Meisterschaft NLA: Gelungene Revanche lässt hoffen
SEAT Volley Näfels startet mit einem klaren Sieg gegen ein Lausanne UC in die Playoff-Quali-Runde, gegen welches es noch vor zwei Wochen im Einzug um den Cupfinal kläglich verlor. Diese Niederlage schmeckt nach dem jetzt wieder klaren Sieg umso bitterer, scheint aber bei den meisten Spielern verdaut.
Sogar der Satzverlust im zweiten Satz war bem klaren 3:1-Sieg von Näfels über Lausanne UC noch völlig unnötig. Geradezu auf dem Silbertablett offerierten die sehr freundlichen Gastgeber ihrem Gegner den Satzausgleich. Und es dauerte nach einer anfänglichen 13:8-Führung von Volley Näfels sehr lange, bis Lausanne UC das Geschenk auch endlich annahm. Eigentlich war es erst beim Schwagerduell zwischen dem angreifenden Gustavo Meyer auf der einen und Landsmann, Nati-Kollege und Schwager Carlos Guerra mit dem Block auf der andern Seite, als LUC die Offerte endlich begriff, um mit 23:24 in Führung zu gehen. Ein widerum sehr glücklicher Service Winner von Guerra schloss den Satz ab und liess LUC zum 1:1 aufschliessen, dies aber wirklich nicht, weil die eigene Leistung so gut gewesen wäre. Unverständlich, aber Volley Näfels konnte irgendwie diesen Satz einfach nicht gewinnen. Und hätte es ihn gewonnen, da waren sich die Zuschauer einig, hätte dies einen weiteren und sicheren 3:0-Sieg für die Glarner bedeutet, es wäre der dritte gewesen in dieser Saison. „Es ist sehr schade, dass wir diesen Satz verloren haben“, bestätigte denn auch Manager Gygli nach dem Spiel. Und in der Tat bleibt zu hoffen, dass nicht gerade dieser Verlustsatz am Schluss das Zünglein an der Waage spielt, wenn es gilt abzurechnen und zu schauen wer denn nun die ersten beiden Plätze belegt.
Gustavo Meyers Analyse
Auf jeden Fall hat SEAT Volley Näfels ganz klar die spielerischen Mittel unter halbwegs normalen Umständen ein Team wie LUC jederzeit zurückzubinden. Captain Gustavo Meyer macht sich Gedanken: „Wir sind noch nicht konstant genug und müssen lernen, schneller aus unseren Fehlern zu lernen und herauszukommen. Alle von uns wissen eigentlich, dass wir stark genug sind, nach 2-3 Punkten des Gegners unser Side-out wieder zu machen. Dazu haben wir mit Polak, Brander und mir selbst absolut die Mittel. Aber wie gesagt, die Punkteserien des Gegners müssen ab jetzt immer kleiner werden“. Und Meyer blickt zurück: „Zu Saisonbeginn kannte man unser Spiel nicht und eigentlich rechnete keiner so richtig mit uns. Jetzt aber ist das wieder anders. Es ist aber gut, dass wir uns dieser Gefahr voll bewusst sind. Kleine Hänger können jetzt ja noch ab und zu passieren. Wir müssen uns nun aber auf die grosse Serie vorbereiten“. Und damit meint der Captain natürlich ganz klar die Final-Serie. Und er wagt sogar die Prognose: „Wir werden diese Serie bestreiten“. Dabei betont er, dass jeder im Team mit diesen Gedanken spielt und sich mental beginnt, darauf einzustellen.
Die Regelmässigkeit wird entscheiden
Passeur Marco Gygli, als bester Spieler seines Teams ausgezeichnet, hatte nach dem Verlust des zweiten Satzes ein komisches Gefühl: „Wir waren alle so ruhig, viel zu ruhig und diese Ruhe dauerte ja dann auch noch an bis zur Mitte des dritten Satzes. Erst dann gaben wir wieder Gas“. Nicht aber, dass die Cup-Niederlage noch tief gesessen hätte. „Die haben wir vergessen und können uns nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren. Die Vorbereitung auf das Cupspiel war alles andere als ideal und ich selbst war ja vorher noch vier Tage krank“. Blickt Marco als Sohn von Manager Ruedi Gygli voraus auf diese jetzt noch sieben Spiele, erachtet er es als enorm wichtig, möglichst früh alles klar zu machen. „Wenn wir am Schluss auswärts gegen LUC und Amriswil die notwendigen Punkte noch nicht im Trockenen haben, wird es sehr heiss“. Dabei spricht er die Wichtigkeit an ab jetzt möglichst regelmässig zu spielen und die sich bietenden Chancen zu packen. Genauso wie dies sein Team zum Schluss des dritten und vor allem im vierten Satz gemacht hat. Da lautete das Resultat nach verpatztem Start 24:13 für SEAT Volley Näfels!
Polak wurde von LUC-Taktik überrascht
Trainer Polak zeigte sich überrascht über die Aufstellung des Gegners. „Ich habe unsere Taktik zurechtgelegt, aber LUC hat erst im vierten Satz so gespielt, wie ich das von Anfang an erwartet habe“. Auch er betont, wie viel wichtiger ihm die Meisterschaft sei als der Cup. Bleibt also zu hoffen, dass es ihm gelingt weiterhin gut zu trainieren mit seinen Mitspielern um so die Motivation und das Selbstvertrauen hoch zu halten. In diesem Fall kann es gut sein, dass sich in zwei Monaten die Näfelser Volleyballer auf die Playoff-Finalserie (Best-of-five) vorbereiten dürfen.