Sonntag, 27. März 2011; 10:25
Allgemein

Meisterschaft NLA: Fehlerorgie von Näfels bremst Titelträume

Von: Köbi Hefti

SEAT Volley Näfels verlor das erste Spiel der Best-of-5 Serie um die Meisterkrone gegen CS Chênois mit 0:3 (18:25, 25:27, 13:25). Das Team von Spielertrainer Polak konnte nicht an die Leistungen aus der Qualifikationsrunde anknüpfen und enttäuschte auf der ganzen Linie.

 

Trotz Fussball-Nati, welche praktisch zeitgleich mit SEAT Volley Näfels am Werk war, fanden viele Zuschauer den Weg in die linth-arena. Darunter waren auch etwa dreissig Genfer-Anhänger, die mit ihren Trommeln Vollgas gaben. So war die Stimmung vom ersten Moment an finalwürdig. Während die Fans aus der Romandie ihre helle Freude hatten, wie ihre Lieblinge in den Match starteten und 6:0 in Führung gingen, rieben sich die einheimischen Anhänger verwundert die Augen. Näfels war nicht bereit, patzte bei den Annahmen, reihte Fehler an Fehler und war Offensiv ohne Durchsetzungskraft. 2:8 hiess es beim ersten technischen Tim-out. Dieser Unterbruch tat Näfels gut. Endlich wurden die Annahmen etwas besser und damit auch die Angriffe, so dass der Rückstand zumindest nicht grösser wurde. Dies reichte aber nicht, um die Genfer in Verlegenheit zu bringen. Zu gut, zu konstant und zu kämpferisch zeigte sich das Team von Spielertrainer Cuko. Wie konzentriert es war zeigt ein Blick auf die Fehlerstatistik: Ein Servicefehler beim Stand von 7:13 war der erste Gratispunkt für die Gastgeber, während Näfels bis zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Eigenfehler produzierte. Nach dem zweiten technischen Time-out (11:16) baute Chênois den Vorsprung weiter aus, während Näfels den Satz schon verloren gab. Wie schwach die Offensivkraft war ist auch daran zu erkennen, dass keiner mehr erfolgreicher war als Passeur Bedrac mit drei Punkten. Am Ende ging der Satz mit 18:25 an Chênois.

 

Wende nach Fehlstart

Im zweiten Satz spielte anstelle des erfolglosen Roosewelt Walzer als Mittelblocker. Dieser Wechsel konnte jedoch den erneuten Fehlstart nicht verhindern. Nach drei  Fehlern hiess es 0:3. Dank druckvoller Services von Sinotti gelang es Näfels aber, das Blatt rasch zu wenden. 8:6 hiess es beim Time-out. Näfels war im Angriff in dieser Phase das dominierende Team. Doch weil es noch mehr riskierte, stieg die Fehlerquote in schwindelerregende Höhen. Gleich reihenweise oder in Zahlen ausgedrückt, elf Services wurden ins Out oder ins Netz gepfeffert. Dazu kamen vier Angriffsfehler und schwache Annahmen. So blieb Chênois dran, obwohl es offensiv kaum in Erscheinung trat. Dafür war die Verteidigung äusserst stark. Immer stand ein Genfer auf der Grundlinie und sorgte dafür, dass die vom Block abgebremsten Bälle im Spiel blieben.

 

Captain Meyers Sünde

Nach dem 15:16 beim Time-out fanden Cuko & Co. auch im Angriff den Weg zurück zum Erfolg. Langsam erhöhten sie den Vorsprung und nach zwei Punktedoubletten hiess es 16:19. Beim Stand von 22:24 gab es die ersten Satzbälle für die Genfer. Chef Polak persönlich sorgte mit einem Angriff und einem Servicewinner für den 24:24 Ausgleich. Auch beim dritten Satzball war es erneut Polak, der mit einem Angriff aus dem Rückraum den Ausgleich zum 25:25 schaffte. Das Publikum glaubte immer noch an den Sieg und unterstützte seine Mannschaft toll. Nach einem weiteren Sevicefehler von Captain Meyer zur absoluten Unzeit und einem Angriff, der das Ziel klar verfehlte, holte sich Chênois den Satz etwas glücklich und dank grosser Unterstützung von Näfels mit 27:25.

 

Der tiefe Fall zum Schluss

Nach der Pause schien alles anders zu laufen. 6:2 lag Näfels in Front, nachdem erneut Sinotti mit seinen Services die Genfer-Annahme aus dem Konzept bringen konnte. Doch diese Führung sollte sich bald als Strohfeuer erweisen. Zwar noch 8:6 in Führung liegend, brach Näfels nach diesem Time-out völlig auseinander. Auch die Einwechslungen von Fabian Brander und Gygli konnten daran nichts mehr ändern. Bis zum Satzende gab’s nur noch magere fünf Punkte. Die Genfer waren in einem absoluten Hoch und spielten mit dem Gegner Katz und Maus. Das Resultat von 13:25 sagt alles. Das 0:3 ist für SEAT Volley Näfels eine riesige Enttäuschung. Nach der ersten Heimniederlage in dieser Saison ist der Heimvorteil verspielt. Die Mannschaft muss zumindest einmal im Genf gewinnen, um im Rennen um die Meisterkrone zu bleiben.

 

 

Matchtelegramm 1. Spiel Play-off Final

 

Lintharena sgu, Näfels, 26. März 2011, 17:00

Spieldauer  90 Minuten

Zuschauer: 500   

 

SEAT Volley Näfels – CS Chênois 0:3 (18:25, 25:27, 13:25)

 

 

SEAT Volley Näfels:

Bedrac (Passeur), Meyer (Captain), Werner (Libero), Roosewelt (de Oliveira), Sinotti, Büsser, Polak; Gygli, Fabian Brander, Walzer, Oliveras

Spielertrainer: Dalibor Polak

 

CS Chênois:

Ptaschinski (Passeur), Cuko (Captain), Kovar (Libero), Slavev, Wilson, Abramov, Schaller; Ourahay

Spielertrainer: Dritan Cuko

 

 

1.SR: : Wolf

2.SR:  Wiederkehr

 

 

 

Bild: Köbi Hefti