Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels kann Leader werden
SEAT Volley Näfels fährt am Mittwoch in den Tessin. In Cadempino trifft es im vorgezogenen Meisterschaftsspiel auf die Dragons aus Lugano. Diese zählen nebst Trainer Roberto Tietz noch auf weitere vier Spieler aus Brasilien. Nach dem ersten Sieg auswärts gegen Münchenbuchsee sind die Erwartungen von Pallavolo hoch.
Ganze vierzehn Spieler ziert die Mannschaftsliste von Pallavolo Lugano. Und trotzdem geben die Ticinesi als Saisonziel lediglich den Ligaerhalt an. Beim Supercup in Lausanne legten die Dragons gegen SEAT Volley Näfels los wie die Feuerwehr, gewannen den ersten Satz dann allerdings doch noch nur sehr knapp mit 28:30! Nachher war aber fertig mit lustig und die Glarner gewannen das Kurzspiel noch sehr klar.
Beim Meisterschaftsstart zuhause gegen Chênois waren zwar die Satzresultate knapp, trotzdem gab es eine 0:3-Niederlage für die Tessiner. Diesen Fehlstart machten sie aber am letzten Wochenende im Kanton Bern mit einem knappen Sieg gegen Aufsteiger Münchenbuchsee wieder gut und stehen in der noch jungen Meisterschaft mit zwei Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz.
Lugano mit neuem Gesicht
In den letzten Jahren gelang es Pallavolo Lugano eigentlich nie, aus seinem meist breiten Kader eine wirkliche Spitzenmannschaft zu formen. So kann es sein, dass dies dem neuen Trainer Roberto Tietz aus Porto Alegre (ganz im Süden Brasiliens) zum ersten Mal gelingt. Personalsorgen dürfte er vorerst keine haben, denn das Kader ist breit und jeder muss für einen Stammplatz kämpfen. Eigentlich gute Voraussetzungen um sich im Verlauf der Saison kontinuierlich zu steigern. Zur Zeit scheint es noch etwas an der Abstimmung zu fehlen, denn mit Ricardo Frá (Bra) ist nebst den meisten andern Spielern auch der Passeur (Ex-Bento Volei) neu zum Team gestossen.
Gustavo Meyer mit Bänderriss out
Nach dem sehr geschlossenen Auftritt auswärts in Olten gegen den TV Schönenwerd darf man von SEAT Volley Näfels auch in Lugano ein gutes Spiel erwarten. Bestimmt hat Trainer und Stratege Dalibor Polak auch gegen die Dragons bereits wieder ein Rezept. Nebst dem eigenen Spiel am Supercup gegen die Tessiner, hatte er noch Zeit um sie auch gegen andere Teams spielen zu sehen. Dabei sieht man oft noch mehr, als gegen die eigene Mannschaft. Gustavo Meyer konnte dank Tapes bei der WM in Italien noch gegen zwei der drei Medaillengewinner (Cuba Silber und Serbien Bronze) spielen. Da die Bänder im Fuss aber gerissen sind, will er nun mit einer Pause bis ca. Ende November dieses Problem wieder in den Griff kriegen. Eigentlich schade, denn spielerisch war er bis zum Bänderriss in Hochform und zeigte gegen die USA ein sehr gutes Spiel. Mit seiner Volleyball-Begeisterung hätte er viel Schwung ins Team bringen können. Andererseits ist es sicher vernünftig seinen Fuss jetzt ganz zu kurieren, damit er der Mannschaft dann wieder zur Verfügung steht, wenn es um die Wurst geht. Die Trainings absolviert Gustavo, jedoch ohne dabei den Fuss mit Sprüngen und Landungen zu belasten.
Es winkt die Leaderposition
„Never change a winning team“ gilt so also auch für den Match in Lugano gegen die Dragons. SEAT Volley Näfels kann aus der Not eine Tugend machen und erneut so geschlossen auftreten wie in Olten. Setzen die Spieler um Polak herum die vorgegebene Taktik wieder so konsequent um, kann auch dieses Spiel gewonnen werden und dabei winkt gleichzeitig die Tabellenführung in der NLA. Durch den Einsatz im CEV-Challenge Cup vom übernächsten Wochenende in Bergen (Nor) mit zwei Spielen gegen das dort heimische Nyborg, wurde das Spiel gegen Lugano vorverlegt. Mit einem Sieg könnte auch weiter Schwung geholt werden auf das schwere Heimspiel vom nächsten Sonntag in der lintharena gegen den CS Chênois.