Meisterschaft NLA: Kämpferisches SEAT Volley Näfels gelingt der Coup im Thurgau
SEAT Volley Näfels gelang die Überraschung im Thurgau. Es besiegte den Leader Volley Amriswil mit 3:2. Damit sind die Glarner wieder auf Kurs Richtung Play-off Final.
Was war das für ein erster Durchgang. Näfels startete erfolgreich in diese Partie und führte 8:5. Trotz der Absenz von Captain Meyer – an seiner Stelle amtete Fabian Brander - agierte das Team mit viel Siegeswille. Doch das war’s dann im ersten Satz. Amriswil drehte auf, spielte ausgezeichnet, Näfels dagegen liess nach. So ging dieser erste Satz mit 25:14 überaus deutlich an die Gastgeber.
Im zweiten Satz fand Näfels den Rhythmus nach den überwundenen Startschwierigkeiten. Das ausgeglichene Spiel war geprägt von guten und sehenswerten Angriffen auf beiden Seiten. Beim technischen Time-out führte Näfels erstmals mit drei Punkten. Das sei ein kleiner Taucher, meinte der Speaker dazu. Doch der Taucher hielt an und Näfels verdiente sich den Satzgewinn mit 25:21 dank einer klaren Steigerung in Service, Annahme und Angriff. Amriswil dagegen hatte nach Satzmitte deutlich abgebaut.
Ein bunter Strauss
Amriswils Trainer Verstappen musste in der Pause die richtigen Worte für seine Jungs gefunden haben. Die Thurgauer legten los wie die Feuerwehr und lagen schnell 5:1 in Führung. Näfels liess sich wegen dieses Rückstands nicht entmutigen. Alle, aber wirklich alle Spieler kämpften wie selten in der Vergangenheit. Der Rückstand wurde wettgemacht und erneut hiess es beim Time-out 16:13 für die Glarner. Was die Polak-Truppe jetzt zeigte, war bemerkenswert. Ein bunter Strauss von Volleyballblüten war zu sehen. Volley Amriswil dagegen vermochte in dieser Situation nicht zu reagieren, seine Klasse liessen es nur noch vereinzelt aufblitzen. Der amtierende Meister wirkte bei Weitem nicht so überzeugend wie bisher in der Play-off Qualifikation. Am Ende setzte sich Näfels knapp mit 25:23 durch.
Tie-Break zum Zehnten
Auf diesen erneuten Satzverlust reagierte Amriswil überzeugend, während Näfels zu Satzbeginn fehlerhafter agierte als zuvor. Die Thurgauer gingen gleich zu Beginn in Führung und verteidigten diesen Vorsprung bis zum Satzende (25:22). Wie könnte es auch anders sein in dieser Saison - ein Tie-break musste die Entscheidung herbeiführen.
Was Näfels in dieser Saison bisher auszeichnete, war die Stärke, die es jeweils in den Tie-breaks an den Tag legen konnte. Nicht anders war es gestern im Tellenfeld. Die Glarner dominierten Amriswil. Bei 8:2 wurden die Seiten gewechselt. Es wurde aussergewöhnlich ruhig in der sonst so stimmungsvollen Halle. Den Glarnern gelang alles, den Thurgauern jedoch nichts mehr. Mit einem 15:7 in der Tasche durfte SEAT Volley Näfels den Weg ins Glarnerland unter die Räder nehmen.
Endlich war ein Team am Werk, das konzentriert agierte und kämpfte, das versuchte, keinen Ball verloren zu geben. „Wenn man Bälle in der Verteidigung holt und daraus Punkte macht, steigt das Vertrauen, gelingen Aktionen einfach die man sonst immer hinterfragt“, kommentierte der sichtlich zufriedener Teammanager Ruedi Gygli den Auftritt. Strahlen durfte auch Captain Fabian Brander, der wieder einmal von Beginn an spielen konnte und dieses Vertrauen mit einer starken, leidenschaftlichen Leistung dankte. Aber nicht nur er, das ganze Team verdiente sich gute Noten für das Gezeigte.
Matchtelegramm
Tellenfeld Amriswil, 23. Februar 2011, 19:00
Spieldauer 125 Minuten
Zuschauer: 485
Volley Amriswil - SEAT Volley Näfels 2:3 (25:14, 21:25, 23:25, 25:22, 8:15)
Volley Amriswil:
Bär (Passeur, Captain), Rutishauser (Libero), Kulakauskas, Lipsitz, Augsburger, Tomasik, Pereira, Brühwiler, Mathews, Gavrilovic
SEAT Volley Näfels:
Brander Fabian (Captain) Bedrac (Passeur), Werner (Libero), Roosewelt (de Oliveira), Sinotti, Büsser, Polak; Walzer, Beeler; abwesend krank: Meyer (Captain)
Spielertrainer: Dalibor Polak
1.SR: Grieder
2.SR: Tschumi