Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels kann morgen Meister werden
Der 3:0-Sieg im heimischen sgu vom Mittwoch hat die Näfelser Volleyballer in eine sehr komfortable Situation gebracht. Sie können nun bereits morgen in Genf den Sack zumachen und Meister werden. Sollte das mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge nicht klappen, bleibt immer noch ein fünftes Finalspiel in Näfels, als zweite Chance für den neunten Meistertitel der Klubgeschichte.
Kaum begonnen, lag SEAT Volley Näfels in dieser Playoff Finalserie auch schon in Rücklage. Mit der kläglichen Niederlage im Startspiel, vor den Augen der eigenen Fans, hatte nun wirklich niemand gerechnet. Aber wenn es heilsame Niederlagen gibt, dann war dies eine. "Lieber kassierst du gleich eine Tasche, als eine knappe Niederlage, nach welcher mit dem Schicksal gehadert werden muss", meinte Klaus Görauch nach der Pleite in der Kabine zu seinen Spielern. Aber schon im schweren Auswärtsspiel in Thônex gelang den Glarnern die Revanche und damit erst noch der erste Auswärtssieg gegen den CS Chênois seit vier Jahren. Der Auftritt im Mittwoch-Spiel in Näfels war überzeugend in vielerei Hinsicht. Einmal die Variante, dass ein Spiel auch in nur drei Sätzen gewonnen werden kann, dann die Tatsache dass zweimal ein Satz in der Verlängerung gewonnen wurde und zuletzt wohl das Wichtigste: Zweimal lag die Polak-Truppe kurz vor Satzende im Rückstand und beide Male konnten sie das Ding noch drehen. Glück, nur Glück? Auf keinen Fall. Nein es zeigt ganz einfach die mentale Stärke, welche in diesem Team jetzt steckt. Die vielen Fünfsatz-Spiele über die ganze Saison, haben jeden einzelnen Spieler abgebrüht und cool gemacht. Keiner gerät mehr so leicht aus dem Konzept und dies gilt nicht nur für die Stammsieben, sondern ganz sicher auch noch für Fabian Brander, welcher in Spiel drei nicht zum Einsatz kam, aber sicher jederzeit bereit gewesen wäre, Meyer, Sinotti oder gar Polak gleichwertig zu ersetzen. Dass er dazu in der Lage ist, hat er in Genf sehr gut gezeigt und nicht nur dort. Wenn aber der Mexikaner Meyer, der Brasilianer Sinotti und der Tscheche Polak in guter Spiellaune sind, dann ist die Angriffskraft von SEAT Volley Näfels diese Saison stärker als jede andere. Dazu kommen noch Thomy Büsser, der Eschenbacher und Roosewelt, der Mineiro aus Brasilien, welche über die Mitte im Verlauf der Saison die Abstimmung mit Passeur Bedrac immer besser gefunden haben. Hinten zeigte sich Flying Däni - Daniel Werner der Libero - in letzter Zeit magistral. Er befindet sich in der Form seines Lebens und seine Flugeinlagen sind alleine schon das Eintrittsgeld wert.
Wir müssen auf Sieg spielen
"Jetzt spielen wir wieder normal", meinte Coach Mani Müller nach dem Sieg Nr. 2 vom Mittwoch. Spiel eins sei das schlechteste Spiel der Saison gewesen, aber jetzt seien sie bereit, auch ein zweites Mal in Folge in der Halle Sous-Moulin in Thônex zu gewinnen. "Ein 3:0-Sieg wird es nicht geben, aber wir gewinnen dieses Spiel", blickt er voller Optimismus voraus. Das tönt grad wie wenn sich die Mannschaft nicht auch gerne mit einem letzten Heimsieg vor eigenem Publikum verabschieden wollte. Und dazu noch mit dem Meisterbecher in den Händen als Sahnehäubchen oben drauf.
Ganz anders sieht das natürlich Manager Michel Georgiou: "Natürlich haben wir unsere Chance das Heimspiel zu gewinnen". Er formuliert das aber vorsichtig, was nichts anderes ist, als Ausdruck des grossen Respekts, den der Volleyball-Kenner vor diesem Näfelser-Team hat. "Wir müssen auf Sieg spielen, es geht um den Schweizermeister Titel", kontert Ruedi Gygli. "Wo wir den Titel holen, kommt letztlich nicht drauf an, so holen wir ihn doch lieber schon in Genf", blickt der Teammanager voraus. Und es wäre immerhin der neunte Titel in 13 Jahren. Und damit knüpfte SEAT Volley Näfels wieder dort an, wo es 2007 aufgehört hatte. In all diesen Jahren standen sich Näfels und Chênois insgesamt sechs Mal im Finale gegenüber und die Bilanz ist positiv. Es steht in dieser Serie 5:1 für Näfels. Im siebten Playoff Finale zwischen diesen beiden Mannschaften seit 1998 weiss SEAT Volley Näfels also durchaus wie es ist, in Genf den Meisterbecher zu erhalten. Das war 2003 der Fall, damals mit dem Team um den Passeur aus Cuba, Cao Gilman Herrera und dem ersten Meistertitel von Erfolgstrainer Juan Serramalera (Arg).
Wenn nicht in Genf, dann halt im sgu
Die Mannschaft ist auch diesmal bereits gestern (Freitag) nach Genf gereist um dort die Vorbereitung auf dieses wichtigste Spiel der Saison optimal gestalten zu können. Die hoffentlich zahlreichen Supporter aus dem Glarnerland nehmen ab Mittag den Weg nach Genf unter die Räder und hoffen natürlich, bei der Rückreise den Meisterchübel mit ins Glarnerland begleiten zu können. Auf der andern Seite wäre es halt schon auch schön, diese wirlich tolle Mannschaft noch einmal in der lintharena sehen zu dürfen und auch den Kassier Peter Kundert würde das natürlich sehr freuen. Ein Zuschauerrekord wäre dem Klub auf jeden Fall sicher.