Mittwoch, 30. November 2011; 20:44
Allgemein

Meisterschaft NLA: SEAT Volley Näfels bezieht eine Klatsche

Von: Rolando K. Küng

SEAT Volley Näfels schlägt nach schwacher Vorstellung gegen Erzrivale Volley Amriswil hart auf dem Boden der Realität auf. Uninspiriert und ohne wirklichen Leader standen die Näfelser einem vor allem mental sehr starken Amriswil gegenüber. Das Resultat daraus ist eine schmerzliche 0:3-Niederlage.

 

 

 

 

Noch im letzten Spiel vor Wochenfrist scheiterte das Team um Passeur Marco Bär gegen Schönenwerd beim Satzball und verlor nebst Satz vier auch noch das Spiel. Doch genau dies sollte den Thurgauern eine grosse Lehre gewesen sein. Trainer Schwanke fand ganz offensichtlich nicht nur die richtigen Worte um sein Team wieder aufzurichten, sondern stellte seine Spieler auch noch erstklassig auf Gegner Näfels ein. Auch gestern hatten die Ostschweizer wieder Gelegenheit, den Faden zu verlieren, doch nicht sie verloren ihn sondern das Näfelser Heimteam. Und sogar gleich mehrere Male, denn sowohl in Satz eins wie auch zwei, stand die Polak-Truppe dem Satzgewinn sehr nahe, doch gewonnen haben sie weder den einen noch den andern.

 

 

 

No comment

 

Manager Ruedi Gyglis Kommentar zu diesem Spiel: "Ich brauche nichts zu sagen", sagt eigentlich schon alles aus über die grosse Enttäuschung nach dieser unerwartet klaren Niederlage. Amriswils bester Spieler, der Brasilianer Dirceu da Silva (36), meinte nach dem Spiel sehr zufrieden: "Nicht einmal ich selbst habe einen derart klaren Sieg gegen Näfels erwartet". Aber diesmal sei es ihnen gelungen die Konzentration in den entscheidenden Momenten zu behalten und so ihrem Gegner den Schneid abzukaufen. Näfels sei irgendwie nicht ganz da gewesen, so der Routinier Dirceu.

 

 

 

Jour sans für Polak

 

In Satz eins noch mit Polak auf Diagonal lagen die Näfelser Volleyballer mit 23:21 vorne und schienen kurz vor dem Satzgewinn zu stehen. Doch dann unterliefen Polak zwei Fehler in Folge und Dirceu blockte Illic in der Mitte und schon stand es 23:24 für Gegner Amriswil. Das zweite Timeout kam zu spät und wieder war es Chef Polak, welcher in der Rückraumverteidigung den letzten Angriff des Gegner nicht mehr kontrollieren konnte und damit den Satz abgab.

 

 

 

Pulko für Polak

 

Und zu Beginn des zweiten Satzes ging es beim Trainer gleich weiter mit Fehlern. Es war wahrlich nicht sein Tag und er liess sich durch Zlatko Pulko ersetzen. Dieser zeigte nach kurzer Anlaufzeit eine sehr gute Leistung. Zu recht wurde er als bester in den Näfelser Reihen ausgezeichnet. Doch auch seine Leistung genügte nicht, um den berühmten Ruck durch das Team gehen zu lassen. Die Glarner kamen beim Stand von 25:24 zu einem Satzball. Leider wurde dieser nicht verwertet und jetzt kamen die starken drei Minuten von Diagonalspieler Roman Brühwiler. Er schoss SEAT Volley Näfels mit drei Punkten kurz hintereinander fast im Alleingang zur 2:0-Satzführung ab.

 

 

 

Näfels vermochte in Satz drei bis Satzmitte noch mit Volley Amriswil mitzuhalten. Dann aber verabschiedeten sich die Blauen aus dem Osten stetig bis zum klaren Satzgewinn und einem in dieser Höhe nicht unbedingt erwarteten Sieg. Bei Näfels fehlte es an allem, vor allem aber an einem klaren Leader, welcher seine Mitspieler hätte mitreissen und zu einer Reaktion zwingen können. Mit dieser Vorstellung ist die Aufwärtstendenz gebrochen und vor dem nächsten Heimspiel gegen Chênois kommt diese Klatsche zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

 

 

 

 

 

Matchtelegramm

SEAT Volley Näfels vs Volley Amriswil 0:3 (23:25, 26:28, 21:25)

linth arena sgu, 30. November 2011, 20.00 Uhr

Spieldauer: 74 Minuten - Zuschauer: 240

 

SEAT Volley Näfels: Bedrac und Gygli (Passeur), Werner (Libero), Brander, Tomas, Pulko, Illic, Klapal, Beeler, Büsser (Captain), Spielertrainer: Dalibor Polak

 

 

Bild: Köbi Hefti - Zlatko Pulko war der Beste eines gesamthaft enttäuschenden Teams von SEAT Volley Näfels