Meisterschaft NLA: Näfels nach dramatischer Wende im Play-off Final
Nach einem Fehlstart und 0:2 Rückstand kehrte SEAT Volley Näfels das Spiel gegen Lausanne UC und gewann am Ende doch noch 3:2 (17:25, 21:25, 25:20, 25:22, 15:11). Damit stehen die Glarner im Play-off Finale und geniessen als Sieger der Qualifikationsrunde Heimvorteil.
„Finale – oh oh oh oh – Finale“ tönte es gestern Abend aus der Kabine von SEAT Volley Näfels. Mit dem Sieg gegen Lausanne UC sicherten sich die Glarner vorzeitig Rang eins in der Play-off Qualifikationsrunde. Doch bis es soweit war, benötigte es erneut eine mental sehr starke Leistung. „Ich bin nervös. Nach drei Saisons ohne Finalteilnahme können wir es heute endlich wieder schaffen“ meinte Präsident Görauch vor dem Spiel. Doch seine Nervosität legte sich bei ihm nach Spielbeginn mehr und mehr, aber nicht weil Näfels Richtung Final unterwegs war, sondern weil bei den Glarnern gar nichts lief und er den Final davon schwimmen sah.
Spieler lassen ratlosen Trainer Polak nicht im Stich
Näfels spielte schlecht, darüber waren sich Gastgeber und Gast einig. In den beiden ersten Umgängen kam der Motor der Glarner nie auf Touren. Nichts klappte wie es sich der Favorit zurechtgelegt hatte. Service, Annahmen, Block waren nur noch ein Schatten der letzten Spiele. LUC dagegen agierte locker und sehr wirkungsvoll. Die Energieeffizienz bei den Vaudois war viel besser als bei den Glarnern. 17:25 und 21:25 lag die Polak-Truppe vor dem Unterbruch im Hintertreffen.
In der Pause konnte Spielertrainer Polak nicht erklären, woran es lag, dass alles so schlecht lief. Er appellierte deshalb an alle Spieler, selbst den Weg aus der Krise zu suchen und zu gehen.
Die beiden Kleinsten ganz gross in Fahrt
Zusammen mit den Wechseln - Gygli spielte für Bedrac am Pass und Captain Meyer für Fabian Brander auf der Annahme – fand Näfels langsam besser ins Spiel. Die entscheidenden Impulse zur Wende setzte jedoch die Verteidigung unter der Führung von Libero Werner. Es gelangen einige Rettungsaktionen, die dem Team Vertrauen gaben und den Knoten lösen konnten.
Das Momentum kippte zugunsten von Näfels. Den 6:8 Rückstand machte es mit fünf Punkten in Serie mehr als weg. Von diesem Zeitpunkt an war alles anders. Die Services waren endlich druckvoll, die Annahmen präzis und das Angriffsspiel unter dem glänzend agierenden Marco Gygli variantenreich.
Näfels legte gleichermassen zu wie LUC abbaute. So ging dieser Satz mit 25:20 an Näfels. Im vierten Satz dauerte dieses Hoch weiter an, während Lausannes Talfahrt weiterging. Vor allem die beiden Aussenangreifer Meyer und Sinotti steigerten sich immer mehr, so dass nicht mehr nur der überragende Polak für Punkte sorgen musste. Nur wegen einiger unnötiger Fehler gegen Satzende, fiel das Resultat mit 25:22 am Ende knapp aus.
Begeistertes Publikum
Wie üblich musste ein Tie-break entscheiden. Wie üblich gab es bei dieser Kurzentscheidung für den Gegner nichts zu gewinnen. Wie üblich vermochte Näfels einen Gang zuzulegen. Zwar geriet Näfels 3:5 ins Hintertreffen, doch zwei Punkte von Polak führten zum Ausgleich. Ein Block von Rooswelt gegen den Riesen Seifert (2.10 m) führte zur erstmaligen Führung von 7:6. Nach dem Seitenwechsel folgten ein As von Gygli und ein erfolgreicher Gegenangriff von Meyer zur 10:7 Führung. Die Zuschauer im Buchholz waren nun in bester Laune und feuerten das Heimteam begeistert an. Sinotti, Rooswelt, Meyer und Büsser waren für die weiteren Punkte bis zum Matchball besorgt. Nach rund zwei Stunden verwertete Captain Meyer den zweiten Matchball zum umjubelten 15:11.
Matchtelegramm
Buchholz Glarus, 12.03.2011, 17:00
Spieldauer 110 Minuten
Zuschauer: 400
SEAT Volley Näfels – LUC 3:2 (17:25, 21:25, 25:20, 25:22, 15:11)
SEAT Volley Näfels:
Bedrac (Passeur), Werner (Libero), Roosewelt (de Oliveira), Brander Fabian, Sinotti, Büsser, Polak; Gygli, Meyer (Captain), Walzer
LUC:
Warinsky (Passeur), Reyes (Libero), Charette, Grün, Guerra, Büschi, Seifert; Raffaelli, Tomasetti, Wiacek, Chandon, Schalcher
1.SR: Stanisic Sascha
2.SR: Sikanjic Aleksander