Meisterschaft NLA: Näfels macht es spannend und sorgt für eine Finalissima
SEAT Volley Näfels nutzte die erste Chance zum Meistertitel nicht, verlor nach einer 2:1 Satzführung noch 2:3 (25:23, 25:27, 21:25, 28:26, 15:11). CS Chênois war im Tie-break die frischere Mannschaft und verdiente sich den Sieg mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Dritan Cuko, der Spielertrainer von CS Chênois sieht den Grund für den Sieg seines Teams hauptsächlich im mentalen Bereich: "Heute hatten wir den grösseren Willen. Wir haben in diesem heissen Match die Nerven behalten. Ganz im Gegensatz zum Spiel vor Wochenfrist, da war Näfels das mental stärkere Team. Heute jedoch waren wir besser, während Näfels im Vergleich etwas nachliess. Dies machte schliesslich den entscheidenden Unterschied aus. Wir wussten, dass die heutige Partie unsere letzte Chance war. Wir haben an uns geglaubt, haben gekämpft." Entsprechend glücklich war er nach der Leistungssteigerung des ganzen Teams mit diesem Sieg.
Die grosse Geduldsprobe für die Fans
Cuko war sichtlich angetan von diesem vierten Spiel um den Meisterbecher. Er teilte damit die Meinung der allermeisten Zuschauer: Es war ein Spiel mit viel Power auf beiden Seiten, voller Leidenschaft, Spannung und Dramatik. Immer wieder gelang es einem Team, einen schier aussichtslos scheinenden Rückstand wettzumachen, den Satz entgegen des Auftakts doch noch zu kippen. So war es auch im vierten Satz, als die Glarner einen Rückstand von sieben Punkten wettmachten und gar zu einem Match- und damit Meisterschaftsball kamen. Doch diese Chance wurde nicht genutzt. So holten sich die Genfer diesen Satz und ganz zum Ende gar den Sieg im Spiel doch noch, obwohl sie mit dem Rücken sehr, sehr nahe zur Wand standen.
Die rund vierzig Fans – die meisten mit einem Fanbus nach Genf gereist, sorgten in der Halle für tolle Stimmung. Sie waren so laut, dass sie den einheimischen Anhängern jederzeit Paroli bieten konnten. Zum Ende waren sie nicht vom Spiel, aber vom Resultat enttäuscht. Wenig später folgte für sie ein weiteres Negativerlebnis, als der Car nur wenige Meter nach der Abfahrt in Genf den Geist aufgab und die Fans und Begleiter im mittlerweile auffrischenden Genf mehrere Stunden warten liess. Mitternacht war längst vorbei, als die Reparatur durch den Fachmann in kurzer Zeit erledigt werden konnte. Kurz vor Tagesanbruch statt um Mitternacht kamen schliesslich alle Passagiere doch noch daheim an.
Die Vorfreude auf die Entscheidung
Näfels verlor ein Spiel, das sie auch hätten gewinnen können. Letztlich war es ein Spiel auf Messers Schneide, in welchem Chênois am Ende mehr Kraft hatte. Teammanger Gygli sieht die Ursache dafür im vierten Umgang: "Wir haben im vierten Satz zu viel Energie im physischen und psychischen Bereich verbraucht um den Rückstand von sieben Punkten aufzuholen und am Ende den Satz und Match trotzdem nicht zu gewinnen. Im fünften Satz kamen wir dann etwas unter die Räder, da bei uns nicht mehr viel funktionierte." Dass Näfels den Angriffsturbo im Tie-break nicht zünden konnte, zeichnete sich bereits zu Beginn des vierten Satzes ab, als kaum ein Angriff erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Diese Baisse war schliesslich eine zu grosse Hypothek, um den in der heimischen Halle nur schwer bezwingbaren CS Chênois zu besiegen.
So kommt es am Samstag um 17 Ihr zur grossen Finalissima in der lintharena. Wenn die Serie so weitergeht, dann wird dieses entscheidende Spiel ein Leckerbissen besonderer Art. Genfs Spieletrainer Cuko gibt sich noch nicht geschlagen. "Das wird ein heisses, enges Spiel und bestimmt kein 3:0. Wer dieses Spiel gewinnt, wird verdient Schweizermeister."
Matchtelegramm 4. Spiel Play-off Final
Centre sportif Sous Moulin, Genf Thônex, 9. April 2011, 18:00
SEAT Volley Näfels – CS Chênois 3:2 (25:23, 25:27, 21:25, 28:26, 15:11)
Hier der Bericht von tsr im Sport von Télévision Suisse Romande