Freitag, 25. März 2011; 07:17
Allgemein

Meisterschaft NLA: Endlich darf Näfels wieder um Meisterehren kämpfen

Von: Rolando K. Küng

SEAT Volley Näfels hat sich mit einer ausgezeichneten Leistung und dem Sieg in der Quali-Runde in die Pole Position gebracht. Dadurch kann die Polak-Truppe alleine mit Heimsiegen Meister werden. Dass dies aber so oder so schwierig wird, dafür sorgt der CS Chênois mit seinem Spielertrainer Cuko in Hochform.

 

 

 

Riesenspektakel wird in der linth arena sgu herrschen, wenn sich die zwei besten Volleyball-Mannschaften der Saison zur ersten Ausmarchung um den Meistertitel treffen. Die letzte Begegnung vor einem Monat war auf jeden Fall beste Werbung für das was jetzt noch kommt. Man sah ein magistrales SEAT Volley Näfels seinem Gegner in den beiden Startsätzen nicht den Hauch einer Chance lassen. Man sah aber auch, wie gefährlich die Romands aus Genf sein können unter dem Spieldiktat ihres Leaders und Trainers Dritan Cuko. Aus dem Nichts kamen sie zurück, brachten den Glarner Gastgeber an den Rand einer Niederlage um dann von diesem, in extremis, doch noch bezwungen zu werden. Für die Zuschauer war dieses Spiel ein Wechselbad der Gefühle – eine Fahrt auf der Achterbahn. Gleichzeitig war dieser knappe Sieg für die Polak-Truppe wohl richtungsweisend. Der Start in die Quali-Runde war damit gelungen und eine Woche später setzten die Näfelser Volleyballer beim Auswärtssieg in Lausanne gleich noch einen drauf. Sie standen mit zwei Siegen und vier Punkten da. Der CS Chênois kassierte in seinem zweiten Spiel in Amriswil eine 0:3 Klatsche und stand punktelos und mit abgesägten Hosenbeinen da. Doch noch nicht genug der Ungemach. Spiel drei verloren die Genfer zuhause schon wieder mit 0:3, diesmal gegen den Erzrivalen Lausanne UC und verloren gegen sie zu allem Elend auch noch den Cup-Halbfinal! Wer nun aber die Genfer am Boden zerstört und bereits abgeschrieben hatte, wurde ab jetzt eines Besseren belehrt. Denn von nun an verloren sie kein einziges Spiel mehr und zogen Rang für Rang an allen Konkurrenten vorbei bis auf Platz zwei, welcher zur Finalteilnahme berechtigt. Damit hatte niemand mehr so richtig gerechnet und am wenigsten wohl der Klub selbst.

 

 

Himmelhoch jauchzend…

SEAT Volley Näfels ist damit gewarnt. Denn wer soviel Moral beweist und nach vier Niederlagen de suite zu einer Siegesserie ansetzt, der kann auch eine scheinbar bereits verlorene Finalserie der Playoffs noch einmal drehen. Dank Haudegen Cuko - er ist mit allen Wassern gewaschen und zwar buchstäblich, wohnt er doch in Friedrichshafen am Bodensee und spielt mit Chênois vom Genfersee - kann bei seinem Team immer alles passieren. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, bekommt man das ganze Spektrum von dieser Mannschaft in kurzer Abfolge präsentiert. Und genau das macht sie so unberechenbar und eine Finalserie in maximal fünf Spielen gegen sie so spannend und schwierig, mit ungewissem Ausgang bis zum Schluss. Genau das sagt auch Manager Gygli: „Ich warne vor dieser Mannschaft, wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen“.

 

Einfache Formel – schwierige Ausführung

Trotzdem darf man sicher zuversichtlich auf diese erste Finalteilnahme von SEAT Volley Näfels seit dem Frühjahr 2007 vorausblicken. Das Team hat seine grosse Erfahrung und Abgeklärtheit in unzähligen heissen und knappen Entscheidungen über die ganze Saison mehr als bewiesen. Diese Truppe verdient Kredit. Sie verdient unterstützt zu werden und wird es mit grossartigen Leistungen danken. Es können spannende Momente im sgu erwartet werden. Hier und jetzt allerdings eine klare Prognose zu wagen, wäre vermessen. Obwohl als leichter Favorit gehandelt und mit dem Vorteil der eventuell drei Heimspiele im Rücken, kann Gegner Chênois schon mit einem ersten Break (Auswärtssieg) heute Nachmittag alles wieder drehen. Und wie schwierig es für SEAT Volley Näfels ist in Genf zu siegen, weiss die Mannschaft nur zu gut. Seit 2007 konnten die Glarner in Genf kein Spiel mehr gewinnen. So sollten sie sich also vorsehen und keine Experimente wagen. Die Formel zum Gewinn des Meistertitels ist denkbar einfach: Man gewinne alle seine Heimspiele und werde Meister!