Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels landet Sieg gegen Leader
Meister SEAT Volley Näfels brauchte auch gegen Leader TV Schönenwerd fünf Sätze um diesen zu bezwingen. Die Zuschauer sahen ein packendes Spiel auf einem Niveau, welches den bisher gezeigten Leistungen beider Mannschaften entsprach. Volley Näfels zeigt weiterhin klare Aufwärtstendenz.
Dieses Spiel zwischen dem überraschenden Tabellenleader TV Schönenwerd und dem amtierenden Schweizer Meister SEAT Volley Näfels, verdient genau wie das spätherbstliche Wetter ganz einfach nur das Prädikat: Wundervoll. Nur schade dass sich viel zu wenig Zuschauer von der attraktiven Affiche ins glarnerische Buchholz locken liessen. Oder war es gerade wegen des schönen Wetters? Wieder einmal darf aber gesagt werden: "Les absents ont eu tort". Mal abgesehen vom leider schon zur Gewohnheit werdenden Kaltstart der Einheimischen mit einer klaren Niederlage im Startsatz, bot das Spiel mit zunehmender Dauer mehr Spannung und Gehalt.
Näfels erneut mit Kaltstart in Rücklage
Mit Passeur Marco Gygli ins Spiel gestartet, gelang es ihm diesmal nicht, die richtigen Worte zu sagen um seine Mitspieler aus der Reserve zu locken. Die Solothurner spielten stark und machten wenig Fehler. Ganz anders die Glarner. Sechs Servicefehler und deren drei im Angriff gaben ein klares Übergewicht für den Gegner und es war schlicht unmöglich diesen Satz zu gewinnen.
Schlagabtausch in Satz zwei
Doch schon Satz zwei zeigte diesmal ein anderes Bild. SEAT Volley Näfels jetzt mit Ivan Bedrac am Pass war nun auch im Spiel angekommen und lag knapp vorne mit 6:4. Grund genug für Trainer Bonaria sein erstes Time-out zu nehmen. Nachher folgte eine Service-Serie des Ex-Näfelsers Jan Schnider. Durch den hohen Druck den er damit erzeugte brannte die Annahme bei Näfels lichterloh. Die Folge waren fünf Punkte in Serie durch die Solothurner und damit lagen nun sie wieder vorne. Aber jetzt zeigte die Polak-Truppe dass auch sie warm gespielt war und legte ihrerseits eine Serie von vier Punkten hin. Nun war das Spiel ein offener Schlagabtausch bis Jan Schnider, immer wieder er, zum ersten Satzball bei 23:24 kam. Marek Tomas wehrte aber ab und dank eines Blocks von Klapal und Polak kam nun Näfels zu seinem ersten Satzball. Aber noch einmal glichen die Gäste aus. Dann aber war es Polak und ein Angriffsfehler durch Mittelblocker Bossart welcher dem Gastgeber in Glarus den ersten Satzgewinn brachte.
Schönenwerd verliert den Tritt
Durch diese knappe Niederlage schien die Bonaria-Truppe etwas den Faden verloren zu haben. In diesem Satz zeigte sich Nico Beeler, welcher für Brander gekommen war, einmal mehr magistral. Er buchte einen Angriffpunkt nach dem andern und brachte die gegnerische Annahme auch mit seinen perfiden Flatterbällen beim Service arg ins Schwitzen. Die Gegenwehr war auf einmal wie weggeblasen. So buchte SEAT Volley Näfels diesen Satz ebenso klar, wie der TV Schönenwerd seinen Sieg im Startsatz.
Die Solothurner kommen zurück
Mochte Satz vier nun bereits die Entscheidung bringen? Es sah von Anfang an nicht danach aus, denn jetzt waren die Spieler um Passeur Denis Milanez wieder voll bei der Sache. Paul Sanderson welcher in den Sätzen zwei und vor allem drei eine Auszeit genommen hatte, war jetzt wieder voll da. So lag denn der TV Schönenwerd eigentlich während des ganzen Satzes vorne, mit einer Ausnahme. Zur Satzmitte stellte Stefan Illic mit einem sehenwerten Angriff zum Ausgleich bei 16 Punkten. Hoffnung keimte sowohl bei den Spielern wie auch beim Publikum auf. Sollte SEAT Volley Näfels endlich wieder einmal die vollen drei Punkte gewinnen? Doch schon die beiden nächsten Spielzüge machten klar, dass daraus nichts werden würde. Der TV Schönenwerd zog davon und gewann Satz vier mit 25:21. So waren also erneut schon mal zwei Punkte gleichmässig verteilt. Und auch heute folgte die Ausmarchung um den Sieg und den zweiten Punkt.
Hektik bis fast zum Schluss
"Vielleicht war es unser grösseres Selbstvertrauen in dieser Phase, welche uns das Tie-break relativ klar gewinnen liess", versuchte Libero Werner nach dem Spiel die Antwort für den Sieg zu finden. Hektisch wurde es noch beim Stand von 10:6 nach einer weiteren Schiedsrichterentscheidung welche zu Diskussionen führte. Der Punkt wurde Gegner Schönenwerd gegeben und ein weiterer folgte gleich noch obendrauf wegen der gelben Karte für das Reklamieren Bedrac's. Wie gut dass Beeler der nächste Punkt gelang. Das war die Vorentscheidung und des Gegners Wiederstand gebrochen. Bedrac gab seiner Mannschaft den vorher kassierten Punkt gleich zurück indem er eine schlechte Annahme der Gäste mit einem Hammerangriff höchst persönlich verwandelte. Das wars dann. Die beiden Punkte durch Angriffe von Polak und Tomas nur noch der Vollzug des schon vorher sichergestellten Sieges gegen die weiterhin an der Tabellenspitze verbleibenden Solothurner.
Spiel wurde im Kopf entschieden
"Schönenwerd war in den schlechten Phasen des Spiels erschreckend ratlos, auf der andern Seite aber auch unwiederstehlich stark, wenn es ihnen lief", dies die Analyse über den Shooting-star der NLA durch Präsident Martin Landolt. Seine Mannschaft habe sich aber im Verlauf des Spiels immer besser auf den Gegner eingestellt und sich nicht mehr aus dem Konzept bringen lassen. "Das hat schlussendlich den Unterschied ausgemacht", ortete Klubpräsident Landolt den Vorteil auf mentaler Ebene bei seinem Team.
Matchtelegramm
SEAT Volley Näfels vs TV Schönenwerd 3:2 (15:25, 27:25, 25:16, 21:25, 15:10)
Sporthalle Buchholz, Glarus, 19. November 2011, 18.00 Uhr
Spieldauer: 130 Minuten - Zuschauer: 120
SEAT Volley Näfels: Bedrac und Gygli (Passeur), Werner (Libero), Brander, Tomas, Pulko, Beeler, Illic, Klapal, Büsser (Captain) Spielertrainer: Dalibor Polak