standen am Block so, wie das abgemacht war.“ Trotzdem hat die Feldverteidigung aber Schwächen offenbart, nicht immer stimmte die Raumaufteilung. Die Defensive muss sich in den nächsten Wochen besser organisieren, will man auch gegen die Favoriten bestehen können. Die Defizite waren zwar nicht mehr so offensichtlich wie gegen LUC, aber immer wieder erkennbar.
Den Sieg serviert
Den entscheidenden Vorteil aber erarbeitete sich Näfels mit seinen druckvollen Services. Acht direkte Servicepunkte bei gleich vielen Servicefehlern und zahlreiche Gratisbälle nach misslungenen Annahmen von Schönenwerd machten den grössten Unterschied aus. Die Glarner servierten Schönenwerd ab. Das sah man auch beim Aufsteiger so: Jan Schnider: „Damit hat uns Näfels unter Dauerdruck gesetzt. Es gelang uns nicht, unseren Spielaufbau so zu gestalten, um konsequent Druck zu machen.“ Trotzdem waren Schönenwerds Trainer Bonaria wie auch Präsident Kyburz am Ende zufrieden, konnte man doch dem Titelaspiranten über weite Strecken Paroli bieten. Dies verdankten sie einerseits den eigenen Stärken und dem grossen Kampfgeist, anderseits aber auch Näfels, das bei Gratisbällen und parierten Angriffen der Solothurner oft die erhaltenen Chancen kläglich vergab. Manager Gygli dazu: „Solche Punkte sind oft entscheidend, machen den Unterschied in engen Spielen aus. In diesen Situationen muss sich meine Mannschaft verbessern.“
Trotz dieser Kritik, SEAT Volley Näfels überzeugte am Samstag über weite Strecken, hauptsächlich im Angriff. Überragend spielte Spielertrainer Polak, der 18 Angriffe zum Punkt verwertete. Aber auch alle anderen Akteure waren stark, überzeugten mit einer guten Effizienz. Das war jedoch auch der Verdienst von Passeur Bedrac, der ideenreich agierte und meist die richtige Angriffsvariante wählte. Bereits am Mittwoch bietet sich die nächste Möglichkeit die Fortschritte zu beweisen. In einem vorgezogenen Spiel tritt Näfels in Lugano an.
TV Schönenwerd - SEAT Volley Näfels 0:3 (21:25, 22:25, 19:25)